s i lb e r n c Punkte und eine kleine s i l b e r n e u n te rb ro c h e n eL in ie am unteren Hände (unserem Vorderrande)
haben soll, so unterliegt es doch keinem Zweifel, dass unsere gegenwärtige Art, welche »• olden
e Punkte und eine kleine g o ld en e n i c h t u n te rb ro c h e n eL in ie hat, auch die Linne’sche sei.
Denn nur bei starker Vergrösserung zeigen sich die Punkte und die Linien entschieden goldig, dem blossen
Auge kommen sie, vorzüglich beim Manne, lichter, silberartig vor; und wenn sich schon die, ohne-
hin kleine und undeutliche Linie, nur in der Vergrösserung deutlich und als eine ganze zeigt, so ist es
leicht möglich, dass es Exemplare gibt, wo die Linie unterbrochen ist, oder'es dem unbewaffneten Auge
zu seyn scheint. Alles Uebrige der Linne’schen Beschreibung passt so gut auf unsere und keine andere
mir bekannte Art, dass ich in der Bestimmung mit Herrn Zeller ganz einverstanden bin, und nur darin
von ihm abweiche, dass ich Tm. Schrankelia Hbn. 264, welche er fragweise hieher zieht, für ein
sicheres Synonym der folgenden Oecoph, Locupletella S. V. halte. Eine Bestätigung der Richtigkeit
des Namens würde Clerck geben, den ich aber nicht vergleichen kann; denn er gab der Linne’schen Art
den Namen und bildete sie aufTaf. 12 Fig, 8. ab. — Die Phal. Linneella des Geoffroy (Ins. 2.200 45.)
und des Fabricius soll v i e r S i l b e r p u n k t e haben. Da sich Beide auf Clerck und Linne berufen, und
der Mann von Lmeella wirklich vier weisslich goldene Punkte hat, wie ich später genauer angeben
werde, so ist die Richtigkeit des Citâtes nicht zu bezweifeln.
Linneella mag selten seyn ; ich kenne nicht vielte Exemplare und habe auch nur wenige vergleichen
und für die Abbildung benutzen können. Ein in meiner Sammlung befindliches Weib hat Herr von Tischer
bei Dresden und, so viel ich mich erinnere, in einem Garten gefangen. Ein zweites, männliches
Exemplar ist aus der Wiener-Gegend. Einige, mit dem meinigen übereinstimmende Weiber, welche
Herr Heeger besitzt, und ein männliches Stück in der Sammlung des Herrn Mann, wurden, letzteres
im Juni, ebenfalls bei Wien gefangen. Nach Zeller soll diese Art, zu Folge seiner Angabe in der Isis,
auch bei Glogau Vorkommen, allein die Ansicht der Tafel 88 hat ihm gezeigt, dass es meine Oec, Locupletella
ist, und folglich ist Glogau bis jetzt als Fundort unserer Species zu streichen.
In der Gestalt und Grösse gleicht Linneella der Oec. Roeselia ; die vor mir befindlichen Männer
aber sind so gross wie Oec. Schjnidtella Tr.y und zeigen auch sonst noch Verschiedenheiten , die ich
weiter unten angeben werde*). Die dem Kopfe (Fig. 2. c.) glatt anliegenden Schuppen haben eine
kupferbraune Farbe mit einigem Goldglanz. Der Rücken schimmert ins Violette. An den langen, weiblichen
Palpen ist das vorletzte Glied dick, die glatt anliegenden Schuppen verlängern sich am Ende des
Gliedes unten in eine kleiné Spitze. Das etwas kürzere Endglied ist gespitzt, sanft aufwärts gebogen,
an seiner Spitze schwarz und unten mit einzelnen, vorragenden, schwarzen Schuppen besetzt. Das
Wurzelglied der Fühler ist lang, an seiner Basis dünn, am Ende kolbig. Die Fühler selbst haben die
Lange des ganzen Körpers, sind in beiden Geschlechtern an der Spitze weiss und jedes Glied (Fig. 2.d)
führt zwei Reihen Schuppen. Der Hinterleib ist oben russbraun, unten bei dem Weibe einfach silbergrau
, bei dem Manne russbraun mit silbergrauen Rändern der Segmente und einem solchen Afterbüschel.
Die Beine sind glänzend russbraun; die Schienen haben da, wo die weisslichen Dornen stehen, silber-
weisse Flecke, und nach innen lange, silbergraue Haare.
Auf den Vorderflügeln steht an der Basis ein kleiner, tiefschwarzer Fleck, von welchem aus sich
zwei ganz feine, schwarze Linien, eine am Vorder- die andere am Innenrande hinziehen. Sie vereinigen
sich 1111 Schwarzen der Flügelspitze, welches im nussbraunen der langen Franzen verschwindet. Inner*)
Ich würde auch den Mann haben abbilden lassen, wäre er mir nicht erst dann bekannt geworden, als die
Rupferplatte schon gestochen war.
halb dieser schwarzen Einsäumung ist Alles orangengelb, und in diesem nach hinten zu spitzig laufenden
Felde stehen drei runde, von starken, blassgoldenen Schuppen erhöhte Punkte auf schwarzem Grunde;
zwei derselben stehen am Innenrande, den sie zuweilen berühren und dann Halbkugeln bilden, der dritte
ist zwischen ihnen, aber nahe am Vorderrande. Hinter dem oberen, einzelnen Punkte und schon im
Anfänge der schwarzen Spitze zeigt sich im Vorderrande eine kleine , kaum bemerkbare, goldene Längslinie,
und in der Flügelspitze bemerkt man noch einzelne, goldschimmernde Haare.
Die beiden vor mir befindlichen Männer weichen etwas von den beschriebenen Weibchen ab, ohne
dass man jedoch an eine andere Art denken könnte, da selbst die einzelnen Schuppen der Goldpunkte,
der schwarzen Säume und des orangengelben Feldes bei microscopischer Untersuchung an beiden
Geschlechtern dieselbe Gestalt, Anzahl der Zacken und Farbe zeigen. Es fehlt diesen Männern
die schwarze Basis, dagegen ist der von der Schulter ausgehende schwarze Vorderrandsaum
bei einem Exemplare erst dünn, dann umzieht e r , breiter werdend, den
oberen Goldpunkt, und nächst der Schulter befinden sich im Schwarzen noch einige Goldschuppen. Am
zweiten Exemplare ist der Vorderrandsaum von der Schulter bis zum oberen Goldpunkte gleichbreit, und
nicht weit von der Wurzel steht in diesem Saume ein vierter, kleiner, länglicher, blassgoldener Punkt.
Die kleine, blassgoldene Linie des Vorderrandes hängt bei dem Manne nicht mit der schwarzen Flügelspitze
zusammen, sondern sie ist an beiden Exemplaren sowohl von dieser, als auch an einem Fxemplare
von dem aus der Schulter kommenden Vorderrandsaume, durch die dazwischen tretende, orangengelbe
Grundfarbe getrennt.
Die lanzettförmigen Hinterflügel, ihre langen Franzen, und die Unterseite aller Flügel sind russbraun
, letztere glänzend.
Die Tafel 88 zeigt in
p-jg. 2. a , den weiblichen Schmetterling in natürlicher Grösse;
B, von demselben einen Vorder- und einen Hinterflügel vergrössert;
C, den vergrösserten Kopf mit einem Palpen und einem abgekürzten Fühler;
D , zwei stark vergrösserte Fühlerglieder.'
OECOPHORA LOCUPLETELLA « r .‘).
Taf. 88- Fig1- 3. a—d.
Syst. Verz. d. W. G. S. 141. Farn. C, N. 71. T. L o c u p le te lla .
Hübner, Tin. Taf. 38. Fig. 264. S c h r a n k e ila .
— Verz. bek. Schm. N. 4106. S ch i f f e r m ü lle r ia S c h r a n k e lla .
AI. ant, ba#i ad costam apicequc nigris, ceterum aurantiacis maculis quatuor ferrei«, macula coslae ante
apicem alba.
Herr von Charpentier vermochte Tin. Locupletella der Schiffermüller sehen Sammlung nicht zu bestimmen.
Obschon dieselbe nur noch zwei, nicht mehr ganz reine Vorderflügel hat, so ist in ihr dennoch
Schrankella Hbn. nicht zu verkennen. Wenn man annimmt, dass die Theresianer oft ein
') Auf der Rupfertafel steht irrig Locuplettella.