
18o5. Ich hielt diefs Land zuerst der Wahrscheinlichkeit gemäfs für
April. t]je von Japan, denn von der Insel Tsus waren wir nach
unserer Schätzung noch über 4o Meilen weit; auch mufste uns
diese Insel in NW und nicht in NO liegen. Der Strom, defsen
Richtung während dieser zwey Tage beinahe eine Meile die Stunde
NO 4 2° gewesen war , hatte das Schiff ohnehin der Küste
von Japan näher gebracht; desto mehr erstaunte ich, als ich
mich am folgenden Morgen überzeugte, dafs das von uns gesehene
Land die Insel Tsus Sey. Ich änderte nach dieser glücklichen
Entdeckung des Landes sogleich unSern Curs ,- und la-
virte die Nacht hindurch, die der starken unregelmafsigen Wellen
wegen noch sehr unangenehm war, obgleich der Wind schon
vieles von seiner Stärke nachgelassen hatte. Um 8 Uhr Abends
hatten wir in einer Entfernung von ungefähr 12 Meilen von
der Südspitze von Tsus, 8o Faden Tiefe über einem Boden von
30. feinem Sande. Bey Tages Anbruch sahen wir die Insel Tsus
gerade vor uns im Norden, und um, 5y Uhr auch in SO die
Küste von Japan. In der Entfernung von ao bis 25hMeilen,
in der wir uns von ihr befanden, konnten wir nicht bestimmen,
ob das von uns gesehene Land aus mehrern Inseln, die
vielleicht eine Fortsetzung der Gotto Inseln sind, bestand, oder
ob es zusammenhängendes Land, folglich die Küste von Japan,
selbst, oder eine Insel von einiger Gröfse in ihrer Nähe war *).
Die Mitte der von uns gesehenen Küste von Japan, von
welcher uns ungefähr eine Strecke von iS Meilen in einer fast
Nord und Süd Richtung erschien, liegt in 33° Ö2' der Breite und
a3o° 18. 3o' der Länge.
*) Nach einigen Charten mufs die Insel I k i , die an Gröfse der Insel
T s u s nicht v ie l nachsteht, ungefähr in dieser Richtung liegen.
Das stürmische trübe Wetter, das uns sogleich nach unserer
Abfahrt von Nangasaky überfiel, vereitelte durchaus meine
Absicht, die Gotto Inseln von ihrer Westseite zu untersuchen.
Da wir mehrere Punkte an der Ostseite mit einiger Genauigkeit
bestimmt hatten, so hätte uns diefs ein Mittel an die Hand gegeben,
über die Anzahl, Gröfse und Ausdehnung dieser Inseln
(die bis jetzt von niemanden, Capitain C o ln e tt vielleicht ausgenommen
, dessen Journal aber nicht bekannt geworden
ist, untersucht worden sind) etwas richtiges zu entscheiden.
Ueberhaupt hätte die ganze Südwest-Küste von Japan, bis zu
dem Theile, der Tsus-Sima gegenüber liegt, von uns untersucht
werden können, ohne mein den Japanern gegebenes Wort zu
brechen, da nothwendigerweise unser Curs in der Nähe dieser
Küste liegen mufste; allein die sehr ungünstige Witterung vereitelte
meine Hofnungen.
Ich nahm, so wie wir bey Tages Anbruch, das Land erblickten,
meinen Curs der Insel Tsus parallel. Um 8.n 3y' lag
uns die Ostspitze dieser Insel genau in Westen, und eine kleine
Insel, die auf Arrowsmith’s Charte angezeigt und wahrscheinlich
von Capitain Colnett entdeckt ist, die ich daher auch nach seinem
Namen nennen werde, genau in Osten. Die beobachtete
Breite im Mittag war 34-° 35.' 55" N, und die Länge nach un-
sern drey Chronometern, die bis auf 3o Seeunden im Bogen
übereinstimmten a3o.° 16.' 4^” Die—Nordspitze von Tsus lag
uns damals in WtN, und ein hoher flacher Berg-nicht weit
von dieser Spitze SW 85.° ' Um ein Uhr lag uns die Nordspitze
Osenau in Westen.
Die Insel Tsus hat fast ganz eine Nord und Süd Richtung,
in welcher ihre gröfste Länge 35 Meilen beträgt. Von ihrer
180S.
A p r il.