ADELA DEGEERELLA Linn.
Taf. 66- Fig. a—f , Sf Taf. 67- Fig. a—c.
Treitschke, 9. Bd. 2. Abth. S. 131. & 10. Bd. 3. Abth. S. 207 Sc 292. -----
Hübner, Tin. Tab. 19. Fig. 130. (mas.), Tab. 67. Fig. 446. (fern.) Gee re I la.
Fabric. Mantiss. Tin. S t r i a t e l l a .
Scopoli Plial. C r o e s e lla .
Isis, 1839. S. 187. (Zeller.) Gen. 10. N. 8. D e g e e r e l l a .
Major; al. ant. au reo lis, striis longitudinalibus atro - p u rp u reis, fascia postica aurea violaceo - marginal« ,
. antennis (mas.) longissimis, (fem.) corpus duplum longis dimidiis atro villosis.
Dieser Schmetterling wird von vielen Autoren beschrieben und abgebildet5 er fliegt in Schweden,
Calabrien , England Krain, Oesterreich, in der Schweiz, bei Augsburg, Dresden, Berlin,
Frankfurt a. d. 0 ., Glogau, im gebirgigen Schlesien und in Böhmen nirgends selten, oft häufig, in
Gehölzen von Ende Mai bis in den Juni, nach Einigen auch noch im Juli. Von seiner Raupe ist, mit
Ausnahme der unvollkommenen Nachricht, die ich von ihr in Tr. 10. Bd. gegeben habe, noch nichts
bekannt gemacht worden.
Wenn ich nach Verlauf des Winters und in den ersten Frühlingstagen unter Gesträuchen
dürres Laub zusammenisüffte und es sorgfältig untersuchte, sq fand ich nebst anderen Raupen auch
immer die der Degeerella. Sie überwintert sonach. Ich reichte ihr die in ihrer Nähe befindlichen,
sich eben entwickelnden niederen Pflanzen, unter denen die Waldanemone (Anemone nemorosa) die
erste, war, deren sie sich als Nahrung bediente. Bald nachher sah ich sie auch Ampfer-Arten (Ramex)
und die noch kaum entfalteten Blätter der Heidelbeere ( Vaccinium Myrlillas) verzehren. Sie ist eine
Sack trägerinn. Kopf und Nackenschild sind glänzend schwarz, die beiden folgenden Ringe schwärzlich 5
die übrigen sind gelblich weiss und haben an den Seiten viele schwarze Wärzchen mit einem eben so
gefärbten Haare auf jedem. Ein röthlicher Streif zieht über die ersten Ringe und verliert sich auf
den mittlern. Die Krallen sind schwarz 5. von den Bauchfüssen sieht man nur Stümpfchen. Der braune,
längliche Sack besteht aus zwei über einander liegenden, gewölbten Blattstückchen, die an den beiden
langen Seiten verschlossen, an den schmalen offen sind, aber dicht an einander liegen. Der einen,
offenen, gewöhnlich schmäleren Seite bedient sich die Raupe zum Herauskriechen 5 sie zeigt aber niemals
mehr, als' die drei Krallenringe ; durch die hintere,, breitere Oeffnung schafft sie die Excremente
fort. Zuweilen besteht der Sack auch aus mehreren kleinen und zusammengeleimten Blattstückchen.
Ob die Raiipe ihren Sack periodisch Wechselt; oder ihn nach und nach vergrössert, das konnte ich
nicht beobachten, da ich stets erwachsene Raupen fand, die ihre Säcke, in verschiedenen Grössen, bis
zur Verwandlung behielten, die im Verlaufe des Monates Mai unter abgefallenen Blättern oder zwischen
Moose im Sacke selbst Statt findet. — Die Puppe ist vorn dunkel-, hinten gelbbraun, und hat sehr
lange, perlenschnurartige Fühlerscheiden, die sich beim Männchen, wo sie länger sind, gewöhnlich um
den Hinterleib ringeln. Nach wenigen Tagen sieht man schon durch die Flügelscheiden die Zeichnung der
Vordeüflügel, und die Schmetterlinge 'erscheinen dann von Ende Mai an bis in den Juni. Sie fliegen
langsam und niedrig.
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