Sammlungen gilt die klejne, iu anderen die grössere Art für O c h ra ria , oder man hat beide vereiniget
, und hält eine oder die andere für Abänderung. Auch fand ich dort die grössere Art für
l tu f a r ia geltend, wo die wahre R u f a r ia nicht einheimisch öder unbekannt, und die kleine
O c h ra ria gemein ist. Es ist nicht mit Gewissheit anzunehmen, welche Art Scopoli vor sich
hatte, der eine von beiden unter dem Namen Och r a ta zuerst bekannt machte. Borkhausen mag
wohl die kleine Art als Och r a ta beschrieben haben. Eben so scheint es auch bei Schrank’ s
O c h r e a r i a der Fall zu seyn. So viel ist gewiss, dass in Wien die grössere Art für O c h r a ria
gilt, und dass die von Hübner Tab. 20 Fig. 110, dann jene in Freyer’s neueren Beiträgen
1. Bd. 11. Heft Tab. 66 Fig. 1. 2. S. 123, auch zu Folge der von dorther erhaltenen Exemplare,
als O c h r e a r ia abgebildete und beschriebene Art die grössere, die Fig. 3 im letzt benannten
Werke und angeführten Orte aber die kleinere Art vorstellen.
Indem wir nun der grösseren Art den verbesserten Namen O c h r a r ia lassen, nannten wir
die kleine: P e r o ch ra ria . Diese Trennung wird noch durch die vielfältigen Erforschungen mehrerer
Freunde gerechtfertiget, nach welchen P e r o c h r a r ia in manchen Gegenden allein vorkommt,
in andern aber, wo beide vorhanden sind, O c h r a r ia mit R u f a r ia , wo diese einheimisch
ist, zugleich im Juli, P e r o c h r a r ia aber im Juni und an Stellen, wo jene beiden niemals
erscheinen, fliegen.
4. Acid. P erochraria Tisch. Indess die vorige O c h r a r ia beinahe die Grösse von der bekannten
P e n d u la r ia hat, und darin in beiden Geschlechtern eben so wenig, als in ihrer Farbe abändert,
auch gewöhnlich gleichgefärbte Franzen führt, welche nur selten eisengrau, dann aber
stets mit einem schmalen ockergelben äussersten Rande umgeben sind; ferner auf den Vorderflügeln
niemals, auf den hinteren aber meistens mit einem undeutlichen ockerbraunen Mittelpunkte
vor der ersten Linie nächst der Wurzel versehen ist, hat die jetzige P e r o c h r a r i a eine etwas
wandelbare Grösse, nämlich ungefähr wie L u t e a t a , meistens noch kleiner. Auch ihre Farbe
und Zeichnung ändern ab; erstere ist in verschiedenen Abstufungen ocker- und semmelgelb, die
Querlinien sind entweder sehr deutlich oder undeutlich, oft auch kaum sichtbar; zuweilen findet
man nahe am Hinterrande nur einige dunkle, seltener tiefbraune Doppelstreife. Die Franzen färben
sich stets dunkler als die Flügelfläche, meistens sind sie eisengrau, zuweilen auch schwarz-
grau. Nicht immer führen die Vorderflügel in der Mitte einen tiefbraunen fast schwarzen Punkt,
aber die Hinterflügel haben ihn, mit seltener Ausnahme, stets, und dann immer h in te r der ersten
Linie. Das etwas heller gefärbte, und meistens kleinere Weib hat länger gestreckte Vorderflügel
x einen geraderen Hinterrand und eine schärfere Vorderrandspitze.