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May.
englische Compagnie Schiffe bezahle:», wenn sie hier vor Anker
gehen, oder Wasser einnehmen, nichts *). Englische Kauffarthey
Schiffe zahlen 5 Guineen dafür, ausländische das. doppelte. Ausländer
dürfen nicht aufserhalb der Stadt gehen, und da die Stadt
nur aus einer Strafse besteht, so sind die Spatziergänge für Fremde
sehr eingeschränkt. Gewöhnlich wird auf die Beobachtung
dieser Verordnung nicht strenge gehalten, und man macht bey
vielen . Ausländern, besonders Naturforschern , eine Ausnahme.
Indefs trug ein Vorfall dazu b ey, dafs man jetzt strenge darauf
hält. Ein Fremder, der sich, für einen Botaniker ausgab, eigentlich
aber ein Ingenieur war, hatte sich auf der Insel aufgehalten.
Unter mancherley Vorwände verlängerte er seinen Aufenthalt
mehrere Monate lang auf derselben, und es war ihm während
desselben gelungen, sich so sehr bey dem Gouverneur und
seiner Familie beliebt zu machen, dafs er zuletzt die Erlaubnifs
erhielt, das Innere der Insel zu besehen. Statt botanische Sammlungen
zu machen, hatte er von allen Befestigungen und Batterien
genaue Pläne entworfen. Das Schiff,, auf welchem er nach
Europa zurückkeh'rte, ward von den Engländern genommen, und
man entdeckte seinen schändlichen Betrug. Seit diesem Vorfälle
hält der Gouverneur auf die ihm in Betref des Aufenthalts von
Fremden auf der Insel, von der Compagnie gegebenen Verordnungen
mit mehr Strenge , als er seiner Neigung nach darauf
halten zu müfsen wünschte; wenigstens schien es ihm leid zu
thun, dafs er dem Dr. T ile s iu s nicht zugestehen konnte, eine
botanische Excursion auf der Insel zu unternehmen. Zwar hatte
*) Man versicherte mich zwar, dafs auch ausländische Kriegsschiffe diese
Gebühren bezahlen müfsen, da die Insel nicht der Regierung,'sondern der
ostindischen Compagnie zugehöre ; man liefs mir indefs nichts abfordern.
er vor einigen Wochen noch eine Ausnahme mit einem Dr.
L ich te n s te rn gemacht, welcher sich zur Zeit der Eroberung
des Caps von den Engländern, am Vorgebirge der guten Hofnunv
aufgehalten hatte ; Dr. Lichtenstern hatte aber besondere Empfehlungen
vom General Baird, dem Gouverneur vom Cap, welche
ihm die Erlaubnifs zur Besichtigung der ganzen Insel verschaften.
Die täglichen am Bord des Schiffs angestellten Beobachtungen
von Dr. H o rn e r , gaben für die Breite unsers Ankerplatzes
i 5.'° 54-/: 48" S.
Nach dem beym Vorgebirge der guten Hof-
nung veränderten Gange unserer Uhren zeigte
N. 128. für die Länge unsers Ankerplatzes 5.° 28?' 3o" West
Die Penningtonsehe Uhr zeigte - - 6. 34- 4o. _
N. i 856 - - - . . . . . 6. 3 r. iS . —
Die wahre Länge, so wie’sie von Dr. Maskelyne,
nach der von Mason und Dixon angenommenen
Meridian Differenz vom Cap, bestimmt ist 5. 4g. oo.. _
Nach dem von Dr. Horner in Canton festgeszten Gange unserer
Uhren zeigte N. 128=4.° 26.'20" und N. i 856 = 3.0 47.'15".
Der Fehler von N. 128 war also nach einem Zeiträume von 3
Monate», während welcher wir die Temperatur mehreremal verändert
hatten = x.° 22.' 4o". Zwischen dem Cap und St. Helena,
einer Fahrt von 14 Tagen war in der Schiffsrechnung ein
Fehler von 3 i Grad zu westlich entstanden, welches von einer
beständigen Strömung nach SO herrührte. Die Summe aller
Fehler nach Süden betrug r.° 3 i'. Die Abweichung der Magnetnadel,
die jeden Abend unsers Aufenthalts durch mehrere Reihen
von Azimuthen bestimmt ward, und die von 16^57/40"
bis 17.0 28.' 00" abwichen,' betrug im Mittel j7.° 18./ 10" westlich.