
daïs es den geringsten Schaden gelitten hätte; denn das Wasser
in der Bay war, obgleich der Wind frisch wehete, vollkommen
ruhig. Der junge Koscheleff war eben im Begriffe gewesen, von
Petropawlovsk abzureisen, als er den Unfall erfuhr, welcher uns
begegnet war. Obgleich es nicht wenig gefährlich war, seine
Reise nach Nishney Kamtschatsk, der so späten Jahrszeit wegen,
noch zu verzögern; (denn schon mit dem Oktober Monat stellt
sich der Winter dort ein), so hielt ihn diefs doch nicht einen
Augenblick ab, seine Reise aufzuschieben, und sogleich zu uns
an Bord zu kommen. Er beorderte einige Baydaren mit 5o Soldaten
zu unserer Hülfe, und diese trugen nicht wenig dazu bey,
das Schiff flott zu machen. Auch traf er in Petropawlovsk die
zweckmäfsigsten Anstalten, dafs uns beym Wiederfüllen der Wassertonnen
alle Hülfe geleistet ward, und so ward es uns möglich,
das Schiff innerhalb zwey Tagen in ganz segelfertigen Zustand
zu setzen. Den gten Oktober Morgens um 6 Uhr segelten wir
mit einem frischen NNW Winde und bey heiterm hellen Wetter
aus der Bay Awatscha. Gerade an diesem Tage waren vor
a6 Jahren die Resolu tion und Discovery von hier gesegelt,
und wir hatten mit diesen Schiffen eine gleiche Bestimmung,
nämlich nach Macao zu gehen.
Bey unserer Ankunft in Petropawlovsk liefs ich -die Chronometer
ans Land nach dem Hause des Commandanten bringen;
hinter diesem Hause lag ein freier Platz, wo Dr. Horner täglich
ungestört correspondirende Höhen zur Berichtigung ihres Ganges
nehmen konnte. Bey unserer Abreise den 4ten Oktober war
der Gang der Uhren, wie folgt, bestimmt worden. Die tägliche
Verspätung von N. 128 betrug— 21.“ 62. Die tägliche Accelera-
tion von derPenningtonschenUhr-f-24-” 5o. Allein die Vergleichung
der Uhren gab bald eine so merkliche Aenderung ihres Ganges zu erkennen,
dafs wir beschlofsen, ihnen einen neuen Gang zu geben,
und beyde wurden auf-{- 2i",und— 21" gesetzt*). Diese-Aenderung
geschah den i2 ten Oktober noch im Angesichte des'Landes, an
welchem Tage N. 128 zu frühe vor mittlerer Greenwicher Zeit
5®L 9.' 33” war; die Penningtonsche Uhr zu spät i St- 20.' 11." 5. Sowohl
die zur See öfters angestellten Beobachtungen, als auch der geringe
Fehler beydef Uhren bey unserer Ankunft in Macao, überzeugten
uns, dafs wir den neuen Gang ziemlich richtig getroffen hatten.
Aus einer gröfsen Menge Meridian und Circum-Meridian Höhen
der Sonne, welche von Dr. Horner während unfers dreyfa-
chen Aufenthalts im St. Peter und Patils Hafen beobachtet worden
sind, ist die nördliche Breite der Koschka, das heifst, der Erdzunge,
welche die nördliche Seite des- Hafens bildet = 53.° 00.' 10” .
Diö westliche Länge aus vielen von mir und
Dr. Horner gemessenen Monds Abständen 2or.° 12.' i 5"
Die wahre Länge, so wie sie Capitain King
und der Astronom Baily bestimmt haben 201.0 16/ 29.” 5.
Die Abweichung der Magnetnadel in St. Peter und Paul wurde
an fünf verschiedenen Compafsen, die nach drey verschiedenen
Gegenständen gerichtet waren, im Mittel 5 ° 20' östlich gefunden,
und das Azimuth jener drey Objecte durch Distanzen derselben
von der Sonne bestimmt.
In der Bay Awatscha wurde durch Beobachtungen auf dem
Schiffe vermittelst Azimuthen und Amplituden der Sonne, die Abweichung
der Magnetnadel im Mittel gefunden=5.° 3g.' 00" Ost.
Da das Inclinatorium im Typhon am ersten Oktober 1804 so
*) Die kleine Arnoldsche Ulir N. i 856 war plötzlich während unsers Aufenthalts
in St. Peter und Paul stehen geblieben.