Oie Farbe der Vorderflügel ist ein seidenartig glänzendes Aschgrau mit röthlichem Scheine.
Drei fast gleichweit von einander entfernte weissliche, nach innen grau beschattete Streife laufen
quer über dieselben; der erste bogenförmige ist sehr undeutlich, der zweite schwingt sich in einem
grösseren Bogen um die Nierenmakel, und ist vor seinem Verfliessen in den Innenrand mit einem
kleinen Winkel versehen. Ein kleiner schräger Strich vor der Flügelspitze vereiniget sich durch einen
unterbrochenen, aber kaum sichtbaren Winkel mit der dritten geraden, in schiefer Richtung herablaufenden,
und vor dem Innenrande einen kleinen Zacken bildenden Streif. Bei einem Exemplare
(a) ist die Nierenmakel als ein düsterer weisslicher Fleck vorhanden, an dem unten ein schwärzlicher,
verwischter Punkt hängt. Bei einem anderen Stücke (4) ist nur die erwähnte schwärzliche
Stelle zu sehen, und über ihr zieht ein aus der Wurzel kommender, heller, röthlicher Schein bis zum
zweiten Querstreife hin. Die Franzen erscheinen durch ihre Biegungen hell - und dunkelgrau gescheckt.
Die Hinterflügel sind glänzend gelbgrau, mit weisslich grauen Franzen.
Unter (c) zeigen sich die Vorderflügel glänzend grau, mit undeutlichem Schattenstreif, dir
hinteren sind heller, grau bestäubt, und haben einen sehr schwachen Mittelpunkt, die Franzen sine!
Weissgrau.
[PSYCHE] PSEUDOBOMBYCELLA Hübn.
Tab. 37. Fig. a-—p.
Ochsenheim er, d. Schm. v. Eur. 4. Bd. S. 199. Glabrella.
T re itsc k k e, a, a. O. 10. Bd. 1. Abth. S. 169 u. 274. Pseudobombycella.
Hühner, Tin. Tab. 31. Fig. 212. mas.; Tab. 56. Fig. 382. foem.
Die Arten, welche Schrank in seiner Gattung P s y c h e vereiniget hat, sind seitdem durch
Ochsenheimer und Treitschke noch mit einigen anderen vermehrt worden, welche, nach der Meinung
vieler Entomologen, [nicht dazu gehören. Einige wollen sogar alle Arten, wie sie jetzt in dieser
Gattung stehen, zu den T in e e n geordnet wissen. Schon Zincken, in seinen vortrefflichen Beobachtungen
über die Sackträger, im Magazin der Entomologie von Germar 1. Bd. S. 32. zieht nur jene
Arten, deren Raupen beschuppte Säcke haben, zur Gattung P s y c h e , und die mit unbeschuppten
Säcken hält er für besser, in die Nähe der Schaben zu setzen. Die Schmetterlinge der ersteren
Raupen haben alle breite, .sehr dünn beschuppte, meistens durchsichtige Flügel, mit deutlichen, oft
starken Adern, wovon die mittelsten, oder die Hauptsehnen an ihrem Ende, hinter der Flügelmitte
herzförmig eingeschnitten sind. Die Fühler sind deutlich gekämmt, bei den meisten Arten stark gefedert;
die Palpen unter den Haaren versteckt und so klein, dass sie ganz^zu mangeln scheinen.
Die Schmetterlinge aber, deren Raupen in unbeschuppten Säcken wohnen, haben längere, gestrecktere
Vorder- und kürzere Hinterflügel, sind dichter beschuppt, die Adern weniger sichtbar, und die
Hauptsehnen in der Flügelmitte etwas anders als bei der ersteren Art gestaltet; die Fühler sind kaum
gekämmt, und die Palpen, wenn auch klein, doch sichtbar.