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ORNIX HE ME ROB IE LL A Scop.
Taf. 69« Fig’, a—h, Sp Taf. 70- Fig. 1. a—e.
Scopoli, Fn. Carniol. 650. H em e r o b i e l l a .
Hübner, Tin. Tab. 46. Fig. 319. A n s e r ip e n n e l l a ,
Treitschke, 9. Bd. 2. Àbth. S. 221, <fc 10. Bd. 3. Abth. S. 220 & 299. A n s e r ip e n n e lla .
Frisch, Insect. I, Th. S. 37. Tab, 11. Fig. 1— 6.
Isis, 1839. S, 208. (Zeller). Gen. 33. N. 22. H em e r o b i e l l a Sc,
Al. ant, albis fusco pulvereis, macula postica ex pulvere congesto fuscescenti.
Yar. 6.) macula postica nulla.
Herr Zeller in Glogau fand, dass Hemerobiella Scop, eins mit Anseripennella ist. Ich
setze den alten Namen in seine Hechte ein, ohne Rücksicht auf die, von Hübner zuerst bei seiner
Gattung Coleophora eingeführte Endung pennella zu nehmen, welcher Gebrauch von allen Entomologen,
denen der Name der Gattung eben so wichtig ist, wie jener der Art, für überflüssig ge-'
halten wird.
Frisch hat schon, am ang. Orte, Hemerobiella genau beschrieben und auch ziemlich gut abgebildet.
Reaumur (III. 1. p. 157. «fc 172. tab. 7. Fig. 7— 9.) meinte in seinem Birnsackträger wahrscheinlich
auch Hemerobiella S c ,, wie uns Herr Z e lle r im 9. <fe 10. Heft der Isis 1838. S. 714. in
seiner mit dem ersten Preise gekrönten »kritischen Bestimmung der Lepidopteren Reaumur s< auseinander
setzt. Herr v. Tischer gab von Anseripennella Hbn, in Treitschkes 10. Bd. 3. Abth.
S. 220. *) die vollständige Naturgeschichte, und beschrieb auch die Unterschiede, welche zwischen
dieser Art und der ihr sehr ähnlichen Anatipennella bestehen. Er machte ferner von derselben Art
in meinem achten Hefte S. 117. seine Beobachtungen über den Raupenzustand, die Art und Weise
der Verfertigung des Sackes, und die Verschiedenheit desselben im jüngern und höheren Alter bekannt.
Wer sich aber recht gründliche Belehrung über die .Verfertigung der Säcke verschaffen will, wird sie
im Reaumur finden. Ich verweise also, da ich meine eigenen Beobachtungen nicht niedergeschrieben
habe, dorthin, und bemerke nur, dass ich Alles eben so fand, wie es Herr v, Tischer beschreibt, und
wie es Herr Harzer auf der Taf. 69. abbildet. Der Schmetterling bedarf aber einer nochmaligen Beschreibung
, _ da bei Treilschke die Farbenbezeichnungen unrichtig sind.
Die weissen, glänzenden Kopfhaare von Hemerobiella sind niedergedrückt, die grauen Palpen
(Fig, 1. d.~) mittelmässig lang, ausgestreckt, das vorlétzte Glied etwas dick, mit fast anliegenden
Haaren, das Endglied spitz 5 die Zunge spiralförmig, auf dem Rücken rauh; die Fühler (Fig. 1. c.)
sind von Körperlänge, borstenförmig, weiss, braungrau geringelt, das Wurzelglied lang, auf der
unteren Seite mit schwarzbraunen Haaren, aber ohne verlängertem Haarbusch. Der Hinterleib und
die Beine sind silbergrau, die Hinterschienen (Fig. 1. e.) langhaarig.
Die schmalen, langen Vorderflügel sind weiss, mit unzähligen, meistens an der Spitze dichter
beisammen stehenden, graubraunen Atomen bestreut. Die gewöhnlichen Exemplare haben vor der
*) Dort muss es auf S. 221 Zeile 14 statt »Flügelwurzel« heissen : »Fühlerwurzel.«