
Westen. Um Mittag- lag sie uns in SW 76°, 16 Meilen. Wir
beobachteten in 24-° 18.' 20" N und 218.0 20.' 3o" W.
Süd Eyland ist von runder Gestalt, hat r \- Meilen im Durchmesser,
und ist 620 Toisen hoch. Es besteht aus einem nackten
Felsen mit einem Pik in der Mitte; und hat die gröfste
Aehnlichkeit mit der im Ochotzkschen Meere befindlichen Jonas
Insel. Rund um schien es ganz rein von Klippen zu seyn. Um
4 Uhr pSfachmittags sahen wir die Schwefel Insel in NW. Die
ganze Nacht hindurch wehete der Wind sehr stark aus SW und
West, und am folgenden Morgen aus NNW bey sehr trübem
Wetter und fast beständigem Regen. Gegen Mittag ging der
Wind nach NNO herum. Diefs war endlich der wahre Passat
Wind, welcher uns auch heiteres Wetter brachte. (Auch Gore und
King hatten bey diesen Inseln den Passat Wind bekommen.) Wir beobachteten
in 23.° 5o 'N und 2x8.'“ i 5. '3o"W. Süd Eyland lag uns
dann in NO 4°° nach dem Compafs. Um 4 Uhr lag uns diese
Insel im wahren Norden. Aus den in diesem Augenblicke beobachteten
Sonnenhöhen berechneten wir die Länge der Insel
ai8.° 38'. Ihre Breite fanden wir \i,.' ifi" , das heifst> um
7/ 20" südlicher als sie Capitain King bestimmt hatte. Da King
diese Insel in einiger Entfernung sah, wir hingegen zwey Tage
in ihrer Nähe zubrachten , so glaube ich, dafs die von uns bestimmte
Breite die richtigere ist. Die Breite der Schwefel Insel
fanden wir hingegen genau wie sie Capitain King angiebt 24-°48 >
und nur eine Minute östlicher, nämlich 218.0 47'.
Die relative Lage dieser Inseln hat so viele Aehnlichkeit
mit einer Gruppe von drey Inseln auf Anson s Charte, dafs man
nicht zweifeln darf, dafs sie eine und die nämliche Gruppe ist.
Die mittelste dieser drey Inseln heilst auf Anson’s Charte Fafe
llo n , die nördlichste St. A le x an d e r , die südlichste hat dort i 8o5.
keinen Namen; auf Arrowsmith’s Charte heist sie St. Augustin. ^ovem^'
Der Unterschied in der Breite ist ansehnlich, der Unterschied
in der Länge hingegen im Verhältnifs geringe. Die mittelste
liegt auf Anson’s Charte, 5o' nördlicher und i j ° westlicher als
Gora’s Schwefel Insel *}.
Ich richtete jetzt meinen Lauf nach WtS und Westen, weil
ich mich noch einige Zeit zwischen dem 2 3 und 24sten Grade
der Breite halten wollte. Da aber die Beobachtungen des- folgenden
Tages einen südlichen Strom anzeigten , so veränderte
ich meinen Curs nach W|N und WtN. Den i2 teir beobach- ia.
teten wir in 23?.? 28'N und 227.°47'W. Das Wetter war heiter
und warm, und die, Luft trockner, als wir sie bis-jetzt gefunden
hatten. Den r3ten hatten wir keine Beobachtungen. Den i3.
i 4ten in 2Ö.® oo' N und 231.® 00' West mufsten wir die Felsen 14.
Klippe, welche die Spanier Ab re ojos (Thue die Augen auf)
genannt haben, genau einen Grad in Süden haben. Nicht unwahrscheinlich
ist das von Capitain Douglas im Jahre 1789, in
?*) Aus Burney’s chronologischer Gescliiclite der Entdeckungen im Süd
Meere erfährt man, dafs im Jahre i 543 Bernardo de la Torre auf dem
Schiffe San Juan, auf einer Reise von Mindanao nach Neuspanien drey
Inseln in 24 und 2.5 Grad der Breite, 5oo Seemeilen von der Insel Tan-
dayaentdeckte, welche die V o lc a n o e s genannt wurden. Burney schliefst
aus der von Gaetan (Lootse am Bord des San Juan) gelieferten Relation
dieser Reise, dafs die Volcanoes, die von Gore genannte Schwefel Insel
mit den Nord und Süd Eyianden seyn müfs’en. Diese Vennuthung ist
sehr wahrscheinlich, und es sind nur die Namen dieser Inseln auf Anson’s
Charte unrichtig , auf welcher sie eine ganz ähnliche Lage und
Richtung haben. Die Insel Larellon auf Anson’s Charte ist wahrscheinlich
die von Bernardo de la Torre auf dieser nämlichen Fahrt entdeckte
Insel Forfana. Die Insel Forfana mufs nach dem Berichte Gae-
tan's von Torre’s Fahrt, zu welchem Berichte Burney das meiste Zutrauen
hat, in a5 .° 3 4 ’ nördlicher Breite und i43,° 02' östlicher
Länge liegen.