
180 5. ten, und wenn auch ihre Disciplin nicht so strenge ist, als die
August, jgj. japaner, so liefs sich doch leicht voraus_sehen, dafs ein umständlicher
Bericht von unserm Aufenthalte sogleich nach Peking
geschickt werden würde. Hier durfte ich also nicht ankern, und
diefs war der einzige O r t, wo ich mit dem Schiffe einige Zeit
mit Sicherheit liegen konnte. Ich führe diese Gründe, die mich'
ahhielten, meine Untersuchungen weiter nach Süden fortzusetzen,
vorzüglich aus der Ursache an, weil man mir diefs leicht zum
Vorwurf machen könnte. Es giebt Geographen , denen es die
Seefahrer selten recht machen, selbst die nicht, welche mit enthusiastischem
Eifer für diese Wissenschaft sich den gröfsten Gefahren
aussetzen. Ist man doch sogar mit La Perouse unzufrieden
gewesen, dafs er die Untersuchung des Canals zwischen Sachalin
und der Tatarey nicht versuchte, ohne Rücksicht darauf
zu nehmen, dafs, obgleich er einen guten Hafen hatte, von welchem
seine Böte abgeschickt werden konnten, er ausdrücklich erwähnt,
dafs seine Barkafse nicht bedeckt war, und für ein unbe-,
decktes Boot eine solche Untersuchung zu gefährlich ist; die Jahrszeit
war auch schon zu weit vorgerückt, und die Südwinde so
anhaltend stark, dafs, wenn nicht ein glücklicher Sturm aus Norden,
der zwey Tage anhielt, ihn aus diesem engen Meere gebracht
hätte, es sehr problematisch gewesen wäre , ob er Kamtschatka
noch in diesem Jahre hätte erreichen können. Da man es also,
ihm, der so viel zur Vervollkommnung der Geographie in diesem
Nebelmeere leistete, zum Verbrechen gemacht hat, nicht noch
mehr geleistet zu haben, um wie viel eher mufsten wir nicht
eine ähnliche- Anklage erwarten ?
Da aus La Perouse’s Journal einige Zweifel gegen die Existenz
eines Canals zwischen Sachalin und der Tatarey hergeleitet
werden konnten, so gehörte es zu einem meiner Lieblingspläne, i8o5.
eine völlige Gewifsheit hierüber zu erlangen. Weil sich diefs August,
nicht mit meinem Schiffe, welches 16 § Fufs tief ging, thun liefs,
so mufste zu dieser Expedition die Barkafse gebraucht werden.
Ich benutzte daher die Zeit, die man uns in Nangasaky liefs, so
wie auch die zuvorkommende Disposition der japanischen Regierung,
uns alles, was ich nur für das Schiff forderte, zu liefern,
dieses Boot, welches vorzüglich gut gebaut war, in einen solchen
Stand zu setzen, dafs es ohne Gefahr sich auf das stürmische
Ochotskische Meer wagen konnte, um Kamtschatka zu erreichen,
wenn wir durch irgend einen Zufall getrennt worden wären. Ich
liefs zu dem Endzweck ein Verdeck über die Barkafee machen,
sie mit Kupfer beschlagen, ganz neu auftakeln, mit neuen Segeln
und allen zu einer solchen Expedition erforderlichen Be-
dürfnifsen aufs beste versorgen., und hatte den Lieutenant
Rat manoff zu dieser Untersuchung bestimmt, welcher, da ich
ihm in Japan meinen Plan mittheilte, mit Freuden diesen Auftrag
übernahm, und die verschiedenen Verbefserungen, die ich für die
Barkafse verordnet hatte, mit vielem Eifer veranstaltete- Ich
wollte ihm noch den Lieutenant Baron B illin g sh au sen , einen
sehr geschickten und kenntnifsvollen Offizier, mit einem Chronometer
, einem Sextanten und einem ganz vollständigen Apparat
mitgeben, damit nicht nur die ganze Nordwest Küste von Sachalin
, von dem Hafen , von wo aus diese Expedition statt haben
sollte, sondern auch die gegenüber liegende tatarische Küste, bis
zur Mündung des Amurs genau aufgenommen und astronomisch
bestimmt werden konnte. Im Fall sich wirklich eine Durchfahrt
gefunden hätte, hatte ich die Bay C a s t r ie s zur Completirung
des Wassers und zur Erholung auf zwey Tage bestimmt. Diefs *