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ACIDALIA PUSILLARIA Hübn.
: Tab. 61* Fig. «—■*•
T r e i t s c h k e , 6. Bd. ?. Abth. S, 11 & 10. Bd. 2. Abtb. S. 322.
H ü b n e r , Geom. Tab* 19. Fig. 99. & Verz. bek. Schmett. Nr. 3015.
D u p o n c h e l , Lepid. de France, Tom. 8. Part. 1. pag. 67. PI. 173. Fig. 5. D o s ith e a P u s i l l a r i a .
Dieser, nun wohl überall bekannte Spanner ist in vielen Gegenden Deutschlands, hier in Wien
und in Steyermark zu Hause. Ich besitze auch einige Stücke aus Sicilien, und Herr Schmidt in Laibach
fand ihn nicht selten in seinem Waaren-Magazin. Man trifft ihn zu Ende Juli in der Nähe von
Gebäuden an Zäunen, Brettwänden und Mauern, noch öfter in Häusern unter den Dächern, selbst in
den Zimmern, vorzüglich aber in Magazinen, wo getrocknete Pflanzen aufbewahrt werden, da seine
Raupe ausschliesslich von diesen lebt, und, so viel wir bis jetzt wissen, die grünen Pflanzen verschmäht.
Sie nährt sich den ganzen Winter über von verschiedenartigen dürren Pflanzen, woher sie zuweilen
den Herbarien Schaden zufügen soll, wird erst im Juni zur Puppe in einem dünnen Gespinnste, welches
sie in Winkeln der Gebäude oder zwischen dürren Pflanzen anlegt, und erscheint in 10—14
Tagen als Schmetterling, der sich stets des Morgens begattet und in einigen Tagen darauf stirbt.
Die sehr kleine, bis jetzt noch nicht beschriebene Raupe ist grau, dunkler auf dem Rücken,
mit feinen, schwarzen, weisslich geringten Punktwärzchen, auf dem Bauche heller 5 der Kopf und das,
durch einen lichten Längsstrich getheilte Nackenschild sind schwarzbraun. Die ebenfalls sehr kleine
Puppe ist hellbraun mit schwarzbrauner Afterspitze, an welcher sechs lange, an ihrem Ende gekrümmte
Stacheln stehen,
Hübner hat den Schmetterling keineswegs treu gegeben, obschon ihn Herr Treitschke so nennt;
denn er ist bei ihm zu hochgelb gefärbt, und mit unrichtigen Querslreifen versehen. Viel besser, und
sogleich kenntlich ist er bei Duponchel ausgefallen. Er steht im Systeme richtiger in I d a e a , da er
mit Im m u ta ta , C o tttig u a ta , I n c a n a t a und mehreren andern, diebreiten Schienen und verkümmerten
Tarsen der Hinterbeine des Mannes gemein hat, und ihnen auch in der Flügelzeichnung gleicht.
Hübner setzte ihn schon in seinem Verz. bek. Schm, unter und in die Nähe dieser Arten.
Auf allen Flügeln ist der Gruud hell lehmfarbig, fast beingelb mit eingemischten schwarzen
Schuppen, welche sich zu Binden und Streifen gestalten, daher die Zeichnungen schwarzgrau erscheinen.’
An der Wurzel ist der Raum bis zur Mittelbinde düster5 diese ist bei manchen Stücken sehr dunkel
und unter dem Vorderrande, durch eine nach Aussen vorragende Spitze, in welcher ein kleiner, schwarzer
Punkt steht, am breitesten, unter der Mitte, an einem Einbuge am schmälsten , und am Innenrande
wieder etwas breiter. Auf den breiteren Stellen leuchtet fleckenartig die helle Grundfarbe durch.
Bei einigen, und besonders bei kleinen Stücken besteht diese Binde nur aus zwei Streifen, aber die
erwähnte, unter dem Vorderrande befindliche, . vorragende Spitze am hinteren Streife führt stets den
erwähnten schwarzen Punkt. Dahinter, läuft, mit der Mittelbinde parallel, eine immer vorhandene, oft
sehr dunkle Linie, hinter welcher der Raum bis .zu den Franzen schattenartig dunkel , und durch eine
über ihn hinlaufende, geschlängelte Zackenlinie von heller Grundfarbe der Länge nach in zwei gleiche
Tlieile getrennt wird, von denen der innere unter der Flüg’elmitte zwei nahe beisammen stehende kurze,