die des Weibes hellgrau und von der Länge des Körpers. Eben so ist der, beim Weibe dicke, beim
Manne dünne und am After stärker gebüschelte Hinterleib gefärbt. Die Beine des Mannes sind dunkelgrau,
die Haare der (Schienen und alle Gelenke hellgrau; beim Weibe ist dieses Alles weissgrau.
Die schmalen, gestreckten, hinten spitzig zulaufenden Vorderflügel haben zerstreut stehende,
ungleichmassige Schwarze Längslinien und am Vorderrande solche verloschene Schrägstrichelchen, wovon
das in der Mitte stehende das grösste ist. Diese Linien und Striche sind bei dem Weibe deutlicher
als bei dem Manne, wo sie sich vom dunklen Grunde weniger unterscheiden. Am Hinterrande
bemerkt man noch von den grauen, ini Hinterwinkel länger werdenden Franzen, undeutliche schwarze
Punkte,
Die trapezoidisclien, mit einer verlängerten Spitze versehenen Hinterflügel sind grau, beim
Weibe kaum etwas heller; vor den ziemlich langen Franzen steht eine gelbtichweisse Linie. Die
Unterseite der Vorderflügel ist bei beiden Geschlechtern braungrau, die der hintern etwas heller.
Die Raupe ist eine Plage derjenigen Gärtner, welche Pfirsiche (Amygdalus Persica L,) erziehen.
Schon im Februar und März findet man junge Raupen in den jungen Trieben dieser Bäume
in den Glashäusern. Weben einem Blattstiele (Taf. 94. Fig. a , a) bohren sich dieselben in das Mark
•der Zweige ein, gehen in demselben oft ein bis zwei Zoll tief hinab, und verhindern dadurch das
Wachsthum; die Blätter werden welk, der Zweig biegt sich um und verdort. Die Raupe geht dann,
in einen neuen Zweig, um auch ihn zu zerstören. Desslialb suchen die Gärtner sorgfältig die noch
grünenden, aber durch das Hängen der Blätter verdächtigen Zweige auf, um durch Zusammendrücken
derselben mit den Fingern die inwohnende Raupe zu tödten. Gewöhnlicher werden die Zweigehen ^ abgeschnitten
und vernichtet. Geschieht dieses nicht, so werden nicht allein die Schmetterlinge im Glashause
vermehrt, welche dann zur zweiten Generation eine grössere Menge Raupen liefern, die zur
Zeit der Fruchtreife die Früchte selbst a'nbohren und sie verderben, sondern es gehen auch die überhand
nehmenden Raupen der ersten Generation in die, in den Gewächshäusern im April und Mai sich
bildenden Früchte, und nähren sich vom inneren Fleische derselben. Auch zu dieser Zeit pflegt dei
Gärtner sorgfältig jene Früchte aufzusuchen, welche Raupen beherbergen. Aber das Bohrloch ist in
den Früchten schwer zu entdecken, da es sich meistenstnahe am Stiele befindet, wo es von der noch
anhängenden verdorrten Blüthe oder dem Blüthenboden bedeckt wird. Die Vertilgung der Raupen ist
daher zu jener Zeit leichter und sicherer, wo sie, weniger schädlich, sich noch in den Spitzen der
jüngsten Zweige, befinden: Das Dasein einer Raupe in der älteren Frucht verräth die zu frühe Rothe
oder scheinbar^ Reife der Frucht. Ich fand auch, obschon seltener, Raupen zwischen zusammenge-
sponnenbn Blättern, bemerkte aber niemals einen Frass daran, und vermuthe daher, dass dieselben sich,
wenn sie noch jung waren,' nur zur Häutung, ältere aber zur Verpuppung dahin begeben hatten. Man
findet die Raupen in verschiedenem. Alter den ganzen Sommer über, und auf manchen Baumen in grosser
Anzahl, indessen andere, vorzüglich kränkelnde Bäume, fast kein Stückenbalten.
Im Mai kommt die Raupe im Freien auf Pfirsichen und Aprikosen — auch Marillen genannt
(Primas Armeniaca L.) vor;* ich fand sie auch einige Mal auf Pflaumen (Prunus domeslica L.) Ich
vermuthe, dass sie auch Schlehen (Prunus spinosa L.) nicht verschmäht, denn wir haben den Schmetterling
an Plätzen gefangen, wo dieser Strauch allein vorkommt. Von jenen Raupen, welche ich zu
Anfang des Frühlings in Glashäusern sammelte, erschienen die Schmetterlinge gegen Ende Mai. Die
ebendaselbst später gesammelten Raupen lieferten ihn im Jnli, und von den im Freien lebenden Raupen
erhielt ich ihn im Juni. Im Freien fingen wir den Schmetterling von Ende Mai an bis Ende August
sowohl an Zäunen in der Nähe von Gärten, als auch in der Umgebung von Wien an Schlehen