
18 o5. Land einTheil von Nipon ist, was wir hingegen den folgenden Tag
April. 2-yyjgQjjen 3ß.° o i' und 36.° i 4' sahen, entweder die Insel Oki
selbst, oder eine von den kleinen Inseln ist, welche nach den
ältern Charten von Japan, die Insel Oki umgehen mp Es mag
übrigens das von uns gesehene Land zu Nipon selbst gehören,
oder es mag die Insel Oki seyn, so trägt doch die astronomische
Bestimmung dieser Punkte zwischen dem 36 und 36sten Grade
der Breite-schon sehr viel zur bessern Kenntnifs der westlichen
' Gränzen dieses Reichs b e y , welches schon seit 3oo Jahren bekannt
aber noch immer nicht untersucht worden, und welches
hiedurch um ioo Meilen nach der Arrowsmithschen Charte, zu
der ein Seefahrer immer das meiste Zutrauen' haben mufs , erweitert.
wird. Um eben so viel wird folglich das Japanische
Meer zwischen dem 36 und 36sten Grad der Breite auf dieser
Charte "verengt.
Nachdem wir das Land aus dem Gesichte verloren, setzte ich
meinen Lauf nach NO zu fort. Unsere Fortschritte waren nur geringe,
da der Wind unaufhörlich aus NO und ONO wehete. Den
26. a68ten April erhielten wir in ?>]° ifi' N und 226.°"3o'W, bey
sehr schönem hellen Wetter und völliger Ruhe des Meers, mit
zwey Compassen, eine Menge Beobachtungen für die Abweichung
*) Diejenigen, die es mir zum V o rw u r f maclien könnten, dafs w ir diesen
zweifelhaften Punkt nicht selbst berichtigt haben , verweise ich auf
den Plan, den ich mir zu meinen Untersuchungen auf dieser fa h r t
gemacht hatte, so wie überhaupt auf die Umstände, auf die ich Rücksicht
nehmen mufste, und nach welchen wir die W e s t Küste von Japan
nicht berühren durfteh. Es waren nur die bis jetzt so fehlerhaften
Charten dieser Küste die Ursache, dafs w ir zwischen dem 35. und
,36sten Grade der Breite Land sahen, als w ir uns noch beinahe i 5o
Meilen davon entfernt glaubten, und unstreitig ist es zu bedauern, dafs
in den zwey T a g en , während welcher w ir in der Nähe dieser Küste
blieben, das W e t te r so äufserst ungünstig war.
der Magnetnadel, die von 2.° 09.' Äp" bis 3o" abwichen
und im Mittel 2.° 58' westlich gaben. Doch habe ich bey Verfertigung
der Charte von unserer Fahrt im Japanischen Meere
gar keine Abweichung angewandt, da wir sie bald ein bis zwey
Grad östlich, bald eben so viel westlich fanden. Nicht nur
hier, sondern auch längs der ganzen Küste von Jefso, war diefs
der Fall, wie' man es am besten aus dem tabellarischen Journale
wird ersehen können. Eine ähnliche geringe Abweichung fand
auch La Perouse während seiner Fahrt in diesem Meere. In
29,- 20' der Breite und 224-° 4°' der Länge war die Abweichung
sowohl bey ihm, als auch bey uns, nur einige .Minuten westlich.
Diese Uebereinstimmung ist zwar zufällig., doch zeigt sie , wie
überhaupt alle Beobachtungen in diesem Meere, vorn 3osten bis
zum 5o8ten Grade der Breite, dafs die Aenderungen der Abweichung
der Magnetnadel hier sehr geringe seyn müssen.'
Den 27sten April in 38.° 3.3' der Breite und 226.° 12' der
Länge bemerkten wir am Abend ein heftiges Brechen der Wellen;
wir sondirten mehreremal, doch war mit 100 Faden keine
Tiefe zu ergründen ; der Lauf des Schiffs betrug, obgleich der
Wind sehr frisch und das Mee» völlig ruhig war, höchstens
zwey Knoten, und das Steuer versagte oft seine Dienste. Dieser
verhältnifsmäfsig geringe Lauf des Schiffs , mit der Unbequemlichkeit
im Steuern konnte also nur einer starken Strömung zugeschrieben
werden. Es regnete heftig, die Witterung war dunkel
ohne indefs drohend zu seyn, das Barometer schien aber einen
Sturm anzukündigen, denn es war bis 29 Zoll 2 Linien
gefallen. Ich nahm daher die nöthigen Mafsregeln für die Nacht,
allein unnöthiger Weise , denn wir bekamen am folgenden Tage
heiteres Wetter. Dieses starke Fallen des Barometers ohne die
180 5.
April.
27.