
indefsen glaube e r , dafs Karafuto halb so grofs sey als Jefso.
Der südliche Theil dieser Insel hingegen sey sehr genau von den
Japanern gekannt , indem die japanische Regierung sie mit zu
ihren Besitzungen rechne, und daselbst, so wie hier, einen Kaiserlichen
Offizier zur Wache unterhalte. Zur fernem Bestätigung
zeigte er uns auf der japanischen Charte, die ich am Bord
hatte, den Hafen, wo das japanische Etablissement sey, und bemerkte,
dafs noch am vorigen Tage ein Schiff dahin abgesegelt
sey. Er nannte ferner die Inseln Kunaschir , Tschikotan , Itu-
rup und Urup, als die 4 Inseln, die in Nordost von Jefso lägen,
und auch einen Theil des japanischen Reichs ausmachten; genau
unter denselben Namen sind auch diese Inseln seit Spangberg’s
Zeiten bekannt, und existiren auf allen Rufsischen Charten, ohne
indefs je einen Platz auf den auswärtigen Charten gefunden zu
haben *). Er gab mir ferner auch die Namen von mehrern
Landspitzen und Flüssen der Insel Jefso, die ich alle auf unser
rer Charte von Jefso angewandt habe. Die meisten dieser Namen
hatten eine genaue Aehnlichkeit mit denen auf der japanischen
Charte, welches für mich der deutlichste Beweis war, dafs
ich mich auf seine Nachrichten verlassen konnte. Den District,
in welchem er jetzt seinen Aufenthalt hatte, nannte er Notzain-
bu, ob er aber unter diesem Namen den ganzen nördlichen
Theil von Jefso , oder nur das nördlichste Vorgebirge meinte,
konnte ich nicht mit Gewifsheit erfahren; ich glaube indefs das
erstere. Einen südlichem District nannte er S o y a ; die Insel
*) Die Existenz der Inseln Knnäselnr, Tschikotan und Iturup, ist seit den
Expeditionen von Laxmann in 179a und der Lieutenants CKwostoff und
Dawidoff in den Jahren 1806 und 1807, vollkommen erwiesen , und
darf nicht länger mehr bezweifelt werden.
mit dem hohen Pik (Pik de Langle) hiefs er R ii-seh e ry , und
die nördlichere Insel R e fu n i-s ch e ry . Ueber die Namen Jefso,
Oku Jefso und Matsumay erhielt ich folgende Nachrichten. Die
ursprünglichen Bewohner dieser . Inseln , welche bey uns unter
dem Namen der Kurilen, und zwar der harigten Kurilen bekannt
sind, sollen sich Ainos nennen,, jetzt nur einen geringen Theil
von Matsumay, nämlich von Notzambu bis Atkis, inne haben,
und dieser Theil nur allein noch von ihnen Jefso genannt werden,
dahingegen die Japaner die ganze Insel Matsumay nennen.
Wahrscheinlich war, ehe sich die Japaner hier niederliefsen, die
ganze Insel nur von Ainos bewohnt , und diese nannten ihre
ganze Insel Jefso. Im Verhältnifs aber, dafs die Japaner Grund
in Jefso gewannen, mufste dieser Original Name, dem fremden
Namen Matsumay weichen , welchen die Japaner ihrer Hiupt-
Residenz auf dieser usurpirten Besitzung gegeben hatten ; denn
es ist nur der geringe Bezirk, aus welchem die Ainos noch nicht
von den Japanern verdrängt sind, welchem der Original Name
geblieben ist, und es ist nur zu wahrscheinlich, dafs sobald die
letzten Ainos von Jefso vertrieben seyn werden, auch dieser Name
alsdann bey den Japanern ganz verschwinden wird. In Nangasaky
sagte man mir auch, Jefso und Matsumay sey ein und das nämliche
Land. Das Wort Oku Jefso oder Grofs Jefso ist wohl
auch ein Name, welcher ursprünglich den Ainos zugehört,
indem sie Oku Jefso die gröfsere Insel Sachalin nennen,'
obgleich mich der Japanische Offizier versicherte, dafs die Ainos
unter Oku Jefso die südlichen Kurilen verstehen , welche Mei-
nung ich mich erinnere auch sonst irgendwo gelesen zu haben.
Sowohl hier, als in der Aniwa Bay erkundigte ich „mich vergeblich
nach den Namen Chica und Tschoka, mit welchen man