
i 8 i 5. 216.° 23' W. Von Cap B illing sh au sen his zur Parallele dieses
Bergs ist die Richtung der Küste NW 3o°.
Am aosten Juli befanden wir uns im Mittag in 49’° öy' N
und 215'° 44' W. Eine im Norden hervorragende Landspitze,
ao. die ich Cap R i m n i k genannt habe, und in 5o.° [ j.' 3o" N und
2i 5.° 67.' 00" W hegt, lag uns in NW 3o°i Unsere Entfernung
vom Lande betrug 7 Meilen, und die Tiefe 60 Faden.
Der Wind, der uns am Morgen so günstig gewesen war,
ging jetzt nach NW herum, und wehete frisch mit starken
Windstöfsen. Er zwang uns zum Laviren, wodurch wir einigemal
bis auf 2§ und 3 Meilen dem Lande nahe gebracht wurden,
wo die Sonde 4° Faden Tiefe anzeigte. Starke Wellen aus Norden,
die sich bey mäßigem Winde um 6 Uhr plötzlich, erhoben,
schienen die Vorboten eines Sturms aus diesem Tlieile des Com-
pafses zu seyn. Das Barometer, defsen Stand bis jetzt noch immer
sehr niedrig gewesen war, fiel von 29.z 35 bis 29.z i 5. Um
8 Uhr stürmte es heftig aus Norden, um 1 r Uhr ward aber der
Wind wieder gemäßigt- Ein dicker Nebel folgte diesem kurzen
Sturm, obgleich der Wind nördlich blieb. Bey Tages Anbruch
nahm ich meinen Curs wieder aufs Land zu, dem wir
uns, weil der Wind stark aus Norden wehete, nur langsam nä-
ai. herten. Um Mittag lag uns der Berg T ia ra in NW 76° und
Cap R im n ik NW 46°. Die.Mündung eines kleinen Flufses,
oder eine kleine Bay, hatten wir genau in Westen. Unsere Entfernung
vom Lande betrug ungefähr g Meilen. Die beobachtete
Breite war/49-° 56.' 35" und die Länge , 2 i 5,° 42'- Ein
beständiger, nicht geringem südöstlicher Strom , den wir in
diesen Tagen fanden , liefs mich, wiewohl unrichtig , glauben
, dafs das nördliche , Sachalin im 5 i oder 52sten Grade
durch einen Canal getheilt sey, defsen Richtung NW und 1805.
SO seyn müfse. - Juli.
Nachdem wir uns Cap Rimnik bis auf 5 oder 6 Meilen genähert
hatten, legte ich bey. Bey Tagès Anbruch lag es uns aain
NWtW. Anstatt hinter diesem .Cap eine große Einbucht,
oder eine merkliche Aenderung in der Richtung der Küste zu
finden, welche uns die in NW von ihr liegenden Berge vermu-
then liefsén, fanden wir, dafs sich die Küste von dieser Spitze
in ihrer vorigen Richtung nach NtW erstreckte. Sie war dabey
so flach und niedrig, daß sie sich nur in einer geringen- Entfernung
wahrnehmen liefs. Diese flache Gegend erstreckt sich tief |
ins Land hinein und fällt um so mehr auf, weil es sowohl im
Norden als im Süden von ihr um vieles gebirgigter ist. Man
sieht hier dié schönsten Thäler mit dem üppigsten Grün, so wie
dié sie begränzenden Berge mit großen Waldungen bedeckt. So
fruchtbar uns diese Gegenden auch zu seyn schienen, so wurde
man doch nirgends die geringste Spur von Cultur gewahr. Wallfische,
Seelöwen und Seehunde zeigten sich an mehrern Stellen
in der Nähe des Landes, so wie eine unzählige, Menge von Vögeln
das Schiff in allen Richtungen umgab. Um Mittag lag uns
Cap Rimnik in WNW. Ein hoher flacher Berg in NW 48°- - -
In dieser Lage beobachteten wir in 5o.° og.' o'4 " N und
215.° 52. ' 4o" W. Unsere Entfernung vom Lande betrug um
1 Uhr Nachmittags kaum 2 Meilen, und die Tiefe in dieser
Nähe 22 Faden. Bald nachdem wir das Schiff vom Lande gewandt
hatten, bekamen wir Windstille, welche bis 3 Uhr den
folgenden Morgen anhielt. Darauf entstand ein schwacher Wind ag.
aus SSO, mit welchem ich der Küste parallel NNW steuerte, so
dafsxunsere .Entfernung vom Lande 4 mid 5 Meilen ^betrug , in
Z W E I T E R T H E I L . *9