Der Grund der Vorderflügel ist glänzend perlmutterfarbig, zuweilen hellbräunlich schimmernd.
Ungeregelte Strichchen und Pünktchen von brauner oder bräunlicher Farbe stehen am Vorderrande
und auf der oberen Flügelhälfte bis zu einem braunen schrägen Querstriche, welcher in der Mitte
des Innenrandes breit bindenartig beginnt, und, gegen die Flügelspitze sich wendend, immer schmäler
werdend, am Vorderrande in kleine Strichchen sich auflöst. Nicht weit davon, gegen die Wurzel,
steht der Anfang eines zweiten solchen, aber geraden Querstreifes, welcher an einer aus der Wurzel
kommenden vertieften, daher einem Längsstriche gleichenden, Ader abbricht.
Es giebt Abänderungen mit hell- oder dunkelbraunen Zeichnungen, oder wo nur Spuren des
hinteren grösseren Streifen zu sehen sind. Auch giebt es Stücke, an welchen die Flügelspitze ebenfalls
braune Flecke und Striche hat, indessen wieder andere, welche daselbst zeichnungslos sind.
Vor mehreren Jahren erzog und fing ich S o r b i e l l a in grosser Anzahl, seitdem ist sie mir
zwar alljährlich im Juni, aber stets nur in einzelnen Stücken vorgekommen.
Ich kenne nur die hiesige Gegend als ihre Heimath.
Die Abbildung zeigt:
Fig. 2. «, die natürliche Grösse;
ö, einen vergrösserten Vorder- und Hinterflügel.
OECOPHORA CORNELLA, Fab.
Tab. 15. Fig. 3. a. b. c.
F a b r ic iu s , Ent. Syst. III. 2. 291. 17.
Treitschke, a. a. O. 9. Bd. 2. Abth. S. 162.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass C o rn e lia Fahr, auch die Unsrige ist.
Wir besässen lange Zeit nur einzelne Schmetterlinge dieser Art in unsern Sammlungen, wovon
Herr v. Tischler ein Stück dem Herrn Treitschke mittheilte, nach welchem derselbe die Beschreibung
verfasste. Später gelang es dem im Fang kleiner Arten so glücklichen und geübten Herrn Mann
in Reichstadt, diese Art in Obstgärten häufig zu erlangen, und ich bin dadurch in den Stand gesetzt,
eine ausführliche Beschreibung zu geben.
C o rn e lia ist etwas kleiner als die vorher beschriebenen Arten. Der Kopf und Rücken sind
schneeweiss, die Fühler schwarz und weiss geringelt; der Hinterleib braungrau. Die Vorderflügel
haben auf glänzendem schneeweissem Grunde viele schwarzbraune, unregelmässige Strichelchen und
Punkte, welche sich dem bewaffneten Auge als geschlängelte Querstriche darstellen. Diese Striche
häufen sich aber an einigen Stellen so zusammen, dass sie nicht weit von der Einlenkung am Innenrande,
wo der Grund gewöhnlich rein weiss bleibt, die erste halbe Binde formiren, welche gegen
die vertiefte Flügelader, also noch vor der Mitte des Flügels, abbricht. Die zweite Binde ist stärker,
entspringt in breiter Anlage in der Mitte des Innenrandes, und läuft, etwas nach der Flügelspitze
geneigt, in ungleicher Breite nach dem Vorderrande, welchen sie entweder nicht berührt, oder sich
daselbst in kleine Striche auflöst, oder auch mit einem am Vorderrande hängenden Fleck vereiniget.
In der Flügelspitze stehen mehr oder weniger verschieden gestaltete Flecke von gleicher Farbe,
welche oft noch mit kleinen Strichen umgeben sind.