
veränderten, hielt es den Wind, und verlor sich schon um 2 Uhr
Nachmittags aus dem Gesichte. Es war wahrscheinlich ein Kaper,
der nicht wufste, wofür er uns halten sollte, bis er es endlich
doch für rathsam hielt, sich uns nicht zu nähern.
Kerguelen in seiner Reise' nach dem Nordmeer, giebt die
Breite der Insel Roc;k a l l4zibÖ7:s 5o' N und die Länge zu 16/00'
West von Paris an ; er führt aber nicht die Autorität dieser Bestimmung
an; er selbst hatte sie auf seinen beiden Fahrten in
den Jahren 1767 und 1768 nicht gesehen. Auf Verdun und Pin-
grès Charte des Atlantischen Meers liegt diese Insel in 67.° 3o'
und 16.0 3o' von Paris. Da mich schon diese verschiedenen Angaben
eine unrichtige Bestimmung ihrer Lage vermuthen liefsen, so
wünschte ich, diese Insel zu sehen *). Der Wind aber, welcher
uns mehrentheils auf dieser Fahrt ungünstig gewesen war, blieb
es auch bey diesem meinem Vorhaben. Wir konnten sie ohne
einigen Zeitverlust nicht erreichen; und da es ungewifs war, wie
bald es uns gelingen würde, die Nordsee zu gewinnen, durfte ich
bey unserm geringen Vorrath von Zwieback es nicht wagen, un*'
sere ohnehin lange Fahrt noch zu verlängern.
Den i2 ten Juli in 5g.° 4°' der Breite und g.“ a i' westlicher
Länge, sprachen wir einen seit g Tagen aus London abgesegelten
englischen Kaper. Der Capitain der an Bord meines Schiffs
*) leb. habe seitdem ans Collins’s Nachrichten von Süd Wallis i'm ersten
Bande der Original Ausgabe in 4 to pagi. SSg ersehen , dafs die Insel
Rockall im Jahre 1798 den löten Juni auf dem Königlichen; Schiffe
Britania, qommandirt vom Gapitain Baven, .auf seiner Rückreise von
Bötariy Bäy nach England gesehen worden ist. Capitain Raven hat die
Lage dieser Insel zu 57.° 5g' N und i 3,° So' West bestimmt. Kergue-
len’s Angabe ist folglich um 9 Minuten in der Breite, und nur um 10
Minuten in der Länge von der neuern Bestimrtiung verschieden.
kam, gab uns. die Nachricht von dem kürzlich zwischen England
und Preufsen ausgebrochenen Kriege , welcher ihm zu diesem
Kreutzzuge Veranlafsung gegeben hatte.
Den 1 6 ^ Juli sprachen wir die englische Fregatte Blanche,
Capitain L a v ie . Von ihr erfuhren wir, dafs drey französische
Fregatten in dieser Gegend seit einigen Wochen zu sehen gewesen
wären, welche schon mehrere englische Grönlandfahrer genommen
hätten, und dafs, da eine von diesen Fregatten besonders
in der Nähe der Orkaden kreuze, die Fregatte Blanche, abgeschickt
worden sey, sie aufzusuchen
Den i^ten Juli des Morgens früh sahen wir die Qrkaden.
Um Mittag lag uns Mould-Head auf der Insel Papa Yestra in
SO 43° und Noup-Head auf der Insel Vestra in SO 14°. Wir
beobachteten in 5g.°:43. ' 46" N und 3.° 26.' 3o" West. Den.
i8ten Morgens um 2 Uhr sahen wir die Insel F u lo in NO 68%
und um 4 Uhr die Insel F a i r h i ll in SO 60° nach dem Com-
pafs, dessen Abweichung an diesem Tage 27.0 3.' 3o" westlich
gefunden ward. Der Wind war schwach und abwechselnd aus
SW und SSW; ich entschlofs mich daher, den Canal zwischen
Fairhill und den Schettland Inseln zu wählen. Um Mittags
Zeit hatten wir uns Fairhill bis auf 10 Meilen genähert.
Die Mitte der Insel lag uns genau im wahren Osten, und wir
hatten eine recht erwünschte Gelegenheit, ihre Breite aufs genaueste
zu bestimmen. Der Tag war heiter und der Horizont
rein, die Sonnenhöhen konnten daher mit der gröfsten Schärfe
gemessen werden. Diese gaben 5g.° 32.' 46" für die Breite der
°) Am,-folgenden Tage nach nnserm Zusammentreffen mit der Blanche,
hätte sie die französische Fregatte* gefunden, und nach einem hartnäcki-'
gen Gefechte genommen.