
i 8o5. wir Windstille, welche Dr. Horner dazu anwendete, Versuche
August. ^ er t]je Temperatur des Wassers anzustellen, die ersten vielleicht,
die in diesem Meere gemacht worden sind. Man findet sie im
dritten Bande, unter den von Dr. Horner während der Reise an-
gestellten physikalischen Beobachtungen.
Endlich erhielten wir | einen .schwachen Wind aus WNW,
welcher allmählig frischer ward; der undurchdringlichste Nebel
verfolgte uns indefs immer. Das Barometer war dabey auf 28.2 cp-
gefallen; Sein niedriger Stand schien einen gewil'sen Sturm anzukündigen,
wir hatten aber schön oft die Erfahrung gemacht, dafs
in diesem abscheulichen Meere, nicht nur der mittlere Barometer-
Stand sehr niedrig ist, sondern dafs das Quecksilber sehr tief fallen
kann, ohne dafs besonders stürmisches Wetter erfolge, und diese
Erfahrung machten wir auch jetzt wieder. Ich wollte diesmal
die Kurilen zwischen den Inseln Charamakotan und Schiaschkotan
durchschneiden, bey welcher Gelegenheit ich die Insel Tschirinko-
tan zu sehen hofte, überderen Breite, so wie auch über die Breite
der von uns entdeckten vier Felseninseln, welche ich die F a lle
genannt habe, noch eine Ungewifsheit von einigen Minuten ob-
-waltete. Wir richteten also unsern Lauf dahin, die Sonne zeigte
sich indefs gar nicht; wir waren beständig im dicksten Nebel eingehüllt,
und mit-der gröfsten Ungeduld erwarteten wir einen hellen
Tag, um uns zu orientiren, da, wir der heftigen Strömungen
wegen, die in der Nähe der Kurilen herrschen, nicht erwarten
konnten , dafs wir uns da finden würden , wo junsere RechnunOge
n es bestimmten, '
26. Am a6steh August, nachdem ich 24 Stunden in der gröfsten
Unruhe zugebracht hatte, ungewifs wie nahe wir den Inseln seyn
könnten, und in welcher Richtung das Schiff zu erhalten sey,
zertheilte sich endlich der Nebel gegen Mittag. Wir befanden
uns um vieles, nördlicher, als das Log anzeigte, und statt in der
Nähe der Insel Charamukotan zu seyn, erblickten wir jetzt die
Inseln Sch hink/, Monkinruschy und Alaid. Ich gestehe, wir waren
des Herumirrens in dem beständigen Nebel so überdrüfsig, dafs
ich mich nicht entschliefsen konnte, nach Süden zurück zu gehen,
um, wie meine erste Absicht war, zwischen der 6ten und
7ten Insel zu segeln. Ich benutzte das helle Wetter welches sich
jetzt einstellte , und den günstigen Wind , um diese gefährliche
Kette zu durchschneiden, ehe wir uns wieder in einem neuen
Nebel eingehüllt finden würden, und richtete daher meinen Lauf
zwischen der dritten und vierten, und dann zwischen den Inseln
Poromuschir und Onnekotan, oder der zweyten und fünften: eine
Durchfahrt , die von allen zwischen diesen Inseln befindlichen,
die weiteste und sicherste dieser Kette ist, und daher auch einzig
von den Rufsischen Handelsschiffen befahren wird- Wir beobachteten
Mittags in 5o.° 04.'32A der Breite und 204.° 67.' 21"
der Länge. Die Insel Monkanruschy lag uns alsdann in SW 49°!
die Insel Alaid in NO 2 5°, und eine Spitze an der Südküste von
Poromuschir, die wir zuerst, wiewol unrichtig, für das südliche
Gap dieser Insel hielten, und die in 5o.°o3 'öo" der Breite liegt, in
SO. Die südlichste Spitze von Poromuschir liegt nach unsern
Beobachtungen in 5o,° 00.' 3o" N und 204,“ 35.' 46" W ; ich habe
sie C a p W a s il ie f f genannt , dem Grafen dieses Namens zu
Ehren. Das Land in der Nähe von Cap Wasilieff ist sehr gebir-
gigt, so wie überhaupt der ganze nördliche Theil von Poromuschir
es ist. Nachdem es an Höhe allmählig abnimmt, endigt
es/sich bey Cap Wasilieff in ein langes flaches Sandufer, das sich
in ziemlicher Entfernung nach Süden zu erstreckt. Diese äufserste
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