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gegeben ist. Auch ist es den Verfassern der Charten nicht möglich
, in der Verzeichnung dieser vermeinten Inseln genau mit
einander übereinzustimmen; denn über ihre Entdeckung und also
auch über ihre Lage ist nichts bestimmtes bekannt, und sie haben
wahrscheinlich ihre Existenz auf den neuen Charten blos
dem Zufall zu verdanken, dafs Lord Ansön auf seiner berühmten
im Jahr 1742 gemachten Prise eine spanische,, Charte fand,
nach welcher die Galleonen ihren Curs von Acapulco nach den
Philippinen richteten. Diese Charte, von welcher sich eine verbesserte
Copie in Anson’s Reise befindet, ist mit einer Menge
Inseln angefüllt, welche man alle sorgfältig in neuere Charten
überträgt, wenn gleich die vielen Fahrten in diesem Meere ‘bewiesen
haben, dafs die meisten von ihnen, wenigstens nicht da,
wo man sie verzeichnet hat, zu finden sind, jj Viele Namen von
zweifelhaften Inseln und Klippen verwirren nur, und können
dem Seemanne von keinem Nutzen seyn, wofern nicht die wirklich
existirenden, deren Lage mit Schärfe bestimmt ist, von den
gemuthmafsten durch etwas ins Auge fallendes unterschieden werden.
Diese Beobachtungen haben mich bewogen, auf meiner
Charte von dem nordwestlichen Theile des grofsen Oceans (N. 67)
nur diejenigen Inseln aufzunehmen, welche von neuern Seefahrern
gesehen und bestimmt worden sind, und das Jahr ihrer Ent
deckung dabei zu setzen. Damit man mir aber nicht den Vorwurf
mache, durch das Auslafsen von Inseln und Klippen, die dennoch
wohl vorhanden seyn mögen, dem Seefahrer , der sich dieser
Charte bedienen will, eine gefährliche Sicherheit einzutlöfsen: j so
habe ich meinem Atlas eine Copie des westlichen Theils der An-
sonschen Charte beygefügt, und mir keine andere Veränderung
dabey erlaubt, als dafs ich die äufsersten Gränzen dieser Charte
nach ihrer wahren Lage eingetragen habe-, wie zürn Beispiel
einen Theil der Philippinen, der Liqueo und Japanischen Inseln.
Ich bin indefs überzeugt, dafs diese Charte zur Sicherheit des
Seefahrers wenig dienen kann, und das Entdecken und Auffinden
von Inseln und Klippen in diesem Meere, möchte wohl immer
nur dem Zufall überlafsen bleiben. Zum Beweise dieser Behauptung
mögen die Inseln dienen ,' welche man in neuern Zeiten
entdeckt hat, als Gore’s S chwefel Inseln, Meares’s L o t ’ s Weib,
und die Grampus Inseln; Douglas’s Felsen, den er G u y ’ s
Rock nannte; das von ihm nach seinem Namen genannte Riff
und Wake s Klippen. Alle diese Entdeckungen, und mehrere
andere wurden gemacht, ohne dafs man eigentlich zum Zweck
hatte in diesen Gegenden Entdeckungen zu machen,;« obgleich
es nicht unmöglich ist, dafs diese Inseln schon in ältern Zeiten
von den Spaniern gesehen worden sind. Der Seefahrer mufs sich
aber zum Gesetze machen, die Routen seiner Vorgänger so viel
als möglich zu vermeiden, und die Gegenden aufs genaueste zu
untersuchen, in welchen glaubwürdigere,-das heifst' neuere Seefahrer
unverkennbare Kennzeichen von Land gesehen haben.
Ich habe immer, so viel als meine Verhältnifse es mir erlaubten,
diese Vorschrift, welche ich mir selbst machte, zu befolgen gesucht.
Auf Sagen, wenn sie selbst durch die gelehrten Muth-
mafsungen berühmter Geographen unterstützt sind, wie zum Bey-
spiel Buache in einer eigenen Abhandlung die Möglichkeit der
Existenz des von den Spaniern im Jahr i 634 gesehenen Landes
beweist, einiges Gewicht zu legen, und genaue Untersuchungen
darüber anzustellen, darf nur dann verstattet werden, wenn sie
ohne grofsen Zeitverlust, und ohne dabey einen wichtigem Zweck
zu verfehlen , vollführt werden können. Es war indefs wohl