gefehlt hat, indem er dieser Figur eine solche Farbe gab, wie sie an verflogenen Stücken der
C om p la n a vorkommt. H e lv eo la aber hat, selbst bei verflogenen Stücken, stets einen grauen
Hinterrand auf allen Flügeln, welcher iu Eaper’a Abbildung fehlt, wohl aber deutlich in den Abbildungen
seiner D e p la n a , unserer H e lv e o l a , zu finden ist, und, da er die letztere in beiden
Geschlechtern kannte, ziemlich deutlich abbildete, genau beschrieb, und sogar mit C om p lan a
richtig verglich, so kann er auch in seiner Figur 8. nur C om p la n a gemeint haben.
Kleemann’s Schmetterlinge und die schlecht illuminirte Raupe stellen richtig C omplana vor.
Boisduval bildete in seinem Raupenwerke, C h d lo n . PI, 3. Fig. 1. zwar die Raupe der
C om p la n a ab, ich kann aber die der L u r id e o la in den zwei und vierzig Lieferungen, weicheich
von diesem Werke bis jetzt besitze, nicht finden, obschon der Leser vom Herrn Boisduval in den
Ico n , d e s L e p id o p t. S. 97. bei der Beschreibung seiner C om p la n u la , welche unverkennbar
unsere L u r id e o la ist, auf die früher gelieferten Figuren und Beschreibungen beider Raupenarten
verwiesen wird. Die Vergleichungen, welche er zwischen C om p la n u la und C om p la n a im
Schmetterlinge und in der Raupe anstellt, zeigen hinlänglich, dass er beide Arten genau kannte.
Nur fand er in den Schmetterlingen zu wenig Verschiedenheit, um sie treu in Abbildungen darzustellen,
weshalb er sie auch von beiden Arten unterliess, und sogar C om p la n a selbst in der
Reihenfolge aufzuführen übersah.
Um nun dem allgemein anerkannten Bedürfniss guter Abbildungen von Comp 1 ana und
L u r id e o l a abzuhelfen, habe ich Sorge getragen, sie möglichst treu darzustellen, und durch genaue
vergleichende Beschreibungen zu erläutern.
Auf der Tafel 42. ist in der Figur 1. a der Mann, und Figur 1. b das Weib, und in c die
untere Seite von C om p la n a dargestellt.
Der Kopf, der Halskragen und die Fühler sind hoch- oder orangegelb, letztere dünn, und
ihre Kammfasern kaum sichtbar; bei geflogenen Exemplaren sind sie, wegen des verlorenen Staubes,
braungelb. Die Schulterdecken, der Rücken und ein Theil des Hinterleibes sind liellblei- oder
silbergrau; diese Farbe gellt aber schon auf den mittleren Ringen in’s Gelbe über, so dass vorzüglich
die Seiten, die Afterspitze und mehrere Ringe vor demselben rein gelb werden. Die Fusse
sind ockergelb, nur das erste Paar ist oben graubraun. Die Vorderflügel sind nicht bei allen
Stücken gleich breit, man findet manche mit sehr schmalen Flügeln; sie sind am Hinterrande weijig
gerundet, fast stumpf, und führen eine grunzende helle blei-oder silbergraue Farbe. Frische Exemplare
sind zuweilen sehr dunkel, erreichen aber niemals die gelbgraue Farbe der L u r id e o l a ,
dagegen geflogene Stücke oft ihr Grau verlieren, und hellgelb werden. Am Vorderrande zeichnet
sich eine breite ockergelbe, nach aussen schmal orangegelb begränzte Strieme aus, welche gleich
breit von der Schulter bis in die Flügelspitze ausläuft. Bei L u r id e o l a verliert sich dieselbe fast,
vor der Spitze. Die Franzen sind mehr oder weniger blassgelb, zuweilen silbergrau gemischt. Die
Hinterflügel, welche an ihrem Aussenrande einen regelmässigen Bogen beschreiben, sind auf beiden
Seiten hellockergelb, und fast immer bemerkt man, wenn auch zuweilen sehr verloschen, auf der
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