
18o5. geringsten Folgen, erwähnt auch La Perouse in diesem Meere
April. un(j ZWar ziemlich genau in der nämlichen Länge und Breite,
in der wir dieses Phänomen bemerkten. Es wäre in der That
merkwürdig,,durch mehrere Beobachtungen auszumachen, ob in
dieser Gegend, so wie bey Cap Horn wirklich immer ein niedriger
Barometer Stand vorauszusetzen sey, von welchem La Perouse,
eben so wie wir, die Erfahrung auf eine so auffallende
Art gemacht hat, und wie wir ihn seitdem auch im Ochotzkischen
Meere und in der Nähe der Kurdischen Inseln bemerkt haben;
oder ob dieser Stand des Barometers vielleicht einem zufälligen
gleichen Zustande der Atmosphaere zuzuschreiben sey? Am Tage
unserer Ausfahrt von Nangasaky bey dicker neblichter Luft, heftigem
Regen und starkem Sturme, fiel das Barometer nur bis auf
agz 5o. Dieser niedrige Stand hielt mit einer fast unmerklichen
täglichen Zunahme, ungeachtet der schönsten Witterung,
eine ganze Woche an.
Ich habe schon erwähnt, dafs ich Verzicht darauf thun
mufste, die West Küste von Japan zu untersuchen. Vom 3gsten
Grade der Breite konnte ich indefs die Untersuchung anfangen,
ohne denVerdacht zu erregen, mein gegebenes Wort gebrochen
> zu haben, da die Lage von der Strafse Sangar in der That so
sehr ungewifs war, und sie eben so leicht einen Grad südlicher
liegen konnte, als wir sie einen Grad nördlicher fanden. Den
3o. 3osten April beobachteten wir in 39.° 22' der Breite, ich steuerte
daher um die Parallele von 3g Grad zu erreichen, direct Ost,
weil der Strom einige Tage südwestlich gewesen war. Wir fanden
ihn nun aber NO , und statt dafs uns ein Ost Cürs das
Land in 3g.° der Breite hätte sehen lassen, sahen wir es nun
zu meinem nicht geringen Verdrufs in 3g.0 4° - Den ersten
May um 9 Uhr Morgens zeigte es sich in ONO, in einer Entfernung
von 18 bis 20 Meilen. Es hatte ganz das Ansehen
einer Insel, und ich zweifelte nicht, dafs es die Insel Too-sima
sey, die man ungefähr im 3gsten Grade zwischen Cap Sangar
und der Bay Sacata auf den Charten sieht. Wir überzeugten
uns aber <am folgenden Tage, dafs es keine Insel, sondern ein
sehr nach Westen hervorragendes Vorgebirge sey, welches durch
einen hohen in der Mitte liegenden Berg, mit einem abgerundeten
Gipfel, sehr kenntlich wird. Dieses Vorgebirge, welches im
Umfange gegen 35 Meilen hat, liegt in 3g.° So.' 00" N und
220.0 16/00” W. Wenigstens ist diefs die Lage des hohen Bergs,
der ganz in der Mitte liegt, und von welchem sich das Land
nach beyden Seiten hin allmählig neigt. Die Südspitze liegt
in 3g.° 46'; die NO Spitze in 40.Ä 00', Ich habe dieses merkwürdige
Vorgebirge, das V okgebirge des R u s sen -genannt.
Die südliche Seite desselben ist durchgängig gebirgigt, und
besteht aus einer Reihe hervorragender Landspitzen. Die Ufer
sind schroffe Felsen; ein Fels von ansehnlicher Gröfse, mit einem
andern in dessen Nähe, zeigt sich hier in einer geringen Entfernung
vom Lande. Dadurch, dafs nördlich von diesem Vorgebirge
eine grofse Bay ist, und auch in Süden das Land sehr
weit nach Osten zu abfällt, bekömmt es ganz das Ansehen einer
Insel, wofür wir es auch den ersten Tag hielten, und nur dann
erst überzeugten wir uns vom Gegentheil, als wir m die in Norden
liegende Bay segelten, und die Vereinigung mit dem dahinter
liegenden Lande deutlich gewahr wurden. Dennoch kann es
seyn, dafs es durch einen sehr engen Canal davon getrennt wird.
Die starken Strömungen, die wir in der Nähe dieses Vorgebirges
fanden , machten eine scharfe Bestimmung der Breite
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May