
i 8o5. Novembers in Canton hätte eintreffen müfseri, um die Newa, die
August. zur nämlichen Zeit mit einer Ladung von Pelzwerk dort eintreffen
mufste, nicht auf uns warten zu lafsen, und die dort zu betreibenden
Geschäfte , die erst eingeleitet werden sollten, noch
vor dem Ausgange des NO Monsoons zu beendigen. Diese Umstände
veranlafsten mich, die Untersuchung der Schantar Inseln
aufzugeben, und nach Kamtschatka zu eilen, wo ich noch in den
letzten Tagen dieses Monats anzukommen wünschte; denn ich
konnte leicht voraussehen, dafs unser dortiger Aufenthalt wenigstens
vier bis- fünf Wochen dauern würde. Damit unsere Fährt
nach Kamtschatka aber nicht ganz leer an geographischen Berichtigungen
ausfallen möchte, wollte ich einige Punkte an der
West Küste von Kamtschatka, zwischen dem 56sten Grade der
Breite, und Bolscheretzk bestimmen, da, wie ich glaube,-an dieser
Küste nördlich von Bolscheretzk noch keine astronomischen Bestimmungen
statt gefunden haben; dahin richtete ich jetzt unsern Lauf.
Um 10 Uhr wuchs der Wind, der den ganzen Tag-über
schon stark aus SSO gewehet hatte , zu einem Sturm' an ,- und
16. dauerte die ganze Nacht und den folgenden Tag hindurch. Gegen
Mittag zeigte sich die Sonne. Wir beobachteten in 55.° 24'
der Breite. Die Beobachtung zeigte in 22 Stunden, seitdem wir
unsern Ankerplatz- verliefsen , einen Strom von 33 Meilen an.
Gegen Abend liefs der Wind etwas nach, wehete aber noch die
17* ganze NTacht hindurch sehr stark. In der Nacht um 2 Uhr sah
man plötzlich Land im Norden, welches seiner geringen Ausdehnung
wegen eine Insel seyn mufste; ich liefs sogleich beylegen.
Da ich aber fand, dafs wir nicht sehr nahe waren , so lavirten
wir unter geringen Segeln, um uns ihr zu. nähern, und diese neue
Entdeckung näher untersuchen zu können ; denn iür eine neue
Entdeckung hielt ich sie zuerst, da das nächste von uns alsdann
gelegene Land, die Insel Jonas-war, welche nach der Charte
des Admirals Sary ts c h e f f drey, Grad östlicher liegen mufste.
Der Matrose, der diese Insel zuerst gesehen hatte, erhielt daher
sogleich die Prämie, welche ich demjenigen ausgesetzt hatte, welcher
Land, wo ich keins erwartete, sehen würde. Bey Tages
Anbruch fand sicli’s, dafs wie jene, so auch diese n sei ein grofser
Felsen sey, und eine genaue Bestimmung der Lage derselben das
einzige war, was uns bey dieser Insel zu veranstalten übrig blieb,
die in einer stürmischen Nacht, oder während eines Nebels, welche
nirgends häufiger und anhaltender als im Ochotzkischen, Meere
sind, den Seefahrern sehr gefährlich werden kann; Der Tag war-
trübe, und ich verzweifelte schon an einer Beobachtung. Zum
Glück zeigte sich die Sonne um 10 Uhr, auch die Mittagssonne
erhaschten wir durch die Wolken. Zum Ueberflufs erhielt Dr.
Horner noch Höhen nach der Culminätion- der Sonne, aus welchen
er ebenfalls die Breite'berechnete, und sie bis auf eine
halbe Minute mit der von der Meridian Höhe abgeleiteten übereinstimmend
fand. Die Insel lag uns um Mittag NW 32°, ungefähr
7 bis 8 Meilen weit, und das Brechen der Wellen an den
herum liegenden Felsen konnte deutlich gesehen werden. Ich
setzte den Curs nach NO bis um 2 Uhr fort. Dann lag sie uns
genau in Westen, und ich verliefs sie, nachdem ich mich leider
überzeugt hatte, dafs diese Insel keine neue Entdeckung, sondern
dafs es Billings Jonas Insel seyn müfse, obgleich wir wohl, da
wir einen Fehler ihrer Länge von beinahe, drey Graden gefunden
haben, die Ehre verdienen, die zweyten Entdecker dieses Felsens
genannt zu werden , dessen' Auffindung freylich nur in diesem
Meere, seiner gefährlichen Lage wegen,-wichtig ist. Was die von
i 8 o 5 .
An gust.