
möglich, dafs ein glücklicher Zufall auch uns begünstigt hätte,
irgend eine Entdeckung zu machen, sie möchte nun ganz neu,
oder nur Bestätigung einer schon einmal gemachten seyn; und
ich beschlofs auf meiner Route nach China die Gegenden zu
untersuchen, in welchen auf Arrowsmiths Charte die Inseln Rio
de Plata, die Guadeloupas, die Malabrigos, die Inseln San Sebastian
de Lobos, und San Juan, so wie noch einige andere südlicher
liegende Inseln verzeichnet sind, und meinen Curs auf die
Insel Botol Tobago Xima, in der Nähe der Südspitze von Formosa
zu nehmen, zwischen welcher und den Bashee Inseln die
gewöhnliche Route nach Macao liegt *).
Der Nord Wind, der seit dem halben September fast unaufhörlich
in der Bay Awatscha gewehet hatte, verliefs uns, als wir
uns kaum 10 Meilen vom Lande entfernt hatten. Nach einiOgen
Stunden Windstille entstand ein Süd Wind , der allmählig nach
SW herumging und die ganze Nacht hindurch frisch* wehete.
Die Witterung war sehr kalt. Während der letzten vier Tage
unsers Aufenthalts in Awatscha hatten wir gewöhnlich des Morgens
1 und 1 J° Kälte, und bey dem hellsten Sonnenscheine stieg
das Quecksilber am iSittage nicht über -j- 4°- Auf dem Lande
war die Kälte noch empfindlicher. Ein Courier, den der Gouverneur
nach Petropawlovsk geschickt hatte, und der 5 Tage
vor unserer Abfahrt ankam, fand schon tiefen Schnee mit heftiger
Kälte in der Gegend von Werchnoy.
*) Während unserer Abwesenheit hat der englische Capitain Bu r ney eine
wichtige Arbeit über die frühem Entdeckungen in diesem Meere geliefert:
A chronological history of the Discoveries in the South Sea
or Pacific Ocean, by James Burney. 2 vols in /po- London i 8o3 —1806.
Ich werde Gelegenheit haben, einige in diesem Werke enthaltene und
mir zur Zeit unserer Reise noch unbekannte Nachrichten anzuführen.
D er in dieser Jahreszeit so ungewöhnliche Süd Wind schien 1805.
hartnäckig zu werden, und dauerte den 9, 10 nnd i d “ hin- <-)5cto er-
durch. Am Morgen dieses letzten Tages wandte er sich nach n.
NW, und wehete stark von Nebel und Regen begleitet. Die
See ging sehr hoch aus SO. In der Nacht ward der Wind NNO,
und den folgenden ganzen Tag wehete er frisch aus OSO und xa.
Ost, wobey wir einen beständigen sehr dicken Nebel hatten.
Mein Curs war immer StO, wenn es der Wind erlaubte; doch
war ich oft gezwungen auch westlich von Süden zu steuern. Die
Sonne zeigte sich den i 3ten auf einige Augenblicke; wir beo- 13.
bachteten in 47-° So.' 20'' N und 197.° 00' West.
Den i 5te“ hatten wir Seeschwalben und Seemöven um das i5.
Schiff herum. Auch sahen wir einen Seeraben, eine Gattung
, Vögel, die sich nie weit vom Lande entfernen sollen. An diesem
Tage irr 4^-° 3 r'der Breite und 197.° 3o' der Länge, durchschnitten
wir den Curs, welchen wir den gten Juli des vorigen
Jahres von den 'Saudwich Inseln nach Kamtschatka genommen
hatten. An jenem Tage sahen wir auch Taucher und eine Menge
Wallfische. Gegen Abend stürmte es heftig aus Osten mit
Starkem Regen, so, dafs wir alle Segel einnehmen mufsten, und
nur ein Focksegel und ein gerifftes Marssegel tragen konnten. Am
Morgen ging der Wind nach Norden und NO herum. Die See 16.
war aber aus Ost und ONO so hoch, dafs wir unsern Curs nach
WSW und SWtW verändern mufsten, um unsern Masten einige
Erleichterung zu verschaffen. Am Abend liefs der Sturm nach.
Wir setzten daher mehr Segel bey. Wir hatten von dem i 3ten
bis zum 15ten keine Beobachtungen gehabt. Ich schätzte mich
in 4 i.° 54' N und 198.° 3 2 'W, und mufste mich jetzt entschlie-
fsen, auf das fernere Suchen des von den Spaniern in i 634 ge