
i 8o5. rallele der äufsersten Gränze des Golfs Patience erreicht hatten.
Um vier Uhr Morgens setzten wir alle Segel bey, und steuerten
nach dem Lande zu , über welchem ein dicker Nebel lag. Ein
hohes stark nach Osten hervorragendes Vorland , das wir schon
am vorigen Tage gesehen , und für eine Insel gehalten hatten,
lag uns in NNW. Dieses Vorgebirge, von welchem die Küste,
wie vorhin, gerade nach Norden etwas westlich zu läuft, liegt
in 48-° 5a.' 3o" N und ar6.° 58.' 3o" W. Ich habe es Cap Soi-
sionoff , zum Andenken eines verdienstvollen Seeoffiziers unter
der Regierung Peter des Grossen genannt. Endlich sahen
wir um io Uhr Land in NO , das aus hohen mit Schnee bedeckten
Gebirgen bestand, und es schien nun, dafs wir uns der
Spitze der Bay näherten. Die Tiefe fing an bey wenigem abzunehmen.
Um Mittag beobachteten wir in 48.° 5g.' a i " N und
216.° 5 i'W . Die Tiefe war 18 Faden grüner Thon Grund. Im
Hintergründe war aber noch kein Land zu entdecken , und ich
gab meine Hofnung nicht auf , hier vielleicht noch eine
Durchfahrt zu finden , da ich überzeugt zu seyn glaubte , dafs
Capitain V r ie s das ganze Ende der Bay nicht untersucht hatte.
Sowohl seine fehlerhafte Breite , als auch die auf seiner Charte
gehen, zeigten diefs hinlänglich. Aber meine Hofnungen wurden
bald vereitelt , denn _ schon um 2 Uhr sahen wir niedriges
Land in Norden , und ein flaches ganz mit- Bäumen bewachsenes
Ufer, das sich von NNW bis ONO herumzog. Tief im Lande
sah man hohe Schneeberge, eine einzige Stelle ausgenommen,
wo ganz-flaches Land, so weit das Auge reichte, nach Norden
zu sich erstreckte. Ohne unsern Curs zu verändern, der
NNW war, näherte ich mich dem Lande bis auf 5 Meilen , wo
die Tiefe nur 8 Faden Thon Grund'betrug. Eine Menge Baum- 180S.
stamme und süfseres Wasser, welches Dr. Horner um 2 Gran May.
leichter als in der Bay Aniwa fand, zeigten an , dals hier ein
grofser Flufs sich 'ergiefsen müsse. Da ich die Mündung desselben
zu bestimmen wünschte , so segelten wir rund um die Bay
herum, indem ich nach und nach den Curs von NNW bis OtS
veränderte. Wir entdeckten zwey Mündungen, von welchen die
nördlichere, welche auch die gröfsere war, um 3 Uhr uns in
NW 72° lag. Die Mündung dieses Flufses, welchen ich die
N ew a nannte , ist über eine halbe Meile breit. Sie liegt in
4 g-° 14.' 4° ” N und 216.° 58' W. Ich setzte meinen Curs OtS
längs dem nördlichen Ufer der Bay fort, indem ich ihre östliche
Gränze erreichen und dann in der Nähe dieser Küste nach Süden
zurück kehren wollte, wenn wir nicht unterdessen an der
NO Spitze der Bay einen sichern Ankerplatz finden würden. Die
Tiefe betrug von 7! b is, 9 Faden. Um 7 Uhr Abends sahen
wir diese östliche Gränze der Bay, von wo sie alsdann eine südliche
Richtung zu nehmen schien; ' jetzt ward aber der Wind
so schwach, dafs wir um 8 Uhr den Anker in n Faden Thon-
Grund fallen liefsen. Um 4 Uhr des folgenden Morgens erhob a3-
sich ein schwacher Wind aus Süden. Ich liefs sogleich den Anker
aufheben , und richtete meinen Lauf nach Süden , allein
schon um 7 Uhr nöthigte uns eine Windstille , zum zweyten
male, kaum 3 Meilen von unserm ersten Ankerplätze, vor- Anker
zu gehen. Die Tiefe betrug auf dieser Strecke von 11 bis
8* Faden, der Grund war abwechselnd, bald felsicht, bald thonartig.
Wir sahen, dafs die nördliche Küste der Bay, weiter nach.
Osten, wieder sehr gebirgigt , und das Ufer nicht mehr flach
blieb, sondern steil ward. Unsere Entfernung vom nächsten