P e r o c h r a r i a finden wir allein bei Freyer a. a. 0. als eine Varietät von O c h r e a r ia abgebildet,
wie mich das von Herrn Freyer zugeschickte Original-Exemplar überzeugt hat. v Es is„t
möglich, dass frühere Schriftsteller, als sie 0 e h r e a r ia beschrieben, wirklich diese, oder P e r o
c h r a r ia , oder beide Arten gemischt vor sich hatten; daher sind keine sicheren Citate anzugeben.
Scopoli gab den Namen O c h r a ta zuerst, aber es ist nicht gewiss, welche Art er meinte. Bork-
hausen''s O c h re a ta und Schrank's O c h r e a r i a scheinen unsere P e r o c h r a r i a zu sein. Hübner's
O c h r e a r ia Fig. 110 ist nach allen Kennzeichen jene Art, die in Wien für die gleichnamige des
S . V. angenommen ist, und wo P e r o c h r a r i a sonst für eine Varietät von O c h r e a r ia gehalten
wurde. Die von Herrn Treitschke bei O c h r e a r ia erwähnte Varietät, und die in dessen m Bd.
S. 214 nachträglich gegebenen Bemerkung über das Weib, gehören zu P e r o c h r a r i a ; aber die später
im 10. Bde. 2. Abth. S. 202 gemachte Anzeige, dass es noch eine kleinere, heller gelbe Varietät
gäbe, gehört einer eigenen und neuen Art, nämlich der F i l a c e a r i a Tr. an, die auch Herr Freyer
im Juli bei Füssen auf Waldwiesen fing, und welche der F l a v e o l a r i a Hbn. 341. sehr ähnlich ist.
So sehr auch P e r o c h r a r i a der O c h r a r ia , und diese wieder der R u f a r i a gleicht, so
finden sich dennoch bei aufmerksamer Betrachtung bedeutende Verschiedenheiten; die sicherstenaber
in den Fühlern, wenn man diese mit einer starken Lupe vergleicht. Ich führe sie hier nebeneinander
an.
P e r o c h r a r i a . Hell ockergelber Schaft; beim Manne mit schwarzbraunen starken Zähnen, auf
welchen dicht beisammen, bürstenartig graue Maare stehen. Das Weib hat kleine braungraue
Zähnchen.
O c h r a r ia . Hell ockergelber Schaft; beim Manne die kleinen Zähne kaum etwas dunkler, und auf
jedem Zahne zwei kurze Haare von gleicher Farbe, wovon jedes an1 der Seite wieder fein
behaart ist. Das Weib fast ohne Zähne.
R u f a r ia . Weisslichgelber Schaft aus konischen Gliedern bestehend, die an ihrem weiteren Ende
rundum mit Härchen besetzt, und beim Manne nur durch starke Vergrösserung bemerkbar
sind. Der Schaft des Weibes scheint ganz glatt zu sein.
Die Vorderflügel des Mannes von P e r o c h r a r i a sind an ihrer äusseren Ecke zugespitzt,
und der Hinterrand ist schwach gerundet; die des Weibes sind schärfer gespitzt, und der Hinterrand
fast gerade. Kopf, Rücken, Hinterleib und alle Flügel sind in verschiedenen Abstufungen beim
Manne ockergelb, bei dem stets kleineren Weibe heller; die Franzen meistens braungrau, zuweilen
eisengrau, und nicht selten ockerbraun. Von den drei ockerbraunen Querstreifen ist jener nächst
der Wurzel bogenförmig; der fast gerade zweite, mehr einem Schattenstreife ähnliche, steht genau
in der Mitte, und in ihm befindet sich ein_, jedoch den meisten Exemplaren fehlender, schwarzbrauner
Mittelpunkt; der dritte, aus mehreren kleinen gezackten Bogen bestehende, Streif ist meistens
am dunkelsten und nach hinten hell ockergelb fleckig gesäumt. Durch den dunklen Hinterrand zieht
ein undeutlicher, wie der eben erwähnte .Saum gefärbter, und mit ihm parallel laufender, fast zackich-
ter Streif, welcher mehr einer Fleckenliinde gleicht. Vor den Franzen stehen zuweilen, und meistens
beim Weibe, kleine, schwarzbraune Striche.