
nenholz hingegen kostet nur fünf Rubel, und eine solche Tonne
könnte, wenn man sie zum Transport von Zwieback anwendet
■ wozu sie nicht eimdal so stark wie eine Fleisch Tonne zu seyn
braucht, mehrere Jahre hindurch ohne einigen Schaden gebraucht
werden. Drey Schläuche werden erfordert um eine Tonne zu
füllen; man gewinnt also, wenn die Tonne auch nur ein einzi-
gesmal gebraucht würde, um mit Zwieback gefüllt zu werden,
schon drittehalb Rubel auf eine jede Tonne, ohne noch den Verlust
von beinahe der Hälfte des Zwiebacks, auf die jetzt gewöhnliche
Art eingepackt, in Anschlag zu bringen. Lederne Schläuche
mögen zur Verschickung des Proviants bis Ochotzk vortreflich
seyn, da der Weg zwischen Irkutsk und Ochotzk nicht fahrbar,
und der Transport vonWaaren nicht anders als auf dem Rücken
der Pferde und Rennthiere möglich ist; es ist aber sonderbar, diese
Methode auch auf den Schiffs Transport von Ochotzk bis Kamtschatka
auszudehnen. DieButter war so schlecht, dafs wir sie, obgleich ich
sie ganz von neuem waschen, stark salzen, und in kleine Tonnen
einpäcken liefs, dennoch nicht geniefsen konnten. Ich mufste
sie statt Schmeer auf dem Schiffe verbrauchen. Wenn man indefs
erfährt, wie diese Butter zubereitet und transportirt worden war,
so wundert man sich nicht mehr darüber, dafs sie nichts taugte.
Sie war ungesalzen von Irkutzk in Körben hieher geführt worden,
und es konnte daher nicht fehlen, dafs sie ranzig und bitter
werden mufste. Es wäre zweckmäfsiger und sehr viel oeko-
npmischer gewesen, wenn man nur den vierten Theil von der
verlangten Quantität Butter, aber von gehöriger Güte und in
kleinen Geschirren, wie man sie in diesen Gegenden zmm Transporte
von Lebensmitteln gebraucht, uns zugeführt hätte. Diefs
kleine Detail, unsere Provision betreffend, ist hinreichend, aufmerksam
darauf zu machen, mit wie weniger Sorgfalt und Ueber-
legung man bey wichtigen und minder wichtigen Aufträgen in
diesen Gegenden verfährt. Eine Summe von ungefähr xöooo
Rubel war ohne den geringsten Nutzen verwandt worden.
Den 21 sten September kam der Constantin, ein kleines, der
amerikanischen Compagnie zugehöriges Fahrzeug, im Hafen St.
Peter und Paul an. Es wurde vom Steuermann der Flotte Pota-
pof geführt, den man aus Unalaschka nach Ochotzk abgefertigt
hatte. Aus Mangel an Wasser war er gezwungen, hier einzulaufen.
Nach einem Aufenthalte von acht Tagen segelte der Constantin
wieder aus der Bay; er ist aber,’ wie wir seitdem erfahren
haben, heftiger Stürme wegen gezwungen gewesen, nach St.
Peter und Paul zurückzukehren, und den Winter dort zuzubringen.
Eine schlechte Versorgung mit Wasser verursachte also,.
dals die Ankunft des Schiffs an dem Orte seiner Bestimmung
um neun Monate später erfolgte.
Vom Steuermann Potopof erhielten wir die Nachricht, dafs
die Newa in Sitka ein blutiges-Gefecht mit den Wilden gehabt
hatte, in welchem einige getödtet und mehrere verwundet worden
wären. Wir konnten nicht umhin, uns in dieser Rücksicht sehr
glücklich zu schätzen, da wir statt kriegerischer Unternehmungen
gegen Wilde,, ein zwar beschwerlicheres, aber auch interessanteres
und hoffentlich nützlicheres Geschäft unternommen hatten.
Bey unserer Ankunft in St. Peter nnd Paul hatte ich sogleich
eine Estafette nach Nishney Kamtschatsk geschickt, um den Gouverneur
von unserer Ankunft zu benachrichtigen. Ich hatte zwar
keine Hofnung, ihn selbst noch einmal zu sehen, da seine Geschäfte
es ihm wohl nicht erlauben konnten , zum zweytenmal
in diesem Jahre eine so beschwerliche und gefährliche Reise zu
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Septemb.
21.