
i 8 öS. sehen Entdeckungen*), liegt die Mündung dieses Flufses in
May- Es scheint last unglaublich, wie man einen Fehler von 52 MF
nuten in der Breite hat begehen körinen. Bey T amary Aniwa,
das nach unsern Beobachtungen in 46-° 36.' 20" und 217.° 08/ 26"
liegt , ist der Fehler nur' 02 A O 7 , , Minuten. Auch die »Tiefen-'sind
auf der holländischen Charte sehr unrichtig angezeigt. Sie nehmen
sehr regelmäfsig bis auf 4 Faden ab, der Grund ist überall fester
Thon mit feinem Sande vermischt, indefs von 12 Faden bis 4
ist der Thon locker und von ganz grüner Farbe; am Eingänge
bey Cap Aniwa in die Bay ist der Grund. felsicht mit kleinen
Steinen. Ueberdem sind die Tiefen sowohl auf der östlichen als
westlichen Seite sich ganz gleich. Die Richtung der Aniwa Bay
ist fast Nord und Süd, daher ist die Lachsforellen Bay am tiefsten
Ende der Aniwa Bay den Südwinden, welche hier die herrschendsten
sjsyn sollen , ganz und gar ausgesetzt, folglich eine
' wenig sichere Rhede. Die starke Brandung ist überdem ein gröfses
Hindernifs zum Landen, doch zur Fluthzeit, wenn das Wasser
hoch ist, läfst es sich, glaube ich, ohne Gefahr und Beschwerde
thun, denn die flachen japanischen Böte gingen zu allen Zeiten
durch die Brandung. In den zwey Tagen unsers hiesigen Aufenthalts
hatten wir des Nachts einen schwachen Wind vom Lan-
• de, das Ufer war dabey sehr ruhig , allein urn 7 Uhr Morgens
ging der Wind nach Süden um, und wehete den ganzen Tag
über ziemlich frisch. Die Zeit der hohen Fluth und der tiefen
Ebbe konnte zwar nicht mit einiger Genauigkeit bestimmt werden,
doch glaube ich sie, ohne viel zu irren, zur Zeit des Neu - und
Vollmonds, um halb fünf Uhr annehmen zu können.
teil verdanke eine Copie dieser Charte der gefälligen Mittheilnng des
H. Ledere in Paris, dem ich hier meinen Dank dafür abstatte»
Der Hafen bey Tamary Aniwa, den der Lieutenante Ra tma- 180S.
n o ff untersuchte, ist zwar gegen die Südwinde etwas geschützt, May.
aber zu klein , als dafs Schiffe .von beträchtlicher Gröfse sicher
in demselben liegen könnten. Vielleicht läfst sich in der Nähe
von Cap Aniwa ein besserer Hafen finden. Beym Hinaussegeln
aus der Bay verhinderte uns ein starker Wind und neb-
lichtes Wetter , die ganze östliche Seite genau zu untersuchen,
wie es meine Absicht war. Fände sich hier ein sicherer Flafen,
so würde diese Bay zu einem Etablissement irgend einer activen
europäischen Nation vorzüglich geeignet seyn. Es könnte als
Depot von europäischen Waaren dienen , denn ein Handel mit
den Japanern , Coräern und Chinesen wäre von hier aus leicht
zu veranstalten;- diese Nationen würden selbst dahin kommen,
um ihre Waaren gegen europäische zu vertauschen , besonders
aber gegen die Produkte des Landes, Fisch und Pelzwerk, diese
ihnen unentbehrlich gewordenen Bedürfnifse, die hier im gröfsten
Ueberflufse zu finden sind. Selbst Kamtschatka würde sich-von
dort aus auf eine leichte Art mit europäischen Waaren, freylich
nur gegen baares Geld, versehen können, da Kamtschatka, einige
wenige Zobel abgerechnet, nichts liefert, was dort Absatz finden
könnte. Eine gröfsere Menge von Wallfischen kann vielleicht
nirgends gefunden werden als hier , selbst die kleinere
Lachsforellen Bay war so davon angefüllt , dafs man nur mit
Vorsicht ans Land fahren durfte. Sowohl beym Hinein - als
Hinaussegeln aus der Bay war das Schiff von Wallfischen umringt.
In der Bay Patience sahen wir , wo möglich , eine noch
gröfsere Menge. Wahrscheinlich haben die Japaner noch nicht
angefangen , sich mit dem Wallfischfange, hier zu beschäftigen,
der ein sehr vorteilhafter Handelszweig für sie werden mufs,