
im Wege liegt.' Die Fluth half uns schnell durch , und bald
nach Mittag hatten wir den Strom 'Felsen schon' in Norden.
Diese Passage scheint mir sehr viele Vorzüge vor der längs der
Küste von Java zu haben, da an der Küste von Java die sehr
gefährliche Untiefe Brouwers Sand, und mehrere Riffs und Sandbänke
zwischen der Insel Button, (von den Franzosen Grand
Toque genannt) und der Insel Queer im Wege liegen, von denen
zwar in den Nachrichten, die Navigation der Strafse von Sunda
betreffend, Erwähnung geschieht, die man aber auf keiner Charte
angedeutet findet, obgleich man nicht zweifeln darf, dafs sie
wirklich vorhanden sind *). Der Zupthen Canal hat aufserdem
den Vortheil, dafs man sich bey der Durchfahrt durch ihn um
so viel westlicher befindet, und. diefs ist bey der Navigation durch
die Strafse von Sunda schon von einiger Bedeutung, da der Wind,
statt NW, wie er in den Monaten November bis April in der
Regel seyn sollte, oft SW und sogar auch Süd ist. Dieser Canal
ist schon von einigen Capitains der englisch ostindischen
Compagnie empfohlen worden, im Fall der Wind günstig ist;
ich halte aber, selbst bey contrairem Winde, wofern die Fluth
nur günstig ist, diesen Canal für viel vortheilhafter, als den von
Bantam, weil, wenigstens die einzige Gefahr, vor welcher man
sich in Acht zu nehmen hat, der Strom F e lsen , über dem
Wasser hervorragt, da hingegen in dem Bantam Canal das La-
viren, der Riffe wegen, deren Lage nicht genau bekannt äst, sehr
#) Diese Gefahren, die man nicht auf den Charten findet, sind ein Felsen
von 14 Fufs unter Wasser, eine Meile SW von der Insel Button, und
ein Riff von 17 Fufs NWtW, zwey Meilen von dieser nämlichen Insel.
Man sehe: the Oriental Navigator, or new directions for sailing to
and from the Ostindies, China etc. ad Edition 1801. pag. 414.
gefährlich werden kann. Ein Schiff ist freylich in einer unangenehmen
Lage, wenn in der Mitte des Canals eine Windstille
eintritt; man ist aber eben so übel in der Passage an der Java
Seite daran, wo die Tiefe 5o Faden auf felsichtem Boden beträgt*).
Für Schiffe, die von Norden kommen, ist dieser Canal
dem östlichen weit vorzuziehen; für die von Süden kommenden
mag jener während der SO Monsoone Vorzüge haben, doch würde
ich auch in diesem Falle den Zupthen Canal wählen.
Die Fluth nach SW, hielt bis um 4 Uhr an , und wandte
sich dann nach NO. Da ich es für Pflicht hielt, auf die N ewa
zu warten, so sah ich mich gezwungen, für die Nacht einen Ankerplatz
zu suchen, und um 7 \ Uhr gingen wir in 3a Faden
sandigem Boden , zwischen den Inseln Cracatoa und Tamariri,
die uns in SW 6o° und NW 63° lagen, vor Anker. Die Fluth
fanden wir während der Nacht nach NNO, NO und ONO f und
| Knoten die Stunde. Um 10 Uhr des folgenden Morgens erhob
sich ein schwächer Wind aus NW, mit dem ich sogleich unter
Segel ging, in der gewifsen Hofnung, dafs die N ewa diesen Wind
benutzen würde. Sie hatte aber wahrscheinlich einen andern
Wind, und ich sah mich gezwungen, da sie sich nicht zeigte,
auch diese Nacht vor Anker , zu gehen. Um 7 Uhr liefsen wir
daher an der östlichen Seite von Cracatoa unsern Anker in 21
Faden über einem Boden von feinem Thon fallen. Der Pik Ta-
marin lag uns in NW 20°, der Pik von Cracatao SW 4d°- Die
Fluth fanden wir während der Nacht sehr schwach mach NNO,
kaum eine halbe Meile die Stunde. Den 4 ten März Morgens um *)
*) Das englische Schiff Richmond ankerte während einer Windstille im
Zupthen Canal, nahe bey der Zupthen Insel, und fand 4Ö Faden schlam-
migt'en Boden. . *0,