sein sollen, auf jene Art, welche ich für die Hübner’sche halte, anwenden. Könnte ich den „Naturforscher*
1 vergleichen, wo im 7. Bd. S. 185. Tab. 3. Fig. 5. Zincken’s Art, laut seines Citates abgebildet
ist so würde vielleicht der Zweifel zu lösen sein. So viel ist aber gewiss, dass Treitschke jene Art als
T r iq u e t r e l l a beschrieb, die er früher, da er sie mit Hübner’s Figur 373. nicht übereinstimmend
fand, C la tlir e lla nannte, und worin er erst später Zincken’s T r iq u e t r e l l a unverkennbar zu finden
glaubte. Hätte Herr Treitschke stber damals schon die kleinere Hühner sehe. T r iq u e t r e l l a , welche
ich auf der Tafel 39. in der ganzen Naturgeschichte liefere, gekannt, so würde er sich bei der Beschreibung
der Flügel seiner T r iq u e t r e l l a nicht der Zincken’sehen Bezeichnung bedient haben, weil
diese mehr auf Hühner's, als auf seine Art anzuwenden ist.
Die Flügel von C l a th r e l l a haben zwar eine mäusegraue Grundfarbe, sie ist aber mit einem
schwachen Hellbraun überzogen, wie es bei T r i q u e t r e l l a Huhn, der Fall nicht ist. Die Sehnen,
und die kleinen, zwischen ihnen stehenden Querstrichelchen, wodurch eine Art von Gitter entsteht,
sind graubraun. Obwohl die Vorderflügel, nach Treitschke, keinen Metallglanz haben sollen, so finde
ich denselben doch auf meinen Exemplaren schwach angedeutet, aber nicht so stark, als er es bei
der ihr sonst, auch in der Grösse und Gestalt sehr ähnlichen P i l u l e l l a Hübn. Fig. 409. ist.
Das Weib ist mir unbekannt, nach Treitschke soll es glänzend schwarzbraun sein, eine schwarze
Legeröhre und etwas weisse, nach Zincken aber gar keine Afterwolle haben. Dieses bewiese wieder,
dass Zincken’s Art nicht meine T r i q u e t r e l l a ist, weil diese letztere ziemlich viel weisse Afterwolle
und eine hellbräunliche Legeröhre hat, wodurch sie sich auch von C l a th r e l l a unterscheidet. Es
müsste denn der Fall sein, dass Ziricken ein Weib vor sich hatte, an welchem durch das Eierlegen die
Afterwolle schon verloren gegangen war. Das Weib, welches Hübnert neben dem Mann abbildete,
ist so klein, dass die Legeröhre und Afterwolle nicht bemerkbar gemacht werden konnten, aber eben
diese Kleinheit beweiset wieder, dass es nicht zu C la th r e l l a gehören kann, weil dessen Weib viel
grösser sein muss; das meiner T r i q u e t r e l l a ist aber wirklich so klein, wenigstens nicht viel grösser.
Der Sack von C l a t h r e l l a ist bedeutend grösser als jener meiner T r i q u e t r e l l a , und erreicht
fast die Grösse desjenigen von P s e u d o b om b y c e lla , ist aber viel dicker, dreieckig, und mit Erdoder
Sandkörnchen besetzt. Zincken sagt, er habe nur die halbe Länge des Sackes von P s e u d o b om b
y c e l la ; und in dieser Hinsicht musste er meine T r i q u e t r e l l a gemeint haben, denn hier hat der
Sack wirklich nur die bezeichnete Länge..
Endlich sollen die Säcke von Zincken’s Art in Gehölzen und Waldungen an beschatteten Planken,
Gemäuern und ähnlichen Stellen Vorkommen, und der Schmetterling im Mai erscheinen. Treitschke
giebt von seiner Art zwar dasselbe, aber offenbar nach Zincken an. Meine T r i q u e t r e l l a hingegen
findet man wohl auch an Planken, Gemäuern und Steinen, wo sogenannter grüner Wandmoder wächst,
aber nicht in Gehölzen und Waldungen, sondern an Gartenplanken und Häusern, und den Schmetterling
bei guter Witterung schon im März; gewöhnlich aber im April.
Da nun Hübner’s T r i q u e t r e l l a , wie ich gezeigt habe, und weiter unten, bei dieser Art
noch mehr zeigen werde, nicht die gleichnamige des Herrn Treitschke ist, Zinckeris T r i q u e t r e l l a aber
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