zuweilen sehr undeutliche Streifenbinde aufnimmt. Der hintere Ast endet in der Mitte der schwarzbraunen
, von der Grundfarbe gebildeten Mittelbinde. Die Mackel selbst ist in ihrem Innern entweder
bleigrau, oder hellbraun, oder weisslich ausgefülll; bei.der Varietät W e l l e n s i a n a ist der erste,
breite Ast bis zum Innenrande herab weiss. Die kleinen Vorderrandhäckchen sind entweder hellbraun
oder bleigrau. Das dritte,- vierte und fünfte Paar derselben vereinigt sich zwischen der dunklen Mittelbinde
und-einem.eben so gefärbten, grossen, runden Flecke unter der Flügelspitze, bildet dadurch ein
Dreieck, dessen Spitze einen, meistens ausgezeichneten, weiss umzogenen Zacken in die Mittelbinde
sendet, und geht dann als ein einzelner, weiss oder weisslich gesäumter Streif am Bande der Mittelbinde
in den Hinterwinkel herab, wo er sich, doch nicht immer deutlich, mit dem, aus dem ersten
und zweiten Häckchenpaare kommenden, und hinter dem dunklen, runden Flecke zusammenfliessenden
Streife, vereinigt.. Die Franzen sind schwarbraun oder schwarzgrau, unter der Flügelspitze durch zwei
oder mehrere nicht immer deutliche , hellbraune Strichelchen gescheckt.
Die Hinterflügel sind gelbbraun, mit kaum helleren Franzen. Unten sind die Vorderflügel gelbbraun,
die Vorderrandhäckchen gelblich; die hintern etwas heller, der Vorderrand und die Spitze gelblich
punktirt und die Franzen heller als auf der oberen Seite.
Die Raupe hat Herr Treilschke nach Herrn von Tischer's Beobachtungen beschrieben; sie lebt
Anfangs Juni auf Eichen. Ich und Herr Mann fingen den Schmetterling in Böhmen im Juni und zu
Anfang des Juli stets um Erlengebüsch; auch im hiesigen Prater fing Herr Mann einige Stücke in der
Mitte des Juni an Erlen. Herr Metzner fand bei Frankfurth a. d. Oder immer nur die Varietät W e ll
e n s i a n a in jungen Eichenwäldchen. Ich erhielt den Schmetterling auch aus Glogau und aus Ungarn.
Die Tafel 62 zeigt:
Fig. 1 , a , b , c , Abänderung mit dunkler Mackel;
d , eine solche mit weisser Mackel (Wellensiana);
e , die untere Seite.
PAEDISCA DISSIMILANA Tis.
Tab. 62. Fig- 2- «—b.
T r e i t s c h h e , 10. Bd. 3. Abth. S. 103 & 255. D i s s im i l a n a ,
H ü b n e r , Tort. Tab. 7. Fig. 41. S im ila n a .
F r ö l i c h , Enum. Tort. Würt, pag. 47. Nr. 94. S im ilan a .
Al. ant. iusco ferrugineoque variis, macula dorsi medii angulata speculoijue anali maximo albis; capite
ferrugineo.
Ganz richtig erkannten Charpentier und Zinchen (S. 87» Anm. 107) dass die S im i l a n a
Hiibn. Fig. 41 nicht die des S. F* sey , welches eine andere , bald folgende Art ist. Dieses erkannte
auch Hübner, indem er in seinem Verz. bek. Schm, unter Nr* 3622 seine A s s e c la n a Fig. 19
zwar richtig in S im i l a n a S. F. umänderte, hingegen irrig unter Nr. 3623 seine S im i l a n a
Fig. 41 für S c u t e l l a n a S. V. erklärte. Da aber das S. V. nur S c u tu la n a hat, und S c u te l-
la n a wegen des zu grossen Gleichklanges unbrauchbar ist, so veränderte Herr v. Tischer den
Hiibn er sehen Namen in D is s im ila n a , unter welchem Kamen sie auch in Treitschhe s Supplementen
aufgenommen ist. Dort finden wir auch die vom Herrn v. Tischer beobachtete Haupc, ganz übereinstimmend
mit meinen Erfahrungen, beschrieben, und ich habe nur zuzusetzen , dass ich sie auch auf Haseln
fand: der Schmetterling entwickelte sich gleichfalls in der Mitte des Juli. Er wurde aber aucli viel
später, selbst im September gefangen. Seine uns bis jetzt bekannte Heimath ist Sachsen und Böhmen,
dann die Gegend von Frankfnrth a /d . 0. und Glogau. Hier in Wien ist er uns noch nicht vorgekommen
.D
is s im i la n a kann, bei nur einiger Aufmerksamkeit, nicht wohl mit S c u tu l a n a , und
noch weniger mit B r ü n n i c h i a n a verwechselt werden, da die Unterschiede zu bedeutend sind: sie
ist weder in der Grösse, noch in der Zeichnung veränderlich, und nur die Farbe wechselt unbedeutend.
Kopf, Bruststück und Palpen sind braunroth oder rostbraun, zuweilen auch braungrau, nachdem
die Farbe der Vorderflügel ist. Das zweite Glied der gradeaus stehenden oder etwas herabhängenden
Palpen ist zusammengedrückt, keulförmig, am Ende mit zugespitzten Schuppenhaaren, aus
deren Mitte das'kleine, cylindrische Endglied hervorragt, welches sich etwas nach unten neigt. Die
borstenförmigen Fühler sind rost- oder, dunkelbraun, haben deutliche Glieder, und führen unten, bei
dem Manne, einen sehr kurzen Flaum, der an den,, übrigens dünneren Fühlern des Weibes auch
selbst durch die Lupe nicht zu erkennen ist. Die sehr kleinen Nebenaugen liegen versteckt. Der Hinterleib
ist grau, der Afterbüschcl bräunlich.,, die Beine gelblich , Und grau gefleckt.
Die Vorderflügel, schmäler als bei den verwandten Arten, haben einen rostbraunen Grund,
der, zuweilen sehr dicht, mit metallglänzenden, grauen Fleckchen und Strichen, und dazwischen,
mehr oder weniger, mit schwarzbraunen, Punkten und Atomen bedeckt ist. Von der Wurzel bis
fast zur Mitte, oder auf der Stelle des hier nicht, deutlich abgesonderten Wurzelfleckes, ist der
Grund am dunkelsten. In der Mitte des Flügels steht auf dem Innenrande eine hellweisse, fast dreieckige
Makel5 sie hat einige kleine, oft kaum sichtbare, schwarzbraune Pünktchen an der Basis.
Gleich hinter ih r, und nur durch einen sehr schmalen Streif der Grundfarbe getrennt, steht im
Hinterwinkel ein grosses, ovales, hellweisses Schild, welches an der Innern Seite oben einen
kleinen, nach der Mittelmackel herabgehenden, nicht immer deutlichen Zacken hat, der einem Widerhaken
gleicht. In der Mitte des Schildes befindet sich ein gelbbräunlicher Wisch, gleich einem
Querstreife, welcher sich nach unten vor den Franzen verliert. Auch die Mittelinakel hat zuweilen
einen solchen Streif. In dem Vorderrande stehen, bei dem Manne vier, bei dem Weibe sechs Paar
kleine, weissliche oder röthlich weisse Doppelhäkchen, die an dunklen Exemplaren kaum sichtbar
sind. Aus ihnen gehen verloschene Bleilinien nach den Makeln herab, wo sie, mit Ausnahme des
hintersten oder ersten Paares, endigen. Dieses aber schliesst in Verbindung mit seiner Bleilinie
einem,'in der äussersten Flügelspitze stehenden, kleinen, tiefschwarzen Punkt oder Aeugelchen ein.
Die Schuppenhaare der Franzen sind an der Wurzel wejsslich, an ihren Spitzen rostbraun; jene am
Schildwinkel rein weiss.
Die Hinterflügel sind grau, die Franzen weis§lich mit einer grauen Doppellinie. Die Unterseite
der Vorderflügel ist braungrau, die Vorderrandhäkchen deutlich und das Schild leuchtet von oben
durch, .der Innenrand weisslich. Die Hinterflügel weisslich, am Vorderrande grau gefleckt5 alle
Franzen wie oben.
Die Tafel 62 zeigt in der Figur 2. a einen weiblichen Schmetterling, und b dessen Unterseite.