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(Fig. a). Es ist immer mit Raupenkoth angefüllt , oder derselbe hängt an Fäden herab. Obschon es
von dem Seitenaste und dem Kothe bedeckt ist, so wissen doch die kleinen Ameisen und Schlupfwespen
diese Löcher aufzufinden und sich ihre Beute-herauszuholen, oder Eier in. dieselben zu legen. Gewöhnlich
wird nur derjenige Tiieil des Stammes von einer Raupe bewohnt, welcher zwischen einem Zwiesel
(Winkel) oder Aeslchen liegt (Fig. b ).. Oft sind alle Theile einer Pflanze, sowohl im Hauptstamm als
auch in seinen Aeslen , bewohnt, ohne dass der Wachsthum der Pflanze dadurch zu leiden scheint.
Die Raupe hat sechzehn Fasse. Ganz jung ist sie hellgrün mit schwarzbraunem Kopfe und
Wackenschilde; erwachsen hat sie über den Rücken eiuen blassen rosenrotlien Längsstreif, welche Farbe
sich auch zuweilen in schwächerer Anlage in den Seiten zeigt. Die Wärzchen sind sehr klein und
schwarzgrau, jedes trägt ein weisslicbes Haar. - Der Kopf ist glänzend honiggelb, .das.Nackenscliild
schwarzbraun, weisslich getheilt und gesäumt, die glänzende Afterklappe sonst ohne Auszeichnung,
Die Krallen und Bauchfüsse griinlicliweiss. Zur Verwandlung, die in 12—14 Tagen erfolgt, rückt die
Raupe näher an das Bohrloch und macht sich daselbst ein dichtes, längliches und weisses Gespinnst
(Fig. F.). Zuweilen verlässt sie auch ihre Wohnung und legt das Gespinnst zwischen den Blättern der
Pflanze oder auf der Erde unter dürrem Laube an. Die Puppe ist braungelb,- hat (kurz vor ihrer Reife)
glänzende, duhkelrothe Augen, und an der Afterspitze Häkchen, Spitzchen und Borsten von verschiedener
Gestalt. Die Entwicklung erfolgt in 1 0—12 Tagen und die Begattung noch an demselben Tage.
Die Vorderflügel sind schmal lanzettförmig, lehmgelb und sparsam braun bestäubt. Fast in der
Mitte stehen zwei schwarzbraune Punkte, wovon der obere der,stärkste is t, schräg übereinander,--und
zwei solche sehr genäherte, oft zusammenfliessende, - hinter der Mitte. W e ite rh in , im letzten Flügeldrittel,
ist eine verloschene, oft kaum sichtbare, einwinklige, helle, unbestäubte Querlinie, oder an
ihrer Statt zwei Gegenflecke. Der obere Rand der Flügelspitze und ein Theil des Hinterrandes ist hell
und dunkel gescheckt. Die Franzen sind lehmgelb mit sparsam aufgestreutem, braunem Staube. Abänderungenen
sind dichter grau und braun bestäubt, oder es .mangeln - ihnen die Punkte des Mittelraumes,
oder die Querlinie, oder auch beides. .
Die schmalen trapezoidischen Hinterflugei sind weissgrau , ihre Franzen hellgelbgrau.. Unten sind
die Vorderflügel und ihre Franzen gelbgrau 5 am Rande der Flügelspitze scheinen gelbliche Strichelchen
von oben durch 5 die Hinterflügel sind silberweiss, die Franzen gelblichgrau. Der Hinterleib ist lehmgelb
, hinten etwas grau angeflogen, unten nur zuweilen mit Spuren von zwei grauen Längsstreifen.
Die Beine sind grau bestäubt, die Hinterschienen; gelblich behaart und die Tarsen gelb und grau
geringelt. Der Scheitel des glatt beschuppten Kopfes und der Rücjten hat die Farbe der Vorderflügel,
die Stirne ist immer heller. Die Palpen sind sehr gekrümmt, das dicke vorletzte Glied unten rauh-
haarig und so wie*das spitzige, kürzere Endglied lehmgelb5 bei dunklen Stücken sind beide Glieder
grau bestäubt. Die Fühler lehmgelb und grau geringelt.
Die Tafel 79 zeigt
Fig. a , das Bohrloch der Raupe im Pflanzenstengel 5/ ;
b , die Raupe in ihrer, durchschnittenen Wohnung5
C , JD, JS, vergrösserte Theile der Raupe5
ƒ , das Puppengespinnst 5
g , die Puppe 5
H , dieselbe stark vergrossert;
ƒ , die noch mehr ^ergrösserte Afterspitze der Puppe $ ,
k , den Schmetterling.