
180S. alle Art unterstützt, und die Vollendung zu befördern gesucht
eptem . ^Sowohl Arbeiter als Materialien gab ich, so viel deren
das Schiff liefern konnte, mit Vergnügen dazu her, und wir hatten
die Freude, es vor unserer Abreise ganz- vollendet zu sehen.
Ein tiefer Graben ward um dasselbe gezogen, und um _es vor
zufälligen Beschädigungen zu sichern, wurde das Ganze mit einem
hohen Geländer umgeben, welches mit einer Thüre verschlofsen
ward. Der Schlüfsel von dem Geländer wurde den Händen des
Commandanten von Petropawlovsk anvertraut.
Die Japaner, welche im vorigen Herbst auf einer von den
Kurdischen Inseln gestrandet, und wie schon im vierten Capitel
dieses Bandes erzählt worden ist, von dem kürzlich verstorbenen
Priester Werestschagin nach Petropawlovsk geführt worden waren,,
trafen wir jetzt nicht mehr hier an. Sie waren alle heimlich
in ihrem eigenen Boote, welches sie gerettet hatten, davon gegangen.
Man hatte zwar gleich einen armirten Baidar ihnen nachgeschickt,
welcher sie aber nicht hatte einholen können. Dieses
kühne Unternehmen, von dem man wohl wünschen kann, dafs
es ihnen möge gelungen seyn, ist sowohl wegen des aufsérordent-
lichen Muthes , welcher dazu gehört, eine so weite Reise auf
einem lecken, ganz offenen Boote, ohne den geringsten Vorralh
von Wasser, und ohne einige andere Lebensmittel, als etwas Reis,
zu unternehmen, merkwürdig; als auch der feinen List wegen,
die sie anwandten, um jeden Verdacht einer Flucht zu vermeiden,
und auf diese Art aller strengen Aufsicht zu entgehen. Sie hatten
mehreremale H. v. Resanof gebeten, ihnen zu erlauben, auf dem
Boote, auf welchem sie sich gerettet hatten, und das sie selbst
wieder in Stand setzen wollten, nach ihrem Vaterlande zurückzukehren.
H. v. Resanof hatte es ihnen aber unter dem Vor-
Wände abgeschlagen, dafs er ihnen diefs nicht ohne Erlaubnifs 180S.
des Kaisers zugestehen dürfe. Während ihres Aufenthalts in Kam- Septem
tschatka hatten sie so viele Beweise von ihrer thätigen Industrie
und ihrem Fleifse gegeben, dafs H, v. Resanof zuerst die Absicht
hatte, sie nach Kadiak zu schicken, wo sie sehr nützlich
hätten werden müfsen; es wurde aber zuletzt beschlofsen, sie in
Werchnoy Kamtschatsk zu etabliren. Man kündigte ihnen diesen
Beschlufs an, und sie schienen nicht nur, sich in ihr Schicksal
ganz zu finden, sondern sogar über ditese Veränderung und über,
die ihnen eröffneten Aussichten höchst erfreut zu seyn. Man
gab ihnen die zu ihrer bevorstehenden Reise nothwendigen Klei-
dungsstücke, und jedem eine Quantität Reis,. Der Gouverneur
versorgte- sie überdem mir, Theo, und gab ihnen Reisegeld.
Der Tag ihrer Abreise war schon bestimmt, als einige -
von ihnen noch um die Erlaubnifs baten, sich taufen zu lalsen.
Sie gaben vor, dafs, da es jetzt ihr Schicksal wäre, in Rufsland
leben zu müfsen, ohne Aussicht; je in ihr Vaterland zurückzukehren,
es für sie besser seyn würde, die christliche Religion anzunehmen.
Diese Erlaubnifs wurde ihnen gern zugestanden, und
der Tag der Ceremonie der Taufe bestimmt. Man konnte also
nicht den geringsten Argwohn einer Flucht haben, und selbst
wenn man auch einen ähnlichen Verdacht gefafst hätte, so würde
man die Ausführung eines solchen Vorsatzes für unmöglich gehalten
haben. Sie wägten das Unternehmen dennoch. — Den
Abend vor ihrer Abreise waren sie, wie gewöhnlich , auf dem
Fischfänge gewesen, und bey Sonnen Untergang zurück gekommen.
Das Boot hatten sie ans Land gezogen , und, ein jeder
von ihnen war zur Ruhe gegangen. Den folgenden Morgen ver-
mifste man sie. Am unbegreiflichsten scheint es, wie sieben. Per