
i 8o5. jedoch ein grofses Hindernifs des Handels seyn. Da der Wind uns
^ ay- nicht erlaubte, Cap Sineko zu doubliren, so näherten wir uns der
Stadt bis auf 3 Meilen, in welcher Entfernung die Tiefe 90 Faden
über einem felsigten Boden betrug. Die Stadt Matsumay liegt
nach unsern Beobachtungen in 4 ï•0■32, der Breite undaig.0 56' der
Länge. Gegen Abend ward der Wind sehr schwach) und wir waren
der ganzen Stärke des Stroms ausgesetzt, welcher das Schiff nach
Osten , der Strafse Sangar zu trieb, bis ein frischerer Wind, der
ganz nördlich ward, erlaubte, uns vom Lande zu entfernen.
Die südliche Küste von Jefso bildet einen starken Contrast
mit Japan. Selbst in der Nähe der Stadt Matsumay wurden wir
nirgends Pflanzungen und Kornfelder gewähr, wie sie in Japan
sich allenthalben dem Auge darbieten, wo mit ihnen selbst die
Gipfel der Berge bedeckt sind. Die nördliche Spitze von Japan
allein hat ’einige Aehnlichkeit mit dieser ihrer rauhen Nachbarin.
Die nämliche Kette von Schneebergen , die von Süden nach
Norden ganz Jefso durchschneidet, sieht man auch in derselben
Richtung im nordwestlichen Theile von Japan , und das Thal
ausgenommen , in welchem die kleine Stadt liegt, der wir am
2len May vorübersegelten , hat Japan hier ein fast eben so unfruchtbares
Ansehen, wie Jefso, so dafs selbst die japanische Industrie
hier nichts zu vermögen scheint. Es ist nicht unwahrscheinlich,
dafs diese zwey Inseln durch irgend eine gewaltsame
Revolution von einander gerifsen sind , so wie man annimmt,
dafs die Trennung von England und Frankreich, von Gibraltar
und Afrika, und von Sicilien und dem festen Lande Italiens statt
gehabt hat. Die geringe Weite des Canals, welcher Japan von
Jefso trennt; die steilen Felsenufer; die gleiche Anzahl der
Caps an beyden Seiten, die wir wahrnehmen konnten, und deren
Lage mir diejenige Uebereinstimmung zu haben schien , welche
eine solche Trennung voraussetzten; die ähnliche Richtung der
gleich hohen Bergkette, die nur durch den Canal unterbrochen
zu seyn scheint; und die Nähe des hohen Pik’s T ile s iu s , der
ein erloschener oder noch brennender Vulcan, wenigstens seiner
Gestalt nach, zu seyn scheint, durch welchen vielleicht der Ausbruch
des unterirdischen Feuers, das diese ^gewaltsame Revolution
verursachte, geschah , machen diese Muthmafsungen nicht unwahrscheinlich
, und bekanntlich ist ja das nördliche Japan oft
heftigen Erderschütterungen unterworfen. Die erste Fahrt durch
diese berühmte Strafse, auf welcher man ihre Lage, die Beschaffenheit
des Bodens und die Produkte der beyden Küsten untersuchen
wird , mag entscheiden , - ob meine Muthmafsung gegründet
oder irrig ist.
Der Wind, der ziemlich frisch aus WNW wehete, erlaubte
uns bey Tages Anbruch, unsern Lauf nach Norden fortzusetzen.
Wir . segelten zwischen den beyden Inseln O-sima und Ko' sima,
und zwar von der erstem oder westlichem in einer Entfernunuo
von höchstens 3 Meilen, in welcher mit 100 Faden keine Tiefe
zu ergründen war. Beyde Inseln sind nichts anders als schwarze
nackte Felsen von vulcanischer Natur. O-sima in 4 [-° 8r.' 3o"
der Breite und 220.0 40/ 45" der Länge ist rund , und hat ungefähr
6 Meilen im Umfange. Aus ihrer Spitze deren Gestalt einem
Crater ähnlich ist, sah man deutlich Rauch aufsteigen. Die
schlängelndeu Spuren der Lavaströme, die man am Abhange des
Berges sah, überzeugten Dr. T ile s iu s , dafs vielleicht nur noch
vor wenigen Jahren ein Ausbruch gewesen seyn möchte. Die
Insel Ko-simain 4 i.° 21.' 3o" und 214p.0 14/00" hat eine länglichte
Gestellt, und mag vielleicht 10 Meilen im Umfange betragen.
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Mav.