geln, welche Bedenklichkeiten erzeugen. Allein man findet wirklich in der Natur Exemplare, wo die
Hinterfliigel kaum Spuren von gelber Farbe zeigen, oder wo die Mittelbinde gegen die Einlenkung
von einer schwachen gelben Linie eingefasst wird, und nicht selten zeigt sich nächst der Wurzel ein
dunkelbrauner gegen den Vorderrand verloschener Fleck.
Ich habe zu meinen Abbildungen die dunkelsten und hellsten Stücke gewählt; noch viele Abstufungen
liegen dazwischen, in welchen jedoch immer die Art erkannt wird.
Der überall vorkommende, hier und in vielen Gegenden gemeine Schmetterling fliegt im Juli.
Ich werde später die Abbildung der Raupe nachtragen.
Die Kupfertafel zeigt in
Fig. 2. ö, c, das Weib;
b, d, den Mann;
e, die untere Seite.
COCHYLIS KINDERMANNANA, Tisch.
Tab. 12. Fig. 1. a. b. c.
T r e itsc h k e , a. a. O. 8. Bd. S. 27fi.
Wir erhielten diesen schönen kleinen Wickler zuerst aus Ungarn von Herrn Kindermann,
und da er weder abgebildet noch beschrieben war, so nannte ihn Herr v. Tischer nach dem Entdek-
ker, dessen Thätigkeit uns schon viele neue Arten lieferte.
Späterhin entdeckte ihn auch Herr v. Tischer bei Dresden, und Herr Zeller bei Frankfurt
a. d. 0. und bei Glogau, wo er überall im Juli auf dürren Plätzen, wo wilder Beifuss (Artem. camp.)
wächst, nicht selten fliegt. Da aber zwischen K in d e rm an n an a und Sm e a thm a n n ia n a eine
grosse Aehnlichkeit besteht, und letztere um ein paar Monate früher, gewöhnlich im Mai (nach
Treitschke im Juli) auf denselben Plätzen, eben auch nicht selten zu finden ist, wo man erstere antrifft,
so ist die Vermuthung, dass K in d e rm a n n a n a nur eine kleine Sommer-Generation der
Sm e a thm a n n ia n a sey, sehr verzeihlich. Betrachtet man jedoch mit bewaffnetem Auge beide Arten
in der Mehrzahl, so wird man in der Zeichnung merkliche Unterschiede finden, und zwar als den
auffallendsten, dass bei Sm e a thm a n n ia n a die zweite Binde vor dem Hinterrande jederzeit deutlicher
ist, und nur einmal oben, unter dem Flecke des Vorderrandes, selten aber, und dann nur undeutlich,
nochmals unten in der Nähe des Innenrandes unterbrochen wird. Bei K in d e rm an n an a
kann man hingegen nicht sagen, dass an derselben SteUe eine Binde sey, sondern man findet stets
nur, mehr oder weniger deutlich, drei mit der Mittelbinde parallel laufende, verschieden gestaltete
und gefärbte Flecke.' Man findet Sm e a thm a n n ia n a in abwechselnder Grösse; ich besitze Exemplare,
welche ebenso klein sind, als die standhaft klein bleibende K in d e rm a n n a n a , und welche
gemischt mit grösseren Stücken in Gegenden gefangen wurden, wo ungeachtet der sorgfältigsten
Nachforschungen noch niemals eine Kindermannana; aufgefunden wurde. Diese kleinen Exemplare
ft.dr
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