
i 8o5. M a r ia in NO 28° und das südlichste Land das wir sehen konn-
August. ten jn q s q . Der pjjj j en jc}j rlacJ1 dem Arzte unsers Schiffs
E s p e n r e r q genannt habe, liegt in 54-°o4-, io"N undaiy.0 io.'oo"W.
Dr. Horner, der, während wir in diesem Canale segelten,
mehreremal Versuche über die specifische Schwere des Wassers
anstellte, fand das Wasser an diesem Tage nur 78 Gran schwer,
also 12 Gran leichter, als das Seewasser in mittlern Breiten 'ist,
und r4 Gran schwerer als Flufswasser. Diefs überzeugte uns,
dafs wir uns dem Ausflufse des Amurs mehr und mehr näherten.
Wir segelten jetzt der Küste parallel in einer Nähe von t* bis
2 Meilen von ihr, damit uns auch nicht der geringste Gegenstand
auf derselben entgehen möchte. Die Tiefe war zwischen
14 ‘Und j 6 -Faden.
Das nordwestliche Sachalin hat unendliche' Vorzüge vor
dem südwestlichen. Man sieht zwischen den, bis zu ihren Spitzen
mit den dichtesten Waldungen bewachsenen Bergen, mehrere
Thäler, die nach dem üppigen Grase, mit welchem sie bewachsen
sind, zu urtheilen , einer Cultur sehr fähig sind. Die
Ufer waren schroff, und fast durchgängig von gelber Farbe, dadurch
schien die ganze Küste wie mit einer künstlichen Mauer
eingefalst zu seyn. An einigen Stellen sah man sie durch Niederungen
unterbrochen., an welchen dann auch gewöhnlich
Wohnhäuser standen, .oder doch .andere Merkmale, dafs in der
Nähe Wohnungen seyn müfsen, als Böte,. Stangen zum Trocknen
der Fische und dergleichen sich befanden. Das südlichste
Etablissement an dieser Küste war tiefer im Lande ein grol'ses
Dorf, welches aus sehr wohlgebaueten Häusern bestand.' Man
sah auch sogar ein bebauetes Ackerfeld, defsen Bearbeitung wohl
von einer Nation zeugte, welche mehr Cultur hat, als die Ainos.
Die Gränze des hohen und niedrigen Landes fand sich hier in
der nämlichen Parallele , wie auf der NO Seite, und zeichnet
sich auch hier durch einige Berge aus, die wir auf der andern
Seite gesehen hatten, und nun von hier aus deutlich wieder erkannten.
Sie endigte sich hier, und wir sahen fernerhin nichts
als ein niedriges Sandufer, welches, so weit das Auge reichte,
sich nach SSW herumzog, und auf dem sich nur einige isolirte
Sandhügel denen ganz ähnlich auszeichneten, die wir auf der,
Ostseite gesehen hatten. Diese Sandhügel hatten indefs, ungeachtet
der schlechten Beständtheile, aus welchen sie zusammen
gesetzt waren , ein malerisches Ansehen. Ihre- unregelmäfsige,
isolirte Lage, die Verschiedenheit ihrer Gestalten und Höhe, gaben
ihnen ganz das Ansehen einer alten grofsen Stadt. In der
Nähe dieses Sandufers nahm auch die Tiefe ab, und wir hatten
jetzt nicht mehr als 8 1| und 8 Faden. Gegen Abend wehete
der Wind frisch aus NNW, das heifst, direct in den Canal, und
da sich das flache Sandufer immer mehr und mehr nach Westen
zu so stark umbog, dafs, um der Küste parallel zu bleiben, wir
schon SW steuern mufsten, so hielt ich es der Vorsicht gemäfs,
den Wind zu halten, und quer über den Canal, nach Westen
zu steuern. Auf der äufsersten Spitze des von uns vor dem Eintreten
der Dunkelheit gesehenen Landes, war ein hoher Hügel, der
sich in diesem Sandrneere schon sehr auszeichnete, und in einer nicht
sehr grofsen Entfernung von dem Hügel ein hoher Pyramidal Felsen.
Bey Tages Anbruch setzte ich alle Segel bey, und steuerte
zuerst SO," um das Land, das wir in dieser Richtung sahen, genau
zu erkennen. Um 8 JLJhr veränderte ich den Curs zu StW.
Jetzt sahen wir die von uns am vorigen Abend, wenn gleich in
einiger Entfernung gesehene Sandküste, und bald darauf auch
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