
digkeit die wahre Länge und Breite jedes merkwürdigen Punktes
sogleich im Journal anzuführen. Dehn ein dritter mufs unfehlbar
oft in Irthümer verfallen, wenn er dieselben aus Beobachtungen,
Rumben uud geschätzten Entfernungen .ableiten will;
überdem verursacht es eine unangenehme oft undankbare Arbeit,
wenn die Rumben nicht mit Genauigkeit genommen sind, öder
sich Druck - oder Schreibfehler eingeschlichen haben, was doch
nur selten ganz vermieden werden kann. Da ich diese Erfahrung
oft selbst gemacht habe, so habe ich nie unterlassen, Breite
und Länge jedes Punkts sogleich anzuführen. So hat es Vau-
couver gethan, dem zu folgen ein jeder Seemann sich zur Pflicht
machen sollte. Vancouver ist, was Deutlichkeit und Genauigkeit
betrifft, als ein unnachahmliches Muster anzusehen, er hat
seine grofsen Meister, Cook und King vollkommen erreicht. Diejenigen
Bestimmungen also, die hier im Journal angegeben sind,
hat man immer als die wahren anzusehen , wenn sie auch von
der Charte um etwas abweichen sollten; doch wird man dieses
nur selten finden, und dann müssen die Unterschiede sehr geringe
seyn, da die Charten unter meinen Augen verfertigt worden,
und ich überdem mein Journal zu wiederholten mahlen mit den
Manuscript Charten verglichen habe. •
Um 7 Uhr lag uns die Nordost Spitze der Insel Refun-schery
ungefähr 20 bis a5 Meilen genau in Westen, ihre südliche in
SW 70°. Diese Insel, die wir schon den n ten May im Nebel
gesehen hatten , ist von ansehnlicher Gröfse. In dér Mitte ist
eine ziemliche Erhöhung, von welcher sich das Land nach bey-
den Seiten zu neigt. Sie liegt von der Insel Rio-schery NWtN *).
*) Brougbton der dieser Insel näher gekommen ist 'wie wir , giebt ihr
eine Ausdehnung von 12 Meilen in einer NtO und StW Richtung.
Sowohl auf dieser als auf Rio scher.y sah er Wohnhäuser.
La Perouse mufs die Insel Refun-schery, wiewohl in einer ziemlichen
Entfernung gesehen haben, und sie ist vielleicht das nämliche
Land das er Cap G u ib e rt nannte; diesen Namen behalte
ich daher für die Nordost Spitze der Insel Refun-schery bey.
Nach unsern Beobachtungen liegt sie in 45.° 27/ 45", N
und 218.9. 56/ 00" W.
Mit einem veränderlichen Wind aus Norden, NO und OSO
durchschnitten wir die Strafse La Perouse. Die Tiefe nahm
von unserm Ankerplätze bey wenigem bis 5o Faden z u , und
dann bis 28 Faden wieder ab. Nach der Küste von Jefsö zu,
bestand der Grund aus feinem Sande, hingegen der Küste von
Sachalin näher aus Corallen und kleinen Steinen. Um 3| Uhr
sahen wir im Norden einen kleinen runden Felsen an der Südwest
Spitze von Sachalin, dessen La Perouse nicht erwähnt, er
liegt in einer geringen Entfernung vom Lande. Um 5 Uhr zeigte
sich in .Nordwest die von La Perouse genannte Insel Monne«
ron, und in NO der Felsen La' D ange reuse, ein sehr passender
Name, denn er ist fast mit der Oberfläche des Wassers
gleich; auch sahen wir den kleinen von La Perouse erwähnten
Felsen an der äufsersten Spitze von Cap Crillon. Um 6 Uhr da
der Wind sehr schwach geworden war, wandte ich nach Süden;
die ganze Nacht hindurch hatten wir Windstille, abwechselnd
mit schwachen Lüften aus SW. Die Tiefe betrug von 35 bis
28 Faden felsichter Grund mit kleinen Steinen und Corallen.
Der Strom trieb das Schilf nach Osten. Bey Tages Anbruch sahen
wir sehr deutlich die Fortsetzung der 'Küste von Jefso nach
Süden und Osten: unsere Entfernnng vom Lande betrug höchstens
8 bis 9 Meilen. Vom Cap Soya nimmt die Küste eine
fast ganz östliche Richtung, bis zu einer ansehnlichen Bay, von