PAEDISCA SI MILANA S. V
Tab. 63. Fig. 2. «—d.
Syst. Verz. d. Schm. d. W. G. S. 131. Fam. E. Nr. 32. S im ila n a (mas.).
— — —- — — » 318. — » 20—21. F lu id a n a (fem.).
H ü b n e r , Tort. Tab. 4. Fig. 19. A sse c lan a.
— — Verz. bek. Schm. S. 377. N. 3622. S im i l a n a .
T r e i t s c h k e , 10. Bd. 3. Abth. S. 100 & 255. S im i l a n a .
Al. ant. griseo-fusccscentibus, macula dorsi medii, speculo anali strigulisque costalibus eaesio-albidis; alia
post, cinereis.
In der Schiffermüller sehen Sammlung stecken, wie bei H e p a tic a n a ofrwUknt w u rd e u n te r
der Bezeichnung S im ila n a zwei Exemplare von verschiedenen Arten; das eine ist ein etwas abgeflo-
geher Mann unserer S im i l a n a , das andere eine schöne, dunkle, männliche H e p a ti c a n a Tr. Die
von S im ila n a im S. V. gegebene Diagnose: »Grauer Wickler mit zwei weissliclien Flächen und
gestricheltem Aussen ran de« lässt sich nur auf das erste Exemplar anwenden, dehn bei dem zweiten sind
Makel und Schild ganz düster. Ich finde ferner eben daselbst als F lu id a na bezeichnet, zwèï schöne
ungespannte Weiber unserer S im ila n a , auf welche die dazu gehörige Diagnose des S. V .: »Grau-
weissër, braunwellenstreifiger Wickler« gleichfalls recht gut passt. Da die Weiber von S im i l a n a
gewöhnlich dunkler sind, als die Männer, so hielten die Theresianer sie für eigene Art. Wir müssen
aber den für den Mann gegebenen Namen, S im ila n a , beibehalten, und den des Weibes, F lu i da na ,
eingehen lassen. . .
F lu i d a n a und S c u tu l a n a der Schiffermüller sehen Sammlung wurde sowohl von Char-
pentier, als auch von Treilschke für e in e Art, und zwar für A s s e c l a n a Hübn. Fig. 19 gehalten;
der Erstere zog auch noch, obwohl mit einigem Zweifel, S im ila n a der Sammlung dazu, welche
jedoch der Letztere in seinen Supplementen mit Recht als eine eigene Art trennte. Aber F lu i d a n a ,
das Weib von S im i l a n a , ist eben so , wie dessen Mann, von S c u tu la n a S . V. wesentlich verschieden
, was ich durch die Abbildungen und Beschreibungen deutlich darzustellen hoffe. Es bleibt nur
noch- übrig zu beweisen, dass .A s s e c la n a Hübn. Fig. 19 wirklich S im ila n a S. V. und nicht, wie
alle Schriftsteller wollen, S c u tu la n a S. V. sey *).
Ich will keinen Beweisgrund darin suchen, dass Hübner in seinem Verz. bek. Schm, seine
A s s e c l a n a Fig. 19 für S im ila n a S. V. erklärt; denn, da'er in seinen Citaten sehr' oft fehlt, so
kann diess hier nur zufällig einmal richtig seyn. Allein die Abbildung stimmt in den besseren Hüb-
ner’schen Exemplaren, wozu ich das meinige rechne, weit mehr’mit S im ila n a als mit S c u tu la n a
überein. Wo A s s e c l a n a schlecht colorirt ist, z. B. in dem einen Exemplare des. hiesigen k. k.
Naturalienkabinettes (welches Herr v. Charpentier vermuthlich verglich, und wo sie eine' dunkelgelbbraune
Farbe hat,) da kann sie wohl einigermassen auf S c u tu la n a der Schifferm. Sammlung Anwen-
*) Die von Zincken geschehene Vereinigung der P ro fu n d an a S. V. und Fahr., F lu id a n a S.
S c u tu l a n a S. j§5, S im ilan a S. V ,y A sse clan a Hbn., P o r p h y r a n a Hbn. und Wellen-
s ia n a Hbn. habe ich, als unstatthaft, schon bei P r o f u n d a n a besprochen.
düng finden. Bei S im i l a n a ist zu beiden Seiten der weissen Mitlelmakei, sowohl der Wurzclflcck
als auch die schräge'Binde am Innenrande am dunkelsten, am Vorderrande heller. Diese» hat Hübner
sehr gut gégében ° es konnte nicht so seyn, -hätte er S c u t u l a n a vor sich gehabt, da bei dieser
der Wurzelfleck und die Binde, am Vorderrande eben so, Wie am Innenrande gefärbt ist; Hübner
gab der Makel ■ einen nach'hinten vorspringenden Zacken , wie wir ihn an allen Stücken der S i m i lana
, aber niemals, öder!höchst selten nur in einer Andeutung an S c u t u l a n a finden. Sc u t u lana
hat an der untern und innern Seite des Schildes einen tiefschwarzen, niemals fehlenden Punkt;
Hübner würde ihn gewiss, besonders bei einem liidien Manne; der es nach der Abbildung seyn
müsste, nicht .übersehen haben. Er bildete aber, wie der Hinterleib der Figur zeigt, und wie auch
Herr TreitscKke annimmt; ein Weib ab. Dieses kommt aber bei S c u t u l a n a niemals so hell, sondern
stets dunkel v o r,-;wie die zunächst stehende Abbildung der P r o f u n d a n a Fig. 21, welche
auch wirklich das Weib der Sc u t u l a na S. V. ist.
1 (Wir finden auch in den Sammlungen von Mazzola, Podevin, Goldegg und Prof. Kininger
unsere S imi l a n a als A s s e e land Hbn. bezeichnet. Wenn auch Mazzola neben der wahren
S im i l a n a noch!einen Mann von Scu t u l a na zugesteckt hatte, und Goldegg zu dem Hübner’sehen
Namen noch S c u t u l a n a Schiff, zufügte, so beweiset dieses nur, dass sie die hellen Männer der
Sc u t u l a n a von Sim i l a n a eben so wenig, wie spätere Schriftsteller zu unterscheiden vermochten;
aber sie, und die übrigen Alten beurtheilten die Hübner'sehe As s e c l a n a und, beiläufig gesagt,
P r o f u n d a n a richtiger, als die Neuern.
An Simi lana sind alle Theile des Kopfes,undBruststückes braungrau, die Fühler borstenförmig,
beim Manne stärker, unten mit dem gewöhnlichen mikroskopischen Flaume. Die Palpen stehen geradeaus
oder sind etwas geneigt, zusammengedrückt, an ihrem Ende sehr breit, und daselbst ist unter
der Beschuppung das kleine zylindrische Endglied verborgen. Die Nebenaugen sind sehr deutlich.
Die männlichen Vorderflügpl gleichen in der Gestalt denen von S c u t u l a na ; sie sind lang und
am Hinterrande breit. Man findet oft sehr grosse Exemplare. Das Weib ist in der Regel kleiner,
seine Vorderflügel sind etwas schmäler; fast überall gleich breit; es gibt aber auch Stucke, wo die
Gestalt der Vorderflügel den männlichen gleichkommt. Sie haben eine bald hellere, bald dunklere,
schimmelgraue, zuweilen blaugraue Farbe, welche so bei keiner andern verwandten Art gefunden wird;
niemals ist hier ein reines., ungetrübtes Weiss oder ein Gelb, oder eine rothbraune Einmischung zu
finden. Da* W e tt ist fast immer dunkler und die Zeichnung schärfer.
Auf den Vorderflügeln findet1 dieselbe Zeichnung; wie bei Sc u t u l a na und den verwandten
Arten Statt, doch stets mit wesentlicher Verschiedenheit. An der Basis ist ein nach hinten gebo-
* gener, bis fast zur Mitte reichender'Wurzelfleck erst weisslich bestäubt, nachher und vorzüglich am
Innenrande dunkel - oder schwarzgrau ; hierauf folgt eine auf dem Innenrande sitzende, fast drei- oder
viereckige, weisse, mit grauen Strichelchen und Atomen bedeckte Makel, welche nach innen einen
kleinen, vorspringenden Zacken hat. Sie is t immer breiter bei dem Manne, als bei dem Weibe, wo
hie sich oben mit dem fünften und sechsten Häkchenpaare des Vorderrandfcs' verbindet, Wddurch sich
bisweilen eine schräge, oben schmale', ÄTeüEfcïte-, weisse Binde gestaltet. Hinter der Makel steht
eine dunkelgraue, schräge Binde, welche am Innenrande am dunkelsten, fast schwarzbraun ist. Das
weisslicbe , bei dem Manne offsefa" grosse ;, ovale Schild inr Hinterwinkel hat in seiner Mitte fast
immer,, besonders deutäich bön dem Wéibeyi eine Reihe kleiner, schwarzer Punkte öder Strichelchen.
Es" ist von undeutlichen, weissgräüeh, maUgläiizehdön Linien' urhgebCn, die ans déih dritten und