
1805. dieser Avanturier das Interesse für sein merkwürdiges Schicksal
Oktober. so ^dir verringert hat, haben die Geographen mit vollem Rechte
abgehalten, seine Entdeckung in ihre Charten aufzunehmen.
Ich glaube indefs überzeugt zu seyn, dafs wir uns in keiner grossen
Entfernung vom Lande befinden konnten. Die Nacht war
helle, ich segelte unter geringen Segeln nach Süden, und befahl,
dafs man sich fleifsig nach Land umsehen sollte. Wir konnten
aber keins gewahr werden.
39 Den agsten hatten wir endlich einen heitern Tag, die Luft
war aber so feucht, dafs das Hygrometer, dessen höchster Feuch-
tigkeits Grad nur auf 70° ging, fortdauernd 65° anzeigte. Nachdem
ich um meine Cajüte zu trocknen, Feuer in derselben hatte
anmachen lafsen, und die Hitze, welche in freyer Luft 21° betrug,
bis auf a5° in derselben gestiegen war, ging der Zeiger des
Hygrometers dennoch nur bis auf 54° zurück. Die Mittags Be-
3 5 5 .0 8' Ost von Bolscberetzk, oder was das nämliche ist, in 308. 12 W
von Greenwich. Den folgenden Tag sah er eine andere Insel, und nach
drev Tagen befand er sich an der Küste von Japan. Nach unsern Beobachtungen
liegt die Küste von Japan in der Parallele ven Bemoibky s
Wasser Insel unter dem asysten Grade der Lange. Diefs beweist, dais
die Länge seiner entdeckten Insel höchst unrichtig von ihm angegeben
seyn mufs, da der Unterschied der Länge zwischen der Wasser Insel
und der der Küste von Japan, beinahe 20 Grad beträgt. Wenn d?s,was
er von seinem Aufenthalt in Japan sagt , jucht ganz und gar Lrdich-
tung ist, welches ich kaum glaube, obgleich er nicht unterlaßen haben
w ird, auch diesen The^l seiner Reise mit einer Menge von Unwahrheiten
auszuschmücken, wie er es mit der Geschichte seiner LnLwei-
cbung aus Kamtschatka gethan hat: so scheint mir aus seiner Lrzahlung
wahrscheinlich zu erhellen, dafs seine Wasser Insel zu der Inselkette
nennt: Diefs stimmt mit der oben erwähnten Inselkette uberein. Line,
von diesen Inseln F a t s i s i o , liegt ungefähr .in der von ihm angeiuhr-
fcen Breite. Uebrigens möchte es eine sehr undankbare muhe seyn,
Beniofsky’ s Curs auf dieser Reise nachspüren zu wollen.
obachtungen gaben für die Breite 29.0 3i,' , für die Länge
2io.°j20.' 00". Die Abweichung der Magnetnadel aus mehrern
Reihen von Morgen Beobachtungen des Azimuths und der Amplitude
der Sonne, welche von 3.°;i3o .-3o" bis 5$,9.' 4o" abwichen,
betrug im Mittel 4° 42-' 5o" östlich. Die Beobachtungen
am Abend gaben 5jB45.'o g " : das Mittel aus den Morgen und
Abend Beobachtungen war demnach 5.“ i 3.' 55". Zum ersten-
male konnten wir auch seit unserer Abreise aus Kamtschatka
Monds Abstände nehmen, die Bewegung des Schiffs war aber so
stark, dafs ich und Dr. H o rn e r jeder nur zwey Reihen nahmen.
Die meinigen gaben auf den Mittag reducirt 210.° 38.' 35".' Dr.
Ho rners 210^22.' 3y". Der Chronometer N. 128 zeigte zu
eben der Zeit 210,° ig.' 45".
Das schöne Wetter dieses Tages hielt nur bis Mitternacht
ah. Der Himmel ümwölkte sich, es fing an heftig mit starken
Windstöfsen zu stürmen, wobey wir unser grofses Marssegel ein-
büsteu. Da ich- unsere neuen Segel für das chinesische Meer
versparte, in welchem man, besonders im Canal zwischen Formosa
und den Bashee Inseln, zu jeder Jahrszeit heftigen Stürmen
ausgesetzt ist/ -bey denen keins von den Haupt Segeln zerreifsen
darf, so gebrauchte ich nur die zweyte und dritte Reihe unserer
Segel. Diese zerrifsen abe.r bey jedem Sturm, und ich war zuletzt
gezwungen zu den besten meine Zuflucht zu nehmen. Der
Segelmacher hatte daher unausgesetzt zu arbeiten, wobey der
öftere Regen grofse Hindernilse veranlafste.
Den 3xsten Morgens um 6 Uhr schätzte ich mich in 28.°22'
der Breite und 211,0 5o' der Länge, Da es meine Absicht war
die Gegend zu durchsegeln, in welcher auf den Charten die Gruppe
der Guadeloupas ■ liegt, so nahm ich jetzt meinen Curs WSW.