Unten sind die Vorderflügel dunkelgrau, mit rostbraunem Scheine, die Franzen lebhaft rostgelb
oder rostbräunlich, die Hinterflügel einfach grau, die Franzen heller, roströthlich schillernd.
Die Figur 2. o, der Tafel 40. stellt den Mann, und b, die untere Seite vor.
COCHYLIS RICHTERI ANA Zell
Tab. 40. Fig. 3. a, b.
Alis aut. albido cinerascenti cinnamomeoque nebulosis basi margineque postico obscurioribns, fascia antice dif-
lluoitc cinnamomea, macula pnguli postici nigra.
Herr Oberlehrer Zeller in Glogau, dessen unermüdetem Fleisse wir schon viele neue Entdeckungen
verdanken, ist der Entdecker dieses Wicklers, der, so viel ich weiss, bis jetzt nur in
den Festungsgräben von Glogau am Beifuss gefangen wird. Dort findet er sich zu Ende April und
in der ersten Hälfte des Mai an Stellen, wo P y r a l. C e s p i t ä l i s häufig ist. Er fliegt aber nur
dann erst auf, wenn ganz in seiner Nähe ein Geräusch entsteht. Seine Aehnlichkeit im Fluge mit
C e s p i t ä l i s lässt ihn leicht verkennen und übersehen. Das Weib ist bedeutend seltner als der Mann
und wird wegen seiner Trägheit nur zufällig erlangt. Herr Zeller gab dieser Art den Namen eines
seiner Freunde, des Herrn Maler Kichter iu Frankfurt a. d. 0 ., eines sehr emsigen Sammlers.
In der Grösse und Gestalt gleicht er sowohl der vorigen J u c u n d a n a , als auch, und zwar
noch mehr in der Zeichnung, der bekannten R u b e lla n a . Seine Farben und Zeichnungen sind
aber so unbestimmt und düster, dass sie schwer mit Worten auszudrücken, und eben so schwer in
der Abbildung wiederzugeben sind.
Der Kopf ist weisslichgrau, der Rücken, die Fühler und der Hinterleib braungrau, der männliche
Afterbüschel gelblich. Die Vorderflügel haben einen greisgrauen Grund, hin und wieder mit
wolkigen, graubraunen Stellen. Am deutlichsten nimmt sich die dunkelgraubraune, zuweilen zum Kirschbraun
sich neigende Mittelbinde aus, welche vom Innenrande, wo sie am deutlichsten ist, schräg ge-
' gen den Vorderrand hinaufgeht, sich aber in der Flügelmitte in einem, bis in den Vorderrand sich
erstreckenden, graubraunen Schattenfleck verliert, hinter welchem am Vorderrande eine kleine weissr
liehe Stelle, mehr oder weniger sichtbar, wird. Zu beiden Seiten der Mittelbinde ist der Grund am
hellsten, und in jenem Theile dieses weisslichen Grundes, welcher hinter der Binde ein undeutliches
Dreieck bildet, steht, nahe am Hinterwinkel, und auf dem Innenrande ein stets vorhandenes schwarzbraunes
Fleckchen. Ueber demselben und vor dem Hinterrande ist der Grund wolkig graubraun, zuweilen
mit durchblickendeu Stellen der greisgrauen Grundfarbe, und mit braunen Sehnen in demselben.
Die Franzen sind hinter einer grauen Linie erst gelblich, dann wieder grau.
Die Hinterflügel sind dunkelgrau, ihre Franzen wie auf den Vorderflügeln, nur etwas heller
gefärbt.
Unten sind die Vorderflügel dunkelgrau, die hinteren grau, und diejFranzen etwas dunkler
als auf der oberen Seite.
Die Figur 3. a, der Tafel 40. zeigt den Mann, b, dessen Unterseite.
TORTRIX TREITSCHKE ANA Kuhlw.
Tab. 40. Fig. 4. «, b.
T r e i t s c h k e , a. ü. O. 10. Bd. 3. Abthl. S. 74. & 249.
Dieser schöne, noch unabgebildete, und den Namen meines sehr werthen Freundes tragende
Wickler, den ich nur aus dem Bannat besitze, scheint noch nicht gemein geworden zu sein.
Bei der sonst guten Beschreibung bediente sich Herr Treitschke einiger Farbenbezeichnungen,
welche ich an sieben Exemplaren meiner Sammlung nicht so finde; denn an diesen ist der Kopf und
Rücken nicht rostroth, sondern rostgelb, und die Farbe der Vorderflügel führt kein gelbliches Rost-
roth, sondern sie ist, wie Herr Treitschke selbst als eine weitere Bezeichnung angiebt, trüb pomeranzenfarbig,
worein sich die rostbraunen Säume der erzfarbigen oder bleiglänzenden Queriinien verlaufen.
Auch kann ich die kleinen Pünktchen, welche sich in der grossen gelben Vorderrandmakel
befinden, nicht, mit Herrn Treitschke, silbern nennen, denn, wo sie sichtbar werden, sind sie stets
weiss, und gleichen mehr dem Perlenmutterglanze. Diese Art zeichnet sich auch noch durch ihre
langen Palpen aus.
Auf der Kupfertafel 40. ist der Mann in Figur 4i. fl, von der obern, und in £, von der unteren
Seite dargestellt.
ST a c h 1 e s e.
18. C i d a r . D i s c e p t a r i a Tr.
Von einem Anfänger in der Lepidopterologie erhielt ich vor mehreren Jahren, ans der Gegend
von Asch in Böhmen, viele Exemplare dieser neuen Art, welche ich bis jetzt noch in keiner
Sammlung sah. Durch Herrn Hering, welchem ich ein Exemplar Lzuschickte, wird dieser Spanner
nun wohl bekannter, und vielleicht auch seine Naturgeschichte enthüllt werden. Da ich noch keine
Abbildung hiervon in meinen Heften veranstalten konnte, so will ich vorläufig die Beschreibung geben.
Blasse Exemplare von D is c e p ta r ia haben einige Aehnlichkeit mit N e b u la ta , wesshalb wir
sie auch gleich hinter dieselbe ordneten. Sie hat die Grösse und Gestalt der bekannten M o n tan a -
r i a , nur zuweilen ist sie kleiner. Kopf und Rücken sind staubgrau, der dünne Hinterleib etwas heller,
oben mit einer Doppelreihe schwarzgrauer Punkte; die bräunlichen Fühler des Mannes haben
weit auseinander stehende kurze Kammfasern, die des Weibes sind borstenförmig. Die Vorderflügel
sind im Grunde weiss, werden aher durch gelbgrauen Staub sehr getrübt. Ueber sie ziehen eine
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