
sonen ohne einigen Vorrath von Wasser sich in die See wagen
konnten. Wahrscheinlich war es ihnen unbekaunt, dafs auf fast
allen Kurdischen Inseln,, die Inseln Poromuschir und Onnekotan
ausgenommen, kein Wasser zn finden ist. Auch hatten sie kein
Fälschen oder irgend ein Geschirr mitgenommen, um sich auch
nur auf einige Tage mit Wasser zu versehen, wenn sie welches
gefunden hätten. Mögen sie glücklich in ihrem Vaterlande angekommen
seyn! Ihr Mutli, ein solches Wagestück zu unternehmen
verdient wohl, mit dem besten Erfolge gekrönt zu werden *).
Der Name I w a sh k in ist aus den Reisebeschreibungen Cook’s
und La Perouse’s zu sehr bekannt, als dafs ich befürchten sollte,,
den Leser zu ermüden , wenn ich dieses in Kamtschatka zum
Greise gewordenen Unglücklichen mit einigen Worten gedenke.
Er ist jetzt ( i8o5) 86 Jahr alt. Erst bey der Thronbesteigung
des jetzt regierenden Kaisers erhielt er seine Freiheit, von der er
auch im ersten Taumel der Freude Gebrauch machen wollte, um
nach seiner Vaterstadt zurückzukehren. Der Kaiser hatte zu
gleicher Zeit eine' Summe angewiesen, mit welcher seine Reisekosten
bestritten werden sollten. Er konnte sich aber bald darauf
nicht mehr zur Reise entschliefsen. Auch hatte er einmal den
Wunsch lebhaft geaufsert, mit uns nach St. Petersburg zurückzukehren,
änderte aber eben so schnell seinen Entschlufs, und
es ist nicht wahrscheinlich, dafs er diese grofse Reise weder zu
Wasser noch zu Lande überlaben würde. Er wohnt jetzt in der
Gegend von Werchnoy Kamtschatsk, wo er durch die Milde des
Kaisers und die Güte des Gouverneurs in sorgenfreier Untätigkeit
den geringen Rest seiner Tage verlebt.
#) Der Lieutenant Chwostoff bat auf »einer Expedition nach der Anivra
Bay erfahren, dafs sie glücklich angekommen sind.
Die Ursache seiner Verbannung ist eine Anklage gegen ihn i 8o5.
gewesen, an einer Verschwörung gegen die Kaiserin E l is a b e t h ®ePtem^‘
Theil genommen zu haben. Er ward seines Adels und Ranges
beraubt, geknutet und nach Sibérien geschickt. Iwashkin läugnet
nicht, ein roher wilder Mensch gewesen zu seyn, aber noch jetzt,
soll er heilig versichern, nicht den geringsten Antheil an der vorgegebenen
Verschwörung gehabt zu haben. Seitdem soll er sich
einige Unterdrückungen der Jakuten haben zu Schulden kommen
lafsen, über die man ihm eine Art von Aufsicht anvertraut hatte,
und daher nach Kamtschatka verwiesen worden seyn. Man will
ihn sogar eines aus Uebereilung begangenen Mordes beschuldigen;
das mag vielleicht die Ursache gewesen seyn, dafs die Kaiserin
C a t h a r in a ihn nicht begnadigt hat, obgleich seiner in Cooks Reise
auf eine Art Erwähnung geschehen ist, von welcher man hätte
glauben können, dafs darauf Rücksicht genommen werden würde.
Ich kann nicht umhin, auch der Familie Werestschagin,
die der Leser aus Cook’s und La Perouse’s Reisen kennen wird,
mit einigen Worten zn erwähnen. Obgleich von Kamtschadali-
Scher Abkunft, haben beyde Brüder ihrem Stande die grofste
Ehre gemacht. Der ältere, dieser würdige Geistliche, der sich
die Achtung dér Engländer in einem so hohen Grade zu erwerben
wufste , und von welchem Capitain King mehreremale mit
dem gröfsten Lobe spricht, starb bald nach der Abfahrt der Resolution
und Discovery. Sein Bruder folgte ihm in seiner Stelle,
welche er über 20 Jahre zu allgemeiner Zufriedenheit bekleidet
hat. Er war bey unserer ersten Ankunft in Kamtschatka auf
einer Bekehrungs Reise n;ich den Kurilen abwesend. Gleich nach
seiner Rückkunft starb er, so dafs ich nicht Gelegenheit hatte
ihn kennen zu lernen. Ich besuchte aber seine Witwe, die sich