
Nacht, hindurch nach Süden. Die Tiefe nahm his auf ioo Faden
auf einem Boden von Thon zu.
Bey Tages Anbruch sahen wir das gestrige flach erhöhete
Land in Westen, und auch Cap Patience in SW 17°. Der Wind
wehete frisch aus Süden. Ich hofte daher, diesen Theil der Küste
noch am heutigen Tage genäu in Augenschein nehmen zu
können, und hatte mich zu diesem Endzweck dem Lande schon
his auf höchstens drey Meilen genähert. Ein dicker Nebel und
ein starker Wind, der allmählich nach Osten herumging, zwang
uns aber sogleich , uns wieder vom Lande zu entfernen , und
eine bessere Zeit abzuwarten. Die Tiefe nahm bey wenigem zu.
Sechs Meilen im Osten von der vorhin erwähnten flachen Erhöhung
war sie 60 Faden , und noch zwey Meilen östlicher 76
Faden auf felsigtem Grunde. Der Nebel dauerte abwechselnd
mit trübem regnichten Wetter bis um 10 Uhr des folgenden
Morgens, wo es heller ward. Wir näherten uns nun sogleich
mit einem schwachen West Winde dem Lande, und um 11 Uhr
sahen wir die Küste von Sachalin zum zweytenmale. Um Mit.
tag beobachteten wir in un^ 214-° 4 a - Um 3 Uhr
Nachmittags, sahen wir das Cap Patience in WSW und Robben
Eyland in SW*S.
Cap P a tie n c e , das nach unsern Beobachtungen in48.°52'
nördlicher Breite und 215.° i 3..' 45" westlicher Länge liegt, ist
ein sehr niedriges Vorgebirge. Es besteht aus einem doppelten
Hügel, der stumpf abgebrochen ist. Eine flache Erdzurige zieht
sich von diesem eine ziemliche Strecke weit nach Süden. Nördlich
vom Cap ist das Land ebenfalls sehr niedrig. Das erste
erhöhete Land ist in dieser Richtung der vorhin erwähnte flache
Hügel in 48.° 67'. Durch diesen macht sich die Lage von Cap
Patience, welches seiner geringen Erhöhung wegen nicht sogleich
gesehen werden kann, kenntlich. Die Mitte von Robben'Eyland,
von welchem wir.auf unserer letzten Fahrt das westliche Riff,
(damals machte es des Eises wegen das Ziel unserer Untersuchungen
aus'), gesehen hatten, liegt in 48.Q 3a.' i5 " und in
2i 5.° 37.' 00". Die nordöstlichen und südwestlichen Gränzen
dieses Riffs, welches die Insel umgiebt, habe ich schon im dritten
Capitel angegeben.
Nachdem diese zwey wichtigsten Punkte des" südöstlichen
Sachalins bestimmt worden waren, nahm ich meinen Curs nach
Norden, längs der Küste, deren Richtung von dem flachen Hügel
an etwas- westlicher ward. Hier zeigte sich eine tiefe Oefnung,
in welcher selbst von der Spitze des Masts kein Land zu sehen
war. Ich änderte daher den Curs zu WNW, bis wir uns überzeugten
, dafs : hier keine Abtheilung des Landes seyn könnte.
Die Bay, welche in 49-° o5' der Breite liegt, und mit ganz niedrigem
Lande von allen Seiten umgeben is t, habe ich F l a c h e
B a y genannt. 'Es war mir wahrscheinlich, dafs sich hier ein
grofser Fluf's ergiefst.' Von dem nördlichen Ende dieser Bay erhebt
sich das Land allmählich nach Norden zu, aber noch immer
ist es von sehr mäisiger Höhe. Nirgends konnten wir einen
ausgezeichneten Gegenstand gewahr werden, 'welcher zum Standpunkte
hätte dienen können, um unsere Aufnahme zu erleichtern.
Der 2oste Juli schien uns eine reiche Erndte zu versprechen.
Während der Nacht ging der Wind nach SSW hemm.
Ich nahm meinen Curs direct aufs Land zu, von welchem, wir
ungefähr noch 10 Meilen entfernt waren. In dieser Entfernung
sondirteri wir in 76 und 80 Faden über einem felsichtem Boden.
Um 4 Uhr Morgens hatten wir uns ganz orientirt,, und steuerten
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