[LITA] HEROLDELLA, Hübn. Verz.
Tab. 18. Fig. a—z.
Sühn. Verz. beit. Schmett. S. 425. N. 4148.
Treitschke, a. a. O. 9. Bd. 2. Ailtli. S. 9T.
Hübner; Tin. Tab. 25. Fig. 172. Cüesiella.
Alis anticis caesio-cinereis, fnsco conspersis, litura costali alba, ciliis fuscis; capite thoraceque niveis.
Die Raupe dieser Schabe ist bereits in Treitschke’s Werlte genau beschrieben, und nur der
eben daselbst beschriebene Schmetterling bedarf einer Berichtigung, daher auch eine neue Diagnose
nöthig wurde.
An einer Menge selbst erzogener Stücke bemerke ich nicht, wie dort angegeben, eine aus
gehäuften Atomen sich bildende Mittel-Querbinde, sondern auf dem ersten Drittheil der Vorderflügel
bemerkt man am Innenrande einen kleinen dunklen Fleck, welcher nur bei wenigen Stücken als Spur
einer Binde gegen den Vorderrand läuft, meistens aber gar nicht sichtbar wird. Dagegen sieht man
mit bewaffnetem Auge eine oder mehrere Reihen ganz kleiner schwarzbrauner Pünktchen von der
Wurzel aus nach dem Hinterrande laufen. Zunächst der Flügeispitze hängt am Vorderrande eine
mehr oder weniger deutliche weisse Makel, welche gegen die Fläche zu nicht scharf begränzt ist.
Die Franzen sind meistens braun, selten, und nur gegen das Licht gehalten, schwach kupferfarbig,
gegen den Innenrand zu werden sie heller, meistens grau. Der Kopf und Rücken sind weiss.
An der Hübner’sehen Abbildung fehlt der weisse Rücken, die Farbe der Vorderflügel ist zu
dunkel, und die Binde darauf überflüssig. Demungeachtet ist diese Figur nur hieher zu ziehen.
Die Unterschiede zwischen H e r o ld e l l a und G e r a s ie lla , welche man nicht selten in den
Sammlungen gemischt unter dem ersteren Namen fand, und vielleicht noch findet, werde ich bei der
Beschreibung der letzteren nächstfolgenden Art deutlich zu machen suchen.
H e r o ld e lla ist in Böhmen und Sachsen nicht selten, auch wurde sie bei Frankfurt a. d. 0.
und bei Glogau gefangen; ich sah sie aber auch schon in Sendungen aus andern Ländern ohne Angabe
der Heimath. Hier entwickelt sich der Schmetterling aus überwinterten Puppen im Mai, er
wird aber auch zu Ende Juli und Anfang August, wiewohl da seltener, wieder gefangen, und es sind
daher zwei Generationen als gewiss anzunehmen.
Die Kupfertafel zeigt in a, die Raupe in ihrer natürlichen Grösse auf dem weissen weitläufigen
Gespinnst sitzend, neben welchem sich die abgefressenen Steifen des, ihr einzig als Nahrung dienenden,
Birkenblattes befinden; s, c, o, m, zeigen einzelne Theile der Raupe in starker Vergrösserung;
ƒ , das dichte doppelte Gespinnst der Puppe; g , die Puppe im aufgeschnittenen Gespinnste; h , dieselbe
in der Vergrösserung; i, den vollkommenen Schmetterling, und K, einen Vorder- und Hinter-
fliigel in der Vergrösserung.