
an diesem Tage beträchtlich seyn. Dr. Horner berechnete sie
aus den Bürgschen Tafeln, und fand den Fehler der Mondslänge
in der Connoissanee. des teinps -j- 4° Secunden, welches eine
Aenderung von 19 Minuten in der Länge mit sich bringt. Der
Fehler der Chronometer nach seinen Beobachtungen ward dem-
nach nur l 5 Secunden im Bogen, nach den meinigen 3.' 12"
zu östlich. Den aosten Juli hatte wiederum ein jeder von uns
5 Reihen Mondsabstände gemessen, und ich fand aus diesen den
Fehler der .Uhren 9.' 49'VDr. Horner i 5. '3o" zu östlich. Die
Beobachtungen am 2 isten Juli gaben den Fehler nur einige Secunden
grols. Da aber die Beobachtungen am ig ten Juli die
besten, .und sie auch in gröfserer Menge ^gemacht waren; die
Mondslänge überdem an diesem Tage aus den Bürgscherr Tafeln
berechnet war: so nehme ich den wahren Fehler der Uhren zu
1* Minuten im Bogen an, als das Mittel von Horners und meinen
Beobachtungen, und dieser Fehler ist so gering, dafs man
ihn für nichts rechnen kann.
Ungeachtet die Beobachtungen von drey Tagen den Fehler
der Uhren immer einige Minuten östlich angaben , so konnte
ihr wahrer Fehler dennoch eben so gut einige Minuten westlich
Seyn, indem See Beobachtungen gemeiniglich einer weit gröfsern
Ungewifsheit unterworfen sind. Ueberhaupt glaube ieh, dafs so
lange der Unterschied zwischen Chronometern und Monds Distanzen
nicht über einen Viertel Grad beträgt, (vorausgesetzt, dafs
die Chronometer genau regulirt' waren, und sich aus ihrer täglichen
Vergleichung ein regelmäfsiger Gang abnehmen läfst,) die
Länge nach den Chronometern im Allgemeinen immer den Vorzug
verdiene, und nur erst bey gröfsern Abweichungen verdächtig
werden könne. Trübe L u ft, unruhige Bewegung des Schiffs,
Erschütterungen der Instrumente vom Stofse des Windes, eine
unbequeme oder unsichere Lage des Körpers, vereinigt mit den
Mängeln gewöhnlicher Sextanten, bringen leicht einen Fehler
von 20 Secunden in der gemessenen Distanz hervor. Kommen
hiezu noch zufällige versteckte Rechnungsfehler , und dann die
Fehler der Mondslängen , welche , unserer Erfahrung zufolge,
selbst in den besten Ephemeriden zuweilen noch auf eine Minute
im Bogen gehen: so können Beobachtungen , die noch
nicht zu den schlechtërn gehören, die Länge um drey viertel
Grad fälsch geben: eine Abweichung, defen Möglichkeit' unsere
eigenen Journale, und die unserer geübten Vorgänger , Cook
und La Perouse beweisen. Auf der andern Seite gewinnen
Mondsdistanzeri, die zu verschiedenen Zeiten und unter veränderten
Umständen gemacht worden sind, wenn sie beständig
einerley Resultate geben, ein grofses Vorrecht über die Chronometer
, besonders wenn sie mit vorzüglichen Instrumenten, mit
starken Vergröfserungen , und unter günstigen Umständen gemacht
sind, und man die Mondslängen aus den Bürgschen Tafeln
haben kann. In solchen Fällen möchte jene angenommene
Ungewifsheit von lö'sich wohl auf die'Hälfte, und selbst bis auf
6' herunterbringen lafsen ; und man ist alsdann berechtigt, für
einen stark abweichenden Chronometer selbst in freyer See einen
neuen Gang und eine neue Epoche der Länge zu bestimmen.
Unter den Instrumenten, mit welchen dergleichen Beobachtungen
zur See gemacht werden, halte ich einen guten Sextanten
für das beste und bequemste. N Sextanten sind den ganzen
Kreisen vorzuziehen. . Diese haben zwar den grofsen Vortheil,
dafs bey ihnen der Fehler der Theilung durch die vielfache Verdoppelung
meist verschwindet, und die Bestimmung des Golli-
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J u l