nannte Art, so viele generische Unterscheidungszeichen darhieten, dass aus ihnen eine eigene Gattun°-
gebildet werden kann.
Metallicella hat Herr Zeller bei Glogan in Eichenwaldungen häufig im Mai und Juli gefunden,'
wo sie am Tage zwischen Gesträuchen gesellig, wie die Mücken fliegt; daher man leicht zu
der Meinung verleitet werden kann, kleine Mücken, namentlich Cecidojtyyen, in der Luft spielen zu
sehen. Wenn sie sich auf Blätter niederlässt, so hat sie dasselbe tanzende und hüpfende Betragen
wie Sallalricella. Seltener traf sie Herr Mann bei Reichstadt um Gesträuche, und noch seltener bei
Wien in der Nähe vom Tivoli im Mai und Juni. Auch bei Berlin und Dresden ist sie in Eichen-
und Birkenwäldchen gefangen worden. 1
Die Schuppen des Kopfes (Fig-. 2. c) sind zwar wie bei den vorhergehenden Arten niedergedrückt,
hängen aber, was man nur durch eine scharfe Loupe deutlich sieht, dick und lang über die
Stirne herab, bedecken die Zunge, und drücken gewisser Massen die Palpen abwärts. Alles am
Kopfe, die Palpen und Fühler und Rücken haben eine etwas erzglänzende, dunkelgraue Farbe. Die
Palpen (Fig. 2. d) sind rauh, das vorletzte Glied ist an seinem Ende etwas dick, das Endglied stark,
ivenig gespitzt Der Hinterleib schwarzgrau, die Beine grau, und die Tarsen helisilbergrau.
Auf den 'Vorderflügehi liegen die Schuppen dicht neben- und übereinander und haben einen
hohen Seidenglanz. Sie führen eine olivengrüne, hellgrau gemischte Farbe. So sind auch die langen
Kränzen gefärbt. Der Innenrand hat nahe am Hinterwinkel ein weissliches, verlpchenes, fast dreieckiges
Tröpfchen.
Die lanzettförmigen Hinterflügel sind durchaus gelbbraun mit sehr schwachem, kppferfarbigem
Scheine und einigem Glanze. Die sehr lapgen Franzep etwas heller. Unten sind die Vorderflüo-el
bräunlichgrau mit starkem Glanze, die hinteren und alle Franzen etwas heller. — ln der Grosse va-
liirt Metallicella kaum bemerkbar.
Die Kupfertafel 84 zeigt in
Fig. 2 a , den Schmetterling in natürlicher Grösse;
11, einen yergrösserten Vorder- und liinlorilügd;
C, den vergrösserten Kopf;
J) , einen vergrösserten Palpen,
A nm e rk u n g . Von der mehrmals erwähnten Stanneella mihi, konnte ich noch keine Abbildung
nehmen lassen, da sie m*r /a spät bekannt wurde. Wir besitzen sie nur in zwei Exemplaren
welche Herr Mann bei Wien zwischen Gesträuch im Juni fing. Sie gleicht der Metallicella
so sehr, dass eine kurze Beschreibung hinreichend ist, sie kenntlich zu machen. Sie ist etwas
kleiner als Metallicella, und hat eine hellsilbergraue, in’s Gelbliche spielende Farbe mit hohem
Seidenglanze. Die weniger glänzenden Hinterflügel haben ausserdem noch einen sein-
schwachen violetten Schein. Sie hat gleichfalls ein weissliches^ Tröpfchen vor dem Hinterwinkel
der Vorderflügel, welches aber in der hellen Grundfarbe so verschwindet, dass es mir
dann bemerkbar wird, wenn die Sonne darauf scheint.
AECHMIA SALTATRICELLA mihi*).
Taf. 84- Fig. 3 o —c.
Al. ant« nitidissimis flavescenti — olivaceis; gutta doraali ad angulum poslicum alba distinctiore.
Diese noch nirgends beschriebene oder abgebildete, „vielleicht auch sehr seltene Art, ist di«
nächste Verwandte von IVLelallicella. Herr Mann fing sie in einigen Stücken bei Wien in der Nähe
v(m Tivoli im Mai und Juni. Er sah sie gegen Abend im Sonnenscheine in einem sonderbaren,
tanzenden und hüpfenden Fluge um Eichen schwärmen, und selbst auf den jungen Eichenblättern,
wenn sie sich darauf niederliessen, noch ihre Tänzerkünste fortselzen, und behende von Blatt zu
Blatt hüpfen. Herr Messing traf sie auch bei Neustrelitz.
Man könnte sie für eine grosse JVLetallicella halten, wenn sich nicht bei genauerer Betrachtung
mehrere Verschiedenheiten zeigten, die ich bemerk!ich zu machen suchen werde. — Ihr
Kopf gleicht ganz dem, in dejc Figur 2 c abgebildeten 5 die langen Stirnschuppen liegen auf der Zunge
und den Palpen. Die Schuppen des Kopfes und des Rückens, die Palpen und die Fühler sind erzglänzend
olivenbraun, die herabhängenden Palpen (Fig. 3. c) rauh, das vorletzte Glied am Ende, verdickt,
das Endglied stark und wenig gespitzt, der Hinterleib schwarzgrau, die Beine grau, die Tarsen
hellsilbergrau.
Die Vorderflügel sind sehr dicht beschuppt und etwas mehr gespitzt und fast noch mehr glänzend
als IVLelallicella. In ihrer. Farbe unterscheidet sie sich von JVLetallicella dadurch, dass hier
das Oliv einen gelbbraunen, dort einen hellgrauen oder graugrünen Ton annimmt. Sallalricella erscheint
daher dem Auge dunkler, glänzender. Hier kann das weisse Fleckchen am Innenrande, nahe
dem Hinterwinkel, nicht ein Tropfen genannt werden; denn es ist ein deutliches, grösseres und
vollkommen dreieckiges, obschon nicht scharf begrenztes Fleckchen, dessen hochglänzende Weisse
sehr in die Augen fällt; indessen das Tröpfchen der IVLetallicella nur fast dreieckig, verloschen
weisslich, niemals deutlich, oft kaum sichtbar und stets kleiner ist.
Auch die Hinterflügel sind bedeutend verschieden. Die Gestalt ist dieselbe, nämlich lanzettförmig,
aber ihre Beschuppung is viel dünner, sie sind fast durchsichig, vorzüglich an der Basis.
Es breitet sich über sie, am stärksten in. der Spitze, ein kupferrüthlicher Hauch aus. IVLelallicella
hat dichter beschuppte, durchaus gelbbraune Hinterflügel. Die sehr langen Franzen von Saltatricella
sind hellgrau* Unten sind die Vorderflügel dunkelgrauhraun mit sehr starkem Glanze, die hinteren
und alle Franzen hellgrau. Bei IVLelallicella ist der Glanz geringer und die Farbe der Vorderflügel
nur bräunlichgrau.
Die Kupfertafel 84 zeigt in
Fig. 3 a , den Schmetterling in natürlicher Grösse;
, B , einen vergrösserten Vorder- und Hinterflügel;
C , einen vergrösserten Palpen.
*) Der auf der Kupfertafel stehende Name Saltantiella ist nach Herrn Zeller's Bemerkung eine unlatei~
nische Bildung.