unsern Zünsler ein, und nach den von ihm angegebenen Kennzeichen mit Recht. Cled, Massilialis
wurde vom Herrn Sollier in der Umgebung von Marseille gefunden, und ist am oben angeführten
Orte zuerst beschrieben, und wenn auch nicht gut, doch kenntlich abgebildet. Ich erhielt ein männliches
Exemplar, unter dem Namen Effraclella, vom Herrn Kindermann, dessen Söhne diese Art
bei Sarepta an der Wolga in Russland gefangen hatten. Das Weib ist mir unbekannt.
Pyr. Massilialis hat kaum die Grösse des Mannes von Pyr. Angastalis y und fast dieselbe
Gestalt. Am Kopfe ist die Stirn, der Halskragen und der Thorax grau, weiss gemischt5 der Raum
zwischen den Fühlern weiss. Die deutlichen Nebenaugen stehen hinter den Fühlern. An den Palpen,
welche so lang wie der Thorax sind, hängt die Spitze abwärts; sie sind dicht behaart, das vorletzte
Glied ist breit gedrückt, nach aussen grau, nach innen weiss, und dje Basis des ganz grauen, co-
nisclien Endgliedes wird von den Haaren des vorletzten Gliedes bedeckt. Die grauen , pinselförmigen
Nebenpalpen stehen etwas aufgerichtet. Die Zunge ist sehr kurz. Die Fühler, von der Länge des
Hinterleibes, haben ein starkes Wurzelglied; der Schaft ist weiss und grau geringelt, jedes Glied
desselben trägt an jeder Seite eine starke, lange, dunkelgraue, abwärts hängende Kammfaser, und
jede derselben hat wieder kurze, nur durch starke Vergrösserung sichtbare, bräunlich gelbe Seitenfasern.
Die Länge der Kammfasern nimmt gegen die Fühlerspitze ab. Der Hinterleib ist grau, auf
dem Rücken in den Segmenten weisslich.
In der Grundfarbe der Vorderflügel herrschen schwarzgraue Schuppen vor, sparsam sind
überall weisse und stellenweis, braunrothe eingemischt. Dem blossen Auge erscheint der Grund dunkelgrau
mit düsterrölhlichen Flecken. Darin befinden sich eine Menge verworrener, weisser Zeichnungen,
welche Striche, Bogen und Winkel bilden, und kaum deutlich zu beschreiben sind.. Es ist
nemlich nächst der Basis zuerst ein, auf dem Innenrande stehender Bogenstrich, der den Vorderrand
nicht berührt. Mit diesem verbindet sich am Innenrande ein zweiter, ganzer, aus zwei Bogen bestehender
Querstreif, welcher in der Mitte eine vorspringende Spitze hat. Dahinter steht unter dem
Vorderrande ein weissliches Längsfleckchen und weiterhin, von diesem durch düsterbraunrothen Grund
geschieden, ein weisslicher Winkelstrich, der seine Spitze nach innen kehrt. Vor dem Hinterrande
ist noch eine weisse, aus vielen kleinen ungleichen Bogen bestehende Linie; sie biegt sich im Hinterwinkel
stark zurück, und endigt in der Nähe des zweiten, ganzen Querstreifes mit einer feinem griechischen
Epsilon (£) ähnlichen Zeichnung. Düsterbraunrothe Flecke werden noch;1 üvorzüglich in der
Flügelmitte und im Winkelstriche bemerkbar. Vor den weiss und grau gescheckten Franzen steht
eine braune, nach innen mit Weiss aufgeblickte Fleckenlinie.
Die Hinterflügel sind weisslichgrau 5 vor dem Hinterrande zieht eine weissliclie, nach innen
dunkelgrau gerandete Binde hin, und hinter einer dunkelgrauen Linie sind die weissen Franzen mit
verloschenen, grauen Fleckchen besetzt.
Unten sind die Vorderflügel dunkelgrau, die hinteren weissgrau. Auf beiden 'bemerkt, man vor
den Hinterrändern eine' weissliclie, mehrmals gebogene und nach innen dunkelgrau gerandete Binde.
Die Franzen sind, auf den Vorderflügeln hinter einer braunen Linie" so, wie auf der Oberseite
gefärbt.
Die Tafel 90 zeigt in
Fig. 2. a , den männlichen Schmetterling;
b, die untere Seite.
PYRALIS LURIDALIS Metzn.
Taf. 90- Fig. 3- a—c.
Al. ant. cinereo-flavidis (maa) vel sordide ru fo - lutescentibua (F e rn .), costa punctia albia a lte rn a ta , «triga
poatica arcuata albida; antennia pectinatia (c f) vel aetaceia brevibua ( ¥ ) .
Auch dieser Zünsler, welchem Herr Metzner den Namen Luridalis gab, ist durch die Söhne
des Herrn Kindermann bei Sarepta an der Wolga gefunden worden. Er hat viele Aelmlichkeit mit
Pyr. Connectalis Hbn. 91., so dass ich fast verleitet wurde , ihn dafür zu halten, indem ich nicht
nach der falschen Abbildung, an welcher die Hinterflügei über die Hälfte ganz weiss sind, sondern
nach dem richtigeren Texte Hübners (Zünsler, S. 10. N. 5 ) ging, wo diese „bräunlich und
schwarzgrau bandirt“ beschrieben werden. Herr Treitschke nennt sie „bräunlich weiss und hinter
der weissen Querlinie braunrotli“ , was mit Connectalis der Mazzolaschen Sammlung übereinstimmt,
welche auch beweist, dass Luridalis eine eigene, neue Art ist.
Diese A rt ist e tw a s g rö sse r als der Mann von Pyr. Bombycalis, m it dem sie auch fast
"gleiche G e s ta lt, einige Aehnlichkeit in der Zeich n u n g , und auch das gemein h a t, dass beide Ge-
schlechter in Farbe und Grösse verschieden sind.
De r Mann von Luridalis h a t einen graugelben Kopf und Kücken; die P a lp en , fast langer als
Kopf und Thorax zusammengenommen, sind beinahe graubraun ; ih re Spitzen hangen abwärts. Sie
sind dicht b e h a a rt, das v orletzte Glied breitgedrückt und das conische Endglied wird an seiner Basis
von den Haaren des vorletzten Gliedes bedeckt. Die graugelben pinselförmigen Nebenpalpen stehen
etwas a u fw ä rts g e ric h te t, die Zunge ist seh r k u rz. Die F ü h le r, etwas länger als der Hinterleib,
haben einen weisslich und dunkelbraun geringelten S c h a ft; jedes Glied desselben tra g t an jed er Seite
zwei lange (die Endglieder jedoch allmälig k ü r z e r e ), abwärts hängende, braune Kammfasern, welche
wied e r zu beiden Seiten k u rz e , n u r durch starke Verg rö sseru n g sichtbare F a s e rn , und an den Spitzen
eben solche Biischelchen haben. D e r lange Hinterleib ist w e issg ra u ; durch die Lupe bemerkt man
au f demselben viele einzeln stehende, dunkelgraue Schuppen. Gleiche Farbe haben die Bein e, wovon
die hin teren seh r lang sind.
Die Vorderflügel haben eine graugelbe Farbe. Ausser e in em , etwas geschwungenen, weiss-
liclien Querstreife v o r dem Hin terran d e und einer R e ih e , nahe beisammen stellen d er, abwechselnd
we isse r und grau b rau n er Punkte am Vorderrande von der Nähe der Basis bis zum S tre ife , ist sonst
keine Zeichnung m ehr vorhanden. Die Franzen sind w e isslich , an den Spitzen grau. Fast in der
Mitte d e r Hinterflügel ste h t ein weisslicher B o g en streif; vor ihm ist der weisse Grund m it grauen
Atomen besprengt, der Vorderrand am w e n ig ste n ; h in te r ihm ist Alles g r a u , die Spitze am dunkelsten,
lie b e r die weisslichen Franzen zieht eine g rau e Linie. — Auf der unteren S eite sind die Vorderflügel
bis zu dem, nach innen klein g e z äh n te n , nach hinten verfliessenden , weisslichen Querstreife, und an
der Flügelspitze g elb g rau , am Innen - und Hinterrande weisslich. In der Flügelmitte zeig t sich ein dunk
e lg ra u e r, v e rw is c h te r, mondmakelartiger Strich. Die weissen P u n k te am Vorderrande sind n u r schwach
b emerk b ar, und über die weisslichen Franzen zieh t eine graue Fleckenlinie. Die Hinterflügel haben einen
graugelben V o rd e rra n d , sonst ist alles weisslich und mit grauen Atomen dünn b e stre u t; nur d e r, hier
kaum sichtbare weisse Q u erstreif w ird durch e in en , vor ihm stehenden grauen Schatten angedeulet.
Die Franzen sind weiss.