
er einen gnfen Freund, bewirthen will, als dafs er den Brandtwein
in einer Schenke sucht. Zum Gebrauch auf der Flotte
und in den Hospitälern müfste der Thee vorzüglich empfohlen
werden. Thee ist eins der besten an tiscorbu tischen Mittel, und
überhaupt ein sehr gesundes Getränk. Für einen Kranken ist
er ein so grofses Labsal, dafs man ihm auf dem Schiffe nicht
leicht ein wohlthätigeres geben kann; und die wohlfeilen Gattungen
von Thee, als Bohea und Congo, würden daher für Kranke
die zweckmäfsigsten seyn. Die Einfuhr von Bohea ist aber
auch bey einem directeri Handel von Rufsland nach Canton, aus
einer andern Ursache nothwendig und wichtig. Thee ist wie
bekannt eine leicht verderbliche Waare, die man mit vieler Vorsicht
laden mufs. Nähme' man nur die feinem Sorten davon,
so müfste ein grofser Theil derselben verderben, wenn sie ihren
Platz im Raume unmittelbar auf dem Ballaste finden. Die EnfOfländer
machen aus dieser Ursache immer eine Unterlage von
Bohea T h e e , in der Länge des ganzen Schiffs. Leiden auch
einige Kasten von diesem, wie diefs unfehlbar seyn mufs, so ist
der Verlust nur geringe, da die bessern Gattungen durch diese
Unterlage vor dem Verderben gesichert sind.
Zwischen den gröbsten und feinsten Thee Arten giebt es
sehr viele mittlere Gattungen, welche vielleicht in Rufsland Absatz
finden können ; und wenn gleich Kaufleute, die bey der
Einfuhr von Thee in Rufsland am meisten interessirt sind, und
die diesen Gegenstand wohl werden erwogen haben, behaupten,
dafs nur die feinsten Gattungen von Thee in Rufsland verkauft
werden können, da der Bauer und der Handwerker fast gar keinen
, der Kaufmann und der Adliche aber nur von den besten
Thee Sorten trinken : so glaube ich , würde der Souchong Thee
und der Congo, den man in Canton zu einem sehr geringen Preise
kauft, in den an der Ostsee liegenden Provinzen sichern Absatz
finden. In diesen Provinzen ist der Luxus wohl noch nicht
so hoch gestiegen, dafs man keinen andern, als Pahoo oder Kaiser
Thee trinken sollte, und es scheint mir, als ob die Consum-
tion des Thees in diesen Provinzen im Verhältnifse stärker als
in dem Innern des Reichs ist. Seit der Acquisition von ganz
Finnland mufs diefs noch mehr der Fall seyn. Sollte aber der
Verbrauch der geringem Gattungen von Thee hier nicht stark
genug seyn, um die von China eingeführten Quantitäten dieser
niedern Gattungen in Rufsland verkaufen zu können: so würde
diese Waare zu jeder Zeit einen grofsen Absatz in den nördlichen
Häfen Deutschlands , oder wohl gar in Schweden finden,
wo der chinesische Handel vielleicht sobald nicht wieder empor
kommen wird. Die einzige^ Concurrenten, die wir in den Häfen
des nördlichen Deutschlands beym Verkaufe des Thees finden
möchten, wären die Amerikaner und Dänen; es ist aber
wohl keinem Zweifel unterworfen, dafs wir den Handel nach China
mit sichererm Gewinne führen können, als die Dänen, vorausgesetzt,
dafs wir eben so methodisch dabey verfahren , und
unsern Handel nach eben den Grundsätzen einrichten, wie diese
Nation. Die dänisch ostindische Compagnie hat wenigstens das
Lob einer sehr zweckmäfsigen Einrichtung , und ihr blühender
Zustand beweist, dafs das Lob, welches man ihr beylegt, nicht
ungerecht ist'. Bis zum Jahre 1807 ist mehrere Jahre lang der
Dividend der Actionaire dieser Gesellschaft, bis auf 3o und 4°
Pro Cent gestiegen.
Aufser dem Thee sind Nankin und Seide, Waaren, welche
in Rufsland immer einen sichern Absatz mit Gewinn erwarten