L IT A TERRELLA ft v.
Taf. 96. Fig. a — /.
Ich habe bereits auf der Tafel 80 mehrere Varietäten dieser Schmetterlings-Art abgebildet,
und Seite 227 und 228 beschrieben, wesshalb ich dorthin verweise. Ich liefere hier nachträglich,
wié ich dort versprach, die Raupe, Puppe und Nahrungspflanze, wie dieses alles Herr Harzer vor
mehreren Jahren nach der Natur abgebildet hat. Bei Treitschke ,(IX. 1. 242) findeu wir unter dem
Namen Zephyrella, welche, zu Folge S. 227, unsere Terella ist, die Raupe nach Herrn v. Tischer«
Beobachtungen beschrieben. Da ich aber daselbst einige unrichtige Angaben finde, so halte ich eine
neue, genauere Beschreibung für nothwendig.
Die sehr schön gezeichnete Raupe lebt schon im Mai und den ganzen Juni hindurch auf verschiedenen
Grasarten, und zwar wicklerformig, indem sie ein oder mehrere Blätter gleich einer
Schraube zusammenzieht, und in der dadurch gewordenen Höhlung wohnt. Sie frisst die Blätter
ihrer Wohnung von innen heraus an, und baut sich, ist diese zerstört, eine neue.
Der längliche, mit zwei tiefschwarzen, augenähnlichen Punkten versehene Kopf, das Nackenschild
und die zunächst folgenden vier Ringe sind schwarzbraun (nach Tischer kaffebraun). Das Nackenschild
ist am Kopfe leberbraun. Eben so ist die Haut zwischen dem Nackenschilde und dem folgenden
Ringe gefärbt, sie wird aber grösstentheils von schneeweissen Wülsten bedeckt, wovon zwei
grössere, an den Seiten befindliche, zum Nackenschilde, und zwei kleinere, auf dem Rücken, zum
darauffolgenden Ringe gehören, welcher letztere nach hinten zu breit schneeweiss eingefasst ist. Die
nun folgenden drei Ringe sind nach vorn breit, nach hinten schmal leberbraun eingefasst, und haben
auf dem Rücken zwei Paare ganz kleiner schwarzer Warzen. Die übrigen Ringe sind schneeweiss,
und jeder hat, mit Ausnahme des letzten, vier schwarze Schrägstrichelchen, und jedes der beiden
auf dem Rücken befindlichen Strichelchen führt nach vorn eine ganz kleine schneeweisse Warze. Ein
anderes, aber schwarzes'Wärzchen steht nach hinten zu im Weissen, zwischen dem Seiten- und
Rückenstreife. Der letzte Ring hat eine hufeisenähnliche Zeichnung von schwarzer Farbe. Die Bauch-
fiisse sind weiss mit schwarzen Flecken ; die Krallen schwarz.
Die Verpuppung geschieht in der Wohnung der Raupe. Die Puppe ist braungrau. Am braunen Afterr
e d e stehen lange Haare, und die Spitze dieses Gliedes ist mit einigen verschlungenen Borsten besetzt.
Der Schmetterling fliegt um Wien in Menge vom Juni bis im September im Grase, sowohl
auf trockenen Wiesen, als auch in der Nähe von Sträuchern.
Die Tafel 96 zeigt in
Fig. a , die Raupe in natürlicher Grösse;
b , b , die Wohnung derselben ;
C, D f E , F 9 einzelne, vergrösserte Theile der Raupe;
G, einen vergrösserten Mittelring vou der Seite;
hy die Puppe in natürlicher Grösse;
/ , dieselbe stark vergrössert;
K , den letzten, stark vergrösserteu Ring der Puppe;
1, den Schmetterling.