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May.
16.
R E I S E UM D I E WE L T .
D R I T T E S C A P I T E L -
Abfahrt aus der Bay Aniwa. Ankunft in Kamtschatka.
Die N a d e s lid a verlädst Salm |Bay — Beschreibung von-Cap A n iw a
Wir segeln in den Golf Patience — Untersuchung der.Bay M o rdw i-
n o f f— Beschreibung der dort wohnenden Ainos — Fernere Untersu-
chung des Golfs — Die Berge Spenberg und der Pik Bermzet — Wir
erreichen das äufserste Ende des Golfs — Ankern daselbst — Bemei-
kungen über diesen Theil von Sachalin — 'Verschiedenheit seiner Gage
nach den alten holländischen Bestimmungen — Die Nadeshda segelt
aus der Bay Patience — Wir sehen die Klippen um Roben hyiand —
Ihre fehlerhafte Lage — Grofse Eisfelder an der Ostküste von Sachalin
— "Wir sind gezwungen die fernere Untersuchung dieser Insel a u -
zugeben — Rückkehr nach Kamtschatka — -Wir durchschneicLen die
Kurilen in einer neuen Parallele — Entdecken eine Felsenklippe
Gefährliche Lage des Schiffs — 'Wir sind gezwungen nach dem Ochotz-
- kischen Meere zurückzukehren — Sehen das Gap Lopalka — Ankunft
im Hafen von St. Peter und Paul — Vorsichtsmafsregeln die Verbreitung
der auf dem Schiffe ausgebrochehen Pocken zu yerhüten.
Donnerstag den i6 ten May Morgens um 6 Uhr segelten
wir mit einem frischen SSO Winde aus der Salm Bay. Die Ebbe
begünstigte uns im Hinaus-Laviren. Um 9 Uhr ging der Wind
nach SW herum, und ward gegen Mittag, so- stark, dals wir die
Marssegel reffen mufsten. Gegen 4 Uhr Nachmittags liefs er
von seiner Stärke nach, dagegen war das Wetter so trübe, dals
obgleich wir uns nur in einer geringen Entfernung von der Ostkiiste
der Bay Aniwa befanden, nur sehr wenig, und zwar nur
die Berge bey Cap Aniwa heruni, von ihr gesehen werden konnte.
Der Felsen, welcher auf'den Charten den Namen Pyramide
führt, entging uns ganz. Um '8 Uhr Abends hatten wir das
Vorgebirge Aniwa timschifft, worauf ich. während der Nacht
beylegte. Bey Tages Anbruch -sahen wir Gap Aniwa in NOtN.
Kaum hatten wir unsern Curs darauf 'genommen, so entstand
ein dicker Nebel, der uns wieder beyzulegen zwang, Er dauerte
indefsen nur anderthalb Stunden , und ich setzte darauf meinen
Curs nach ' dem Lande zu unter allen Segeln wieder; fort.
Cap Aniwa-ist an und für sich ein sehr kenntliches Vorgebirge
, und wird um so kenntlicher durch' eine Reihe von ho-
hen Bergen, die sich nach Norden zu ziehen.- Eine Niederung
zwischen dem Cap und diesen Bergen gibt ihm die Gestalt eines
Sattels. , Das Cap. selbst ist eine steile abgebrochene Felsenmafse
mit einem tiefen Einschnitt an ihrer Spitze; es ist überdem ganz
rein. Wir umsegelten es in einer Entfernung von 5 bis, 8 Meilen
, ohne die geringste Gefahr gewahr zu werden. ' Die Tiefe
betrug, wie.es uns in Norden und in NNO lag, y5 Faden Thon-
Grund. Die Breite von Cap Aniwa ist von uns an zwey verschiedenen
Tagen bestimmt worden. Den x4len May lag es uns
kurz vor der Culmination der Sonné in Osten ; den .17ten beinahe
in Westen. Was die Länge betrift, : so ist sie ebenfalls mit
aller Schärfe beobachtet und berechnet worden. Die Güte unserer
Uhren läfst hierüber nichts zu wünschen übrig. Man wird
aus der Corrections tabeile, die ich mît Dr; H o rner nach unserer
Ankunft in Kamtschatka verfertigte,, sehen, dafs der Fehler
der Uhren auf unserer ganzen Fahrt von Japan nach Kamtschatka
sehr geringe war; er, betrug an dem heutigen Tage nur 6 Mi