
20.° 37' der Breite und 223.° 5o' der Länge ‘ entdeckte Riff, das
nämliche Riff Abre ojos, obgleich es auf Ansön’s Charte nördlicher
und westlicher liegt, und eine viel gröfsere Ausdehnung
hat, als Capitain Douglas angiebt *).
Die vielen Beobachtungen welche wir jeden Tag zweymal
für die Abweichung der Magnetnadel anstellten, und deren Resultate
nur einige Minuten bald östlich bald westlich waren,
Schienen anzuzeigen, dafs ungefähr in der Breite von 23.°-00'
und 2 3 o ° der Länge, die Abweichung der Magnetnadel, null angenommen
werden kann. Im ganzen chinesischen Méere ist die
Abweichung der Magnetnadel äufserst gering; auch an den östlichen
Küsten von Japan, von Jefso und im Japanischen Meere,
fanden wir sie fast null, wie diefs schon früher erwähnt worden
ist. In diesen Regionen mufs sie auch keinen grofsen Veränderungen
unterworfen seyn, denn schon im Jahre 1.766 hatte Commodore
Byron sie hier null gefunden.
Den 17tenbeobachteten wir in22.°3/i8"N und237.°20.'4o"W.
Der Wind hatte in den letzten zwey Tagen aus SO, Süd, und
SSW, ganz der gewöhnlichen Richtung des Monsoons entgegen,
gewehet. Die Witterung war heifs und schwül, das Thermometer
stand auf 22°. Nach den Mittags Beobachtungen
mufste uns die Insel Botol Tobago Xima in Osten in einer Ent*)
Nach Gaetan (Burney’s Geschichte pag. 2 3 g des ersten Bands) liegt das
von Bernardo de la Torre entdeckte Ä b r e o jo s in 160, nach Herrera in
26° der Breite. Der Druckfehler ist wohl bey Herrera , aber wahrscheinlich
haben'die Spanier auch noch einem andern Kiff diesen Namen
beygelegt. Auf Anson’s Charte liegt das Riff -Abre ojos in 220 der
Breite, und 7° in Osten von den Inseln'Farellon und St. Alexandi’O,
oder was das nämliche ist, in 148.0 20' östlich von Greenwich. Burney
berechnet die Länge des von Torre entdeckten Abre ojos aus der be-
. kannten Lage der bald darauf entdeckten Volcanos zu 132.° 00' Ost.
fern urig von 63 Meilen liegen ; wir konnten sie aber nicht ge- lf)o5.
wahr werden. Um a Uhr Nachmittags entstand nach einigen -Noveml3‘
Stunden Windstille ein frischer Wind aus Norden, mit trübem
Wetter und hohen Wellen aus SW. Ich sah mich jetzt genö-
thigt Verzicht darauf zu thun, die Insel Botol Tobago Xima vor
Sonnen Untergang zu sehen, welche wir, um uns zu orientiren,
und für die Nacht einen sichern Ours zu nehmen, nothwendig
sehen mufsten. Gegen Abend «wuchs der Wind zu einem starken
Sturm an. Da wir sehr gute Beobachtungen gehabt hatten,
und ich mich auf den richtigen Gang unserer Uhren, sowie auch
auf die richtige Bestimmung der in dem Canal'von Formosa sich
befindenden Gefahren, und besonders der sehr gefährlichen Klippe
V e l e Rete verliefs: so entschlofs ich mich, während der Nacht
bey diesem Sturme durch den Canal hindurchzusegeln. So gewagt
diefs auch zu seyn schien, so hatte das Beylegen aufserhalb des
Canals, bey dem starken Sturm und den ungewifsen Strömungen,
ebenfalls seine Gefahr. Bis 10 Uhr steuerte ich SWtW, und
rechnete mich dann 10 bis 16, Meilen südlich von Vele Rete; von
10 bis 2 Uhr steuerte ich WSW, und von 2 Uhr bis Tages
Anbruch West. Um Mitternacht war der Sturm am stärksten,
er ging dabey nach NO herum. Sowohl auf dem Bogsprit als
beyden Seiten des Schiffs waren die ganze Nacht hindurch Leute
ausgestellt, um irgend eine Gefahr, im Fall uns der Strom dem
Lande näher, als ich mich rechnete, gebracht haben sollte, wahrzunehmen.
Es erwiefs sich aber, dafs wir uns genau in der
Mitte, des Canals gehalten hatten. Um 8 Uhr Morgens liefs der 18.
Sturm nach, und die Wolken zertheilten sich. Wir sahen nun,
wiewohl undeutlich, die Südspitze von Formosa in NW 40°. Ich
änderte meinen Curs nach NWtN, um das nördliche, was wir
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