
i 8° 5. jemehr sie sich nach Süden zu erstreckten. Ich mufste daher
a}' unsern Lauf bis OtS verändern, und nachdem wir alle von uns
gesehene Eisfelder umsegelt hatten , richtete ich wieder meinen
Lauf nach Norden zu. Um Mittag, zeigte sich indefs neues Eis,
und zwang -uns abermals einen östlichen Curs zu nehmen. Die
ganze Nacht hindurch konnte man rings um uns herum das
Brechen der Wellen am Eise'hören, wir gingen daher unter ganz
37- geringen Segeln. Am folgenden Tage sahen wir eine so ungeheure
Menge Eis in NW, dafs , um es zu umgehen , wir SO
steuern mufsten. Ich v konnte leicht vermuthen , dafs weiter im
Norden noch mehr Eis anzutreffen wäre, da schon im 48sten Grade
die Navigation mit Gefahr verknüpft ist, und beschlofs daher,
da die weitere Untersuchung von Sachalin jetzt nicht statt haben
konnte, sogleich nach Kamtschatka zu gehen, wo auch Herr
von R e san o ff sobald als möglich ausgesetzt zu seyn wünschte,
und dann wieder unverzüglich zum Cap Patience zurückzukehren.
Nachdem wir also alles Eis umschifft hatten , nahm ich
meinen Curs nach den Kurilen zu, * die ich in der Parallele von
‘ 48 Grad zu durchschneiden wünschte, in der Hofnung, bey dieser
Gelegenheit die Lage einiger Inseln aus der Mitte dieser
Kette bestimmen zu können. Von diesen Inseln waren bis jetzt
nur die vier ersten; die sogenannte eilfte oder die Insel Raukoke,
welche der Capitain S a r y t s c h e f f , seiner Charte nach zu ur-
theilen,r gesehen haben mufs, und die Inseln, welche die Strafse
der Boufsole bilden, mit Schärfe bestimmt worden. Es war daher
nothwendig, diese wichtige Lücke auszufüllen, wenn sich
nur eine Gelegenheit dazu ereignete; denn zur besondern-Unter-
suchung dieser Inseln konnte ich keine eigene Zeit verwenden.
a8* Den a8sten hatten wir einen starken Wind aus WNW, der
eeeen Abend zum Sturm anwuchs. Da ich mich nur noch in ■ O D
einer geringen Entfernung von den Kurilen schätzte, so legte
ich unter einem gerefften Marssegel und den Sturmsegeln bey.
Die Wellen waren hoch und unregelmäfsig. Um Mitternacht
liefs der Wind von seiner Stärke etwas nach, und ging nach
NW herum. Bey Tages Anbruch sahen wir Land in -SO und
ONO; des trüben Wetters wegen aber verloren wir es sogleich
wieder aus dem Gesichte. Der Wind ward jetzt so gemäfsigt,
dafs wir alle Segel beysetzen konnten. Um 8 Uhr Morgens sahen
wir in einer geringen Entfernung von uns einen hohen Pik
in ONO. Ich nahm daher meinen Curs zwischen "dieser Insel,
und dem von uns am Morgen in SO gesehenen Lande, welches
die zwölfte Insel oder die Insel Matua seyn mufste. Die Strafse
zwischen diesen beyden Inseln , nach der in Pallas neuen nordischen
Beyträgen sich befindenden Beschreibung der Kurilen,
ist vollkommen sicher und gegen 3o Meilen breit. Auf der
Sarytscheffschen Charte ist sie ungefähr 20 Meilen breit. Die im
Mittag beobachtete Breite war 48.° 02.'00". Die Länge 207.0 07.' 24".
Der Pik lag dann in NO 710 in einer Entfernung von 10 bis 12
Meilen. Ich habe diesen Pik, der einer von den kenntlichsten
Punkten dieser Inselkette ist, dem Admiral Sarytscheff. zu Ehren
-P ik ' S ar y t sch e f f genannt. Nach einigen Stunden Windstille,
während welcher eine heftige Strömung zwischen den Inseln das
Schiff stark nach Westen zu trieb , bekamen wir einen schwachen
Wind aus Süden , der uns zwang, den Pik Sarytscheff in
SW zu lassen. Auch zwischen dieser Insel und der nächsten
im Norden ist nach der Sarytscheffschen Charte eine Strafse von
35 Meilen, und nach der Pallasschen Beschreibung sogar von 70
Meilen Breite. Wir fänden aber bald, dafs die Weite dieser
180S
May.
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